Pošumaví. Wer bislang gedacht hatte, ein Erdbeben sei etwas, das sich in weiter Ferne abspielt, der irrt. Immer wieder werden auch in Mitteleuropa Erschütterungen wahrgenommen. So auch am Donnerstag, 7. März. Wie unser Partner-Portal „sumava.eu“ berichtet, wurde um 11.41 Uhr ein Erdbeben der Stärke 3,9 auf der Richterskala in Südwestböhmen gemessen. Auf der Facebook-Seite des tschechischen Onlinemagazins informiert ein User darüber, dass u.a. auch in der grenznahen Ortschaft Kvilda, rund zehn Kilometer vom Grenzübergang Finsterau entfernt, das Naturereignis zu spüren war.
Laut Aussage von Alena N. aus Vimperk (Winterberg) glich die Erschütterung dem Gefühl, wie wenn etwas vom Dach fallen würde. Eine weitere Zeugin, Pavla M., beschrieb die Situation ebenfalls als sehr ungewöhnlich: „Die Gläser klirrten“. Und sie fügt hinzu: „Ich hatte schreckliche Angst.“ Marta T. erzählt: „Es war ein Geräusch, als ob ein Lastwagen mit platten Reifen an uns vorbeifahren würde. Als würde etwas über die Straße schleifen oder jemand über die gesamte Etage des Wohnblocks schlurfen.“
Epizentrum bei Mirotice, Hypozentrum in 18.000 Metern Tiefe
Da Erdbeben in dieser Gegend nicht häufig vorkommen, stößt dieses Ereignis sowohl in Fachkreisen als auch in der Öffentlichkeit auf erhöhtes Interesse, heißt es im Bericht von „sumava.eu„. Nach Angaben des Europäischen Seismologischen Zentrums befand sich das Epizentrum bei Mirotice, das Hypozentrum in einer Tiefe von etwa 18.000 Metern. Die anfängliche Stärke wurde zunächst auf 3,1, dann auf 3,4 geschätzt. Die neuesten Berechnungen deuten auf eine Stärke von 3,9 auf der Richterskala hin.
Auch die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), die am Sulzberg bei Bischofsreut eine Messstation betreibt, bestätigt das Erdbeben in Südwestböhmen. „Die BGR hat als Erdbebendienst des Bundes das Ereignis von heute 11:41 Uhr Ortszeit bei Mirotice anhand der Daten zahlreicher Seismometer-Stationen in Deutschland und dem benachbarten Ausland ausgewertet. Die Lokalmagnitude haben wir zu ML 3,3 bestimmt“, teilt ein Sprecher auf Hog’n-Nachfrage mit. „Auch für uns sind Erdbeben dieser Stärke in dieser Region sehr ungewöhnlich, normalerweise messen wir in der Gegend überwiegend Steinbruch-Sprengungen.“
da Hog’n