Zwiesel/Regen. Nachdem die dezentralen Asylbewerberunterkünfte in Ruhmannsfelden und Regen mittlerweile fast voll belegt sind, und auch Böbrach an die Kapazitätsgrenze stößt, muss der Landkreis Regen kurzfristig eine weitere Unterbringung organisieren. Nun einigten sich die Landkreisverantwortlichen mit einem Vermieter – in einer ehemaligen Pension im Ortsteil Zwieselberg soll nun Platz für rund 40 weitere Asylbewerber geschaffen werden.
In Niederbayern gibt es kaum noch freie Plätze
Derzeit leben 177 Asylbewerber im Landkreis Regen. 80 sind in der Gemeinschaftsunterkunft der Regierung von Niederbayern in Böbrach untergebracht. 67 wohnen dezentral in Regen und 30 in Ruhmannsfelden. Die Regierung von Niederbayern hatte kürzlich angekündigt, dass weitere Asylbewerber im Landkreis Regen übergangsweise untergebracht werden müssen. Es gibt in Niederbayern kaum mehr freie Plätze, somit müssen neue Asylbewerber für einen Übergangszeitraum auch von den Landkreisen dezentral untergebracht werden. Genau diese Tatsache kritisiert Grünen-MdL Rosi Steinberger in einer Pressemitteilung. „Schuld an dieser Misere ist die bayerische Staatsregierung, die den aufgrund weltweiter Krisen wachsenden Aufnahmebedarf jahrelang leugnete und jetzt die Kommunen im Regen stehen lässt.“
„Wir stehen in der Pflicht, angemessene Unterkünfte zu besorgen“
Zu einer dieser Kommunen gehört künftig auch Zwiesel. Landkreis-Pressesprecher Heiko Langer: „Die Zahl der Asylbewerber nimmt in Deutschland weiter zu. In München überlegt man derzeit, ob man Zelte errichtet. Die Asylbewerber werden nach einer möglichst kurzen Zeit in einer Erstaufnahmeeinrichtung auf die Regierungsbezirke verteilt, dann auf die Landkreise. Insofern bekommen auch wir die Bewerber nur zugewiesen. Wir stehen aber in der Pflicht, angemessene Unterkünfte zu besorgen.“
Bei der Suche nach einer entsprechenden Unterkunft gebe es einiges zu beachten. „Nicht jedes Gebäude ist geeignet“, so Langer. Oftmals würden bautechnische Gründe gegen ein Objekt sprechen. In bisher allen Fällen seien Investitionen notwendig gewesen. Ein weiteres Ziel: eine möglichst gerechte Verteilung auf die Landkreisregionen. Insofern sei es eine logische Konsequenz, dass – nachdem Einrichtungen im Altlandkreis Viechtach und in der Kreisstadt Regen geschaffen wurden – nun auch eine Unterkunft im Zwieseler Winkel gebe.
Im Übrigen habe es mit den Bewohnern und den Anliegern in keinem Ort bisher Probleme gegeben. Man hoffe nun, dass die Asylbewerber in Zwiesel ähnlich gut aufgenommen werden, wie die Bewerber in den anderen Landkreis-Kommunen.
da Hog’n