Da Hog’n – Onlinemagazin ausm Woid
  • Hog’n
  • Da Hog’n geht um
    • im Landkreis FRG
    • im Landkreis REG
    • rundumadum
    • Out of da Woid
    • Behm-Hog’n
    • Sport-Hog’n
  • Kultur
    • Ausm Woid
    • Boarische Welle
    • Grenz’nlos
    • Da Knaus der Woche
    • Woid-Kino
  • So schaut’s aus
    • Versus
    • Ausprobiat
    • Leid-G’schmatz
    • Schmankerl ausm Netz
  • Do geht wos weida
    • I mog wos wean
    • Made in da Heimat
    • You start me Up
  • Service Hog’n
    • Da Fuadgeh-Check
    • Guad fian Gejdbeiddl
    • S’Woid-Weda
    • Urlaub in Füssing
  • Moaktblotz
    • Moaktblotz-Partner
    • Afg’miagt!
  • Jobs
  • Mia san mia
  • Werbung
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Da Hog’n
  • Unterstütze den Hog’n
Start rundumadum Tschechischer Protest gegen Atommüll-Endlager

Tschechischer Protest gegen Atommüll-Endlager

veröffentlicht von Stephan Hörhammer | 13.01.2022 | kein Kommentar
  • teilen  
  • twittern  
  • teilen 
  • spenden 

Bayerwald/Böhmerwald. „Wohin mit dem Atommüll?“ Eine Frage, die nicht nur die Menschen im Bayerischen Wald, einem möglichen Standort für ein Endlager (Stichwort: Saldenburger Granit), seit vergangenem Jahr umtreibt, sondern auch die Bürger und Bürgerinnen jenseits der bayerisch-tschechischen Grenze, im Böhmerwald. In der Nähe der Gemeinde Chanovice (Chanowitz) im Bezirk Klattau in der Region Pilsen gab es bereits zum wiederholten Male Proteste gegen den geplanten Bau des Atommüll-Endlagers.

Der Atommüll des tschechischen Kernkraftwerks Temelin (siehe Foto) soll in einem Tiefenlager untergebracht werden. Einer von vier Standorten für das Endlager befindet sich nahe Chanovice im Südwesten Tschechiens, rund 60 Kilometer entfernt vom AKW Temelin. Foto: pixabay.com/ Flachovatereza

Březový potok – zu Deutsch: Birkenbach, benannt nach dem dort mäandernden Zufluss der Otava – heißt das Gebiet unweit des kleinen Dorfs im Südwesten Tschechiens, das sich als einer von vier Standorten in der engeren Auswahl für das Endlager befindet. Rund 100 Kilometer von Freyung, 80 von Furth im Wald und 60 von Bayerisch Eisenstein entfernt gelegen, könnten an dieser Stelle ab dem Jahr 2065 die radioaktiven Abfälle aus den Atomkraftwerken Dukovany und Temelin in einer Tiefe von 500 Metern begraben werden. 

„Es ist ihnen nicht gleichgültig“

Bereits zum 19. Mal hatten die Bewohner auch aus den umliegenden Böhmerwald-Gemeinden jüngst ihrem Unmut Luft gemacht, wie die Bürgerinitiative Umweltschutz, die sich im Zuge des Protests gegen das Endlager formiert hat, mitteilt.

Infos
In einer Tiefe von einem halben Kilometer sollen die abgenutzten AKW-Brennelemente – die Rede ist von tausenden Tonnen – dauerhaft deponiert werden. Das Endlager soll an einem von bis dato vier möglichen Standorten in Tschechien – Horka (Bezirk Třebíč), Hrádek (Jihlava), Březový potok (Klatovy) oder Janoch u Temelína errichtet werden. Die Bau- und Betriebskosten werden auf über vier Milliarden Euro geschätzt. Der endgültige Standort soll bis zum Jahr 2030 feststehen. Derzeit werden die verbrauchten Brennelemente der Kernkraftwerke in den AKW-Bereichen zwischengelagert.

Der zehn Kilometer lange Protestmarsch „Zur Ehrung und Erhaltung der Natur und des Lebens“ führte entlang des geplanten Baus. Aus dem rund 750-Einwohner-Örtchen Chanovice seien mehr als 350 Menschen mitgegangen, wie Bürgermeister Petr Klasek und Sprecher der Anti-Endlager-Plattform gegenüber der tschechischen Nachrichtenagentur ČTK mitteilte. Auch Leute aus den Ballungsräumen Sušice, Klattau und Pilsen seien unter den insgesamt knapp 500 Teilnehmern gewesen. „Es ist ihnen nicht gleichgültig, was hier passiert. Sie interessieren sich dafür und unterstützen nach wie vor die ablehnenden Stellungnahmen der Gemeinden“, wird Klasek weiter zitiert.

Dieses Mal richtete sich der Protest im Besonderen gegen die Zahl derjenigen Gemeinden, in denen die SÚRAO, die staatliche Endlagerverwaltung für radioaktive Abfälle mit Sitz in Prag, weitere Untersuchungen durchführen soll. Voriges Jahr belief sich diese noch auf vier, nun wurde sie auf zehn Gemeinden erhöht – unter anderem auf Horažďovice, Chanovices zehn Autokilometer entfernte Nachbarstadt. Klasek zufolge werden die Untersuchungen deshalb durchgeführt, um die Erweiterungen der Atomkraftwerke Dukovany und Temelin vorzubereiten. Daher werde auch bereits eine größere Fläche des Atommüll-Endlagers diskutiert.

„Die Menschen haben die Petition gegen das Atommüll-Endlager unterzeichnet, die wir dem neuen Industrieminister Jozef Sikela schicken werden“, teilt Klasek weiter mit. Die Plattform, die ab Frühling neue Aktionen plant, verlangt, dass die staatlichen Institutionen die Gemeinden endlich als Partner wahrnehmen. Man wolle den Minister um ein Treffen ersuchen.

Die Pläne der Europäischen Kommission

Die Bürgermeister, so heißt es, hätten keine aktuellen Informationen des Industrieministeriums, dass die 2016 gestarteten geologischen Untersuchungen weiter laufen würden. „Das betrachte ich jedoch unter Vorbehalt, da in der Vergangenheit eine Menge von Untersuchungen durchgeführt worden sind, ohne dass wir davon etwas gewusst hatten“, äußert sich Chanovices Bürgermeister dazu. Ende Oktober 2015 hatten die Gemeinden eine Klage gegen den Staat eingereicht, da dieser die Untersuchungen bewilligt hatte.

Das Endlager Gorleben in Niedersachsen ist seit 1995 in Betrieb. Im vergangenen Jahr wurde bekannt gegeben, dass es stillgelegt werden soll.

Beim Protestmarsch wurden Informationen über den Stand der Vorbereitungen des Baus sowie die Positionen der Bürgermeister der zehn betroffenen Gemeinden verlautbart. Das Atommüll-Endlager, wo der hochradioaktive Abfall tausende von Jahren deponiert werden soll, stellt ihnen zufolge ein großes Sicherheitsrisiko für das Leben in der ganzen Region dar. Sie machten darauf aufmerksam, dass nirgendwo in der Welt eine ähnliche Anlage in Betrieb sei.

Indes können auf Tschechien bald Probleme im Zusammenhang mit der Atommüll-Endlagerung zukommen. Die Planer für den Bau des Endlagers rechnen mit dem Baustart frühestens im Jahr 2050. Die Europäische Kommission will aber, dass es zu dieser Zeit bereits in Betrieb ist. Die Gemeinden, die es betrifft, stellen sich dagegen – die Regierung verspricht, dass sie Einwände zum Entwurf der Europäischen Kommission einreicht und eine größere Einbindung der Selbstverwaltungen in die Auswahl eines passenden Orts sichert.

Stephan Hörhammer

Print Friendly, PDF & Email
  • teilen  
  • twittern  
  • teilen 
  • spenden 

DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN...

Martin Behringer: „Bekommen Zustände wie bei Stuttgart 21“ „Brauchen keine Bayerwald-Autobahn“: VCD gegen B12-„Monsterkreuzung“ bei Freyung „Das Netz zwischen Tschechien und Bayern engmaschiger machen“ Eike Hallitzky: „Erst wenn München bedient ist, kommen andere dran“
Schlagwörter: Atommüll, Atommüll-Endlager, Bayerisch Eisenstein, Bayerischer Wald, Böhmerwald, Chanovice, Dukovany, Endlager, Europäische Kommission, Freyung, Furth im Wald, Horažďovice, Klattau, Otava, Petr Klasek, Pilsen, Prag, Saldenburger Granit, SÚRAO, Susice, Temelin, Tiefenlager, Tschechien
Da Hog'n geht um!
Ja, uns gibt's kostenlos. Und ja, wir sagen: Gern geschehen. Das Online-Magazin "da Hog'n" ist ein Angebot im Netzwerk der freien Presse. Wer den "Hog'n" und dessen Berichterstattung mit ein paar Cent oder gerne auch mehr unterstützen möchte, kann dies gerne tun: Ganz einfach per Paypal!

Dein Kommentar

Hier klicken, um das Antworten abzubrechen.

Kommentar eintragen

Neueste Beiträge

  • Klage abgewiesen: Ralf Stadler bleibt weiter waffenlos
  • Auf der Palliativstation (1): „Sterben muss nicht todernst sein!“
  • Mehr Sicherheit beim Online-Dating: Das können Sie tun

Anzeige

Neueste Kommentare

  • Ben bei 50 Jahre Disco Büchl (1): „Rock, härterer Rock, Büchl-Rock“
  • Klaus-Dieter Neumann bei Gleiche Chancen, keine Barrieren: Wie wird FRG sozial gerechter?
  • Peter Schrettenbrunner bei Gleiche Chancen, keine Barrieren: Wie wird FRG sozial gerechter?

Anzeige

Unsane Moaktblotz-Partner

  • Previous
  • Next

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Hog’n-Moaktblotz-Partner

“A Branchenbiachl af Niedaboarisch”, aus der Region für die Region – das ist unser Hog’n-Moaktblotz! Unternehmen, Einrichtungen und Organisationen aus allen Branchen können sich in unserer Rubrik kurz und übersichtlich präsentieren.

Mehr Informationen

Unterstütze uns

Kritische Hintergrundberichte und spannende Reportagen kosten Zeit und Geld. Damit wir Euch auch in Zukunft unabhängig informieren können, bitten wir Euch um die finanzielle Unterstützung.

Mehr Informationen

Was ist ein Hog’n?

Hog’n-Newsletter

Hier geht’s zur Anmeldung für den Hog’n-Newsletter

Mehr Informationen

  • Home
  • Da Hog'n geht um
  • Do geht wos weida
  • Kultur-Hog'n
  • Moaktblotz
  • Service-Hog'n
  • So schaut's aus
  • Datenschutz
  • Impressum
© 2022 Da Hog’n – Onlinemagazin ausm Woid. Oile Rechte bei uns. Site Admin · RSS-Feed für Beiträge
Sumava.eu - offizieller Partner des Onlinemagazins da Hog'n