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Start Ausm Woid 1870/71 – der vergessene Krieg. Teil (2): Die Rolle der Eisenbahn

1870/71 – der vergessene Krieg. Teil (2): Die Rolle der Eisenbahn

veröffentlicht von da Hogn | 21.10.2020 | kein Kommentar
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Mit Krieg hatten beide Seiten seit einiger Zeit gerechnet, wie im ersten Teil unserer Historienserie rund um den „Siebzigerkrieg“ deutlich wurde. Zu deutlich fielen im Vorfeld die Meinungsverschiedenheiten aus. Die Vorbereitungen für einen Waffengang waren längst angelaufen. Man war vorbereitet. Unmittelbar nach der Kriegserklärung Frankreichs wurde von den jeweils höchsten Stellen die Mobilmachung angeordnet. In Deutschland war dadurch der Bündnisfall eingetreten, denn bereits vier Jahre zuvor war es Otto von Bismarck gelungen, geheime Schutz- und Trutzbündnisse mit Bayern, Württemberg und Baden zu schließen. Danach würde man bei einem etwaigen Angriffskrieg das Land gemeinsam verteidigen.

Vom Passauer Bahnhof aus wurden viele Waidler direkt an die Front gebracht. Foto: Archiv der Stadt Passau

So befahl auch der bayerische König Ludwig II. am 16. Juli 1870 die Mobilmachung seiner Armee. Bayern stellte 50.000 Mann Infanterie, 5.500 Mann Kavallerie und 192 Geschütze mit den dazu gehörigen Artilleristen. Aufgrund der verhassten, neu eingeführten Wehrpflicht mussten viele bayerische Rekruten 1870 in den Krieg ziehen. Eine überraschend große Zahl junger Rekruten stammte aus unserer Gegend, dem Bayerischen Wald. Viele von ihnen waren zu dem in Passau stationierten 9. Jägerbataillon eingezogen worden, das am 31. Juli 1870 den Befehl zum Abmarsch erhielt. Die Mannschaften bestiegen im Passauer Bahnhof die bereitgestellten Transportzüge und machten sich so auf den Weg an die Front. Insgesamt standen auf deutscher Seite, mit allen Reserve- und Ersatztruppen, 1.021.000 Mann gefechtsbereit im Aufmarschgebiet.

Nicht nur Soldaten aus dem Bayerwald mussten an die Front

Die französischen Militärbehörden schickten reichlich überstürzt ihre nur teilmobilisierten Einheiten an die Grenze. Hier warteten sie über unterschiedlich lange Zeit auf ihre Reservisten, die Ersatzkräfte und auf wesentliche Teile ihres Kriegsmaterials, auf Ausrüstung und Waffen. Schlechte Planung, Hektik und die daraus resultierenden teils chaotischen Zustände führten dazu, dass die volle Gefechtsbereitschaft erst etwa sechs Wochen nach Beginn der Mobilmachung gegeben war.

Dieses Bild zeigt die Erinnerungstafel an die Gefallenen des Siebzigerkrieges am Passauer Karolinenplatz. Foto: Rupert Berndl

Dagegen wurden auf deutscher Seite binnen 18 Tagen 462.000 vollständig ausgerüstete, gefechtsbereite Soldaten in die vorgesehenen Räume entlang der Grenze gebracht. Das war in dieser Geschwindigkeit letztlich nur möglich, weil der preußische Generalstab mit seiner eigenen Eisenbahnsektion bereits seit 1864 sechs Ost-West-Strecken planen und bauen ließ. Den süddeutschen Verbündeten standen weitere drei Ost-West-Eisenbahnstrecken zur Verfügung, um ihre ebenfalls komplett ausgerüsteten Truppen an die französische Grenze zu transportieren. Jetzt zeigte es sich auch in strategischer Hinsicht von großem Vorteil, dass bereits 1860 Passau, und damit auch unser niederbayerische Raum, an das Eisenbahnnetz angeschlossen war. Dieses gut ausgebaute Schienennetz und der leistungsfähige Betrieb der Eisenbahn waren mit ein wesentlicher Grund für die Überlegenheit der deutschen Truppen. Mit ihr konnten Mannschaften, Kriegsgerät und sonstiger Nachschub in kurzer Zeit dorthin transportiert werden, wo sie benötigt wurden.

Bald schon zeichnete sich eine weitere entscheidende Überlegenheit der deutschen Truppen durch den wesentlich umfangreicheren Einsatz von Pferden ab. Dadurch waren die Einheiten bedeutend beweglicher und schneller. Auch so manches als kriegstauglich eingestufte Pferd aus dem Bayerischen Wald musste, zum Leidwesen der Bauern, zum Dienst an der Front abgegeben werden. Allerdings geht aus den offiziellen Zahlen hervor, dass im Verlauf des Krieges mehr als zwei Drittel aller eingesetzten deutschen Pferde zu Tode kamen.

Ein heroischer Sieg – mit hohem Blutzoll

Dagegen vertrauten die französischen Militärs auf ihre modernen Gewehre. Diese hatten nämlich eine bedeutend größere Reichweite als die deutschen Schusswaffen. Doch nachdem es in mehreren blutigen Schlachten in Lothringen gelungen war, die französische Hauptarmee in Metz einzuschließen, war die Entscheidung im Feldzug eigentlich bereits gefallen. Ein zweites Heer der Franzosen, das zum Entsatz von Metz herangerückt war, wurde in der Schlacht bei Sedan von den Soldaten des Norddeutschen Bundes und dessen süddeutschen Verbündeten eingeschlossen und besiegt.

Rupert Berndl aus Waldkirchen ist Heimatforscher und Buchautor. Foto: Hog’n-Archiv

Napoleon III. wurde gefangengenommen und abgesetzt, das Kaisertum zerbrach. Frankreich wurde wieder Republik. Nur noch einige französische Festungen und das belagerte Paris hielten weiter stand, bis es am 31. Januar 1871 zum Waffenstillstand kam. Der am 10. Mai geschlossene Friedensvertrag von Frankfurt beendete dann formell den Krieg.

Der Blutzoll, den dieser Waffengang forderte, war hoch. Auf deutscher Seite waren 43.000 Tote zu beklagen. 17.000 Männer waren gefallen, es gab 100.000 Verwundete, von denen 11.000 nachträglich verstarben, 15.000 erlagen verschiedenen Krankheiten.

Rupert Berndl

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Mehr zum Thema:

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Schlagwörter: Baden, Bahnhof Passau, Bayerischer Wald, Bayern, Deutsch-französischer Waffengang, Deutsches Reich, Eisenbahn, Geschichte, Historie, Kaiser Wilhelm, König Ludwig II., König Wilhelm, Krieg, Krieg 1870/71, Mobilmachung, Napoleon III., Norddeutscher Bund, Otto von Bismarck, Passau, Passau Karolinenplatz, Rupert Berndl, Siebzigerkrieg, Waffengang, Waffenstillstand, Wehrpflicht, Württemberg
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