Frauenau/Landshut. Erwin Eisch, der Vater der „Poesie aus Glas“ und Mitbegründer der Studioglasbewegung wäre sicherlich stolz auf diese Auszeichnung gewesen. Der Bezirk Niederbayern hat sich dafür entschieden, den niederbayerischen Kulturpreis in diesem Jahr an das Bild-Werk Frauenau zu vergeben.
Seit seiner Gründung vor rund 35 Jahren etablierte sich der Verein Bild-Werk Frauenau als regionales und internationales Forum für Glas, Bildende Kunst und Kultur. Im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung am 20. Juli stimmte der Kultur-, Jugend- und Sportausschuss zu, dem Vorschlag der Fachjury zur Verleihung des diesjährigen Kulturpreises an den Bild-Werk Frauenau e. V. zu folgen.
„Unermüdliches Engagement ist beeindruckend“
Als Ort der künstlerischen Begegnung, als grenzüberschreitendes Netzwerk und Forum für Innovation und Weiterbildung in Kunst und Glashandwerk ist das Bild-Werk Frauenau europaweit einzigartig. Sein übergeordnetes Ziel ist der Erhalt und die Weiterentwicklung des Kulturerbes „Glas“, das in der bundesweiten Liste „Immaterielles Kulturerbe“ der Unesco verzeichnet ist. In den Kursen der internationalen Sommerakademie und vielen anderen Workshops steht daher die Arbeit mit Glas im Mittelpunkt.
Hinzu kommt eine breite künstlerische Palette mit Malerei, Druckgrafik, Skulpturen, Installation, Animationsfilm, Theater und Gesang. So zieht die Akademie Künstler und Kunstbegeisterte aus vielen Ländern Ost- und Westeuropas und der Welt an – Laienkünstler sind ebenso willkommen wie Profis. Seine überregionale Bedeutung unterstreicht das Bild-Werk zudem durch internationale Symposien zum Thema Glas in Frauenau und ein grenzüberschreitendes Stipendienprogramm für tschechische und deutsche Schüler.
„Das unermüdliche Engagement des Bild-Werks Frauenau ist beeindruckend“, merkte Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl an, unter dessen Vorsitz sich der Kultur-, Jugend- und Sportausschuss einstimmig für den Vorschlag der Jury ausgesprochen hatte. „Der Bezirk Niederbayern unterstützt Kulturprojekte des Vereins wie die Sommerakademie seit vielen Jahren. Entsprechend kennen und schätzen wir die bedeutsame Kulturarbeit des Bild-Werks Frauenau, die wir mit dem Kulturpreis noch mehr ins Licht der Öffentlichkeit rücken möchten.“
„Identitätsstiftend für den gesamten Bayerischen Wald“
Dazu meint Sarah Höchstetter, Geschäftsführerin des Bild-Werks Frauenau: „Das Team und der Vorstand freuen sich sehr, dass der Bezirk Niederbayern durch die Verleihung des Kulturpreises das jahrzehntelange, insbesondere von zahlreichen Ehrenamtlichen getragene Engagement des Vereins für Glas, Kunst und Kultur in der Region würdigt.“
Über die Entscheidung zur Verleihung des Kulturpreises 2023 an das Bild-Werk Frauenau freute sich auch Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich. „Die jahrhundertealte Glastradition ist identitätsstiftend für den gesamten Bayerischen Wald.“ Und weiter: „Die Entwicklungen der letzten Jahre, insbesondere die massiv gestiegenen Kosten in der Glasverarbeitung, sind nicht nur eine Bedrohung für die glasverarbeitende Industrie, sondern auch für die Glaskunst. Umso wichtiger ist das Wirken des Bild-Werks Frauenau, das wertvolles Wissen und künstlerische Fertigkeiten rund um den Werkstoff Glas bewahrt, weiterentwickelt und teilt. Daher ist die Auszeichnung des Bezirks Niederbayern hochverdient.“.
da Hog’n