Ruhmannsfelden. Wo einst vollgepackte Regale standen und Menschen eingekauft haben, stehen heute Hochbetten, umringt von spielenden Kindern. „Am Donnerstagnachmittag sind 50 Asylbewerber in die Notunterkunft in einem Supermarkt in Ruhmannsfelden eingezogen“, wird Heiko Langer, Pressesprecher des Landkreises Regen, in einer Pressemitteilung zitiert. Dies sei notwendig geworden, weil die bisherigen Unterkünfte in Niederbayern nicht mehr ausreichen.
„Der Landkreis Regen versucht sich so gut wie möglich bei der Unterbringung von Flüchtlingen zu engagieren“, betont der Sprecher. Nun gebe es neben der Not- beziehungsweise Erstunterkunft in Zwiesel auch eine in Ruhmannsfelden – somit stellt der Landkreis der Meldung zufolge inzwischen 200 Plätze für die notfallmäßige Erstunterbringung zur Verfügung. „Wir können derzeit Platz für insgesamt bis zu 900 Flüchtlinge anbieten, wobei rund 550 in den zehn dezentralen Unterkünften zu finden sind.“ Hinzu kommen die Gemeinschaftsunterkunft der Regierung von Niederbayern sowie die Unterkünfte für unbegleitete minderjährige Jugendliche in Regen-Weißenstein, Zwiesel und Regenhütte.
„Es ist allemal besser als ein Zeltlager“
Die Neuankömmlinge in Ruhmannsfelden werden dort nur für einige Tage bleiben. Zuerst stehen medizinische Untersuchungen an, danach werden die Personendaten im Detail erfasst, worauf die Flüchtlinge in Deggendorf ihren Asylantrag stellen können. „Danach ist das Verfahren offiziell gestartet“, erklärt der Pressesprecher. Und erst dann können die Flüchtlinge auf andere Unterkünfte verteilt werden. Dabei sei heute noch unklar, wohin sie später verlegt werden. „Für uns ist wichtig, dass wir eine Unterkunft gefunden haben, in der wir eine größere Gruppe aufnehmen und schnell versorgen können.“
Ein ehemaliger Supermarkt sei sowas wie die Ideallösung. Denn dort sei eine große Fläche vorhanden, die mit Betten ausgestattet werden kann. Die Räume sind beheizbar – und es gibt die notwendige Infrastruktur, wie zum Beispiel Waschplätze und Duschen. „Sicher wäre ein Wohnhaus noch wünschenswerter. Aber es ist allemal besser als ein Zeltlager“, stellt Langer fest. Innerhalb kürzester Zeit seien laut Pressemitteilung Duschen eingebaut worden, „es gibt auch genügend Sitzplätze für die Essensausgabe“. Versorgt werden die Bewohner hauptsächlich von lokalen Geschäften. So liefert beispielsweise ein Lokal aus Ruhmannsfelden das Essen, auch viele Einkäufe für den täglichen Bedarf können im Ort getätigt werden.
Die Asylsuchenden selbst seien dankbar und zufrieden, da sie jetzt ein Dach über dem Kopf haben. „Die Eltern sind froh, dass die Kinder nun in Sicherheit sind. Für die Helfer vor Ort ist ein Kinderlachen eine sehr schöne Belohnung“, meint der Pressesprecher.
da Hog’n