Spiegelau. Die zwölf Mitgliedsgemeinden der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald (FNBW) haben ihren gemeinsamen Bericht für das vergangene Geschäftsjahr 2023 veröffentlicht. Trotz einer allgemein angespannten Situation aufgrund hoher Inflation und des ungewohnt milden Winters konnte die FNBW einen Zuwachs sowohl bei den Gästeanreisen als auch bei den Übernachtungen verzeichnen.
Der Bayerische Wald ist bei den Urlaubsgästen vor allem wegen seiner Naturerlebnisse beliebt.
„Es freut uns sehr, dass die Region an Deutschlands ältesten Nationalpark ein immer beliebteres Urlaubsziel wird. Es zeigt auch, dass wir mit unserer Arbeit auf dem richtigen Weg sind. Gemeinsam haben wir eine viel größere Strahlkraft und mehr Möglichkeiten, uns als eine attraktive Urlaubsdestination zu präsentieren“, beurteilt FNBW-Geschäftsführer Robert Kürzinger das insgesamt recht positiv ausgefallene Tourismusjahr.
„Urlaube werden immer spontaner gebucht“
So wurden 2022 239.796 Gästeanreisen gezählt, wie der FNBW-Pressemitteilung zu entnehmen ist. Im Geschäftsjahr 2023 stieg diese Zahl um 6,7 Prozent auf 255.955 Anreisen an. Bei den Übernachtungen war es ähnlich: Diese beliefen sich im Vorjahr auf 1.023.786, 2023 waren es 1.070.928 – somit 47.142 Übernachtungen mehr, was einem Anstieg von 4,6 Prozent entspricht. Da die Anreisen im Vergleich zu den Übernachtungen stärker angestiegen sind, gab es einen minimalen Rückgang bei der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer:
Während die Gäste 2022 noch 4,27 Tage in der Ferienregion verbracht haben, sind es 2023 nur mehr 4,18 Tage. „Diese Entwicklung hin zum Kurzurlaub muss auch zukünftig berücksichtigt werden. Das setzt viel Flexibilität der Vermieter voraus. Mindestaufenthalte und starre An- und Abreisetage werden zunehmend zu einem Wettbewerbsnachteil. Urlaube werden immer spontaner gebucht, daher wird gerade die Onlinebuchbarkeit eines Betriebes zukünftig ein entscheidender Faktor werden“, unterstreicht Robert Kürzinger.
FNBW-Geschäftsführer Robert Kürzinger.
Nur vereinzelt musste in Mitgliedsgemeinden ein Rückgang verzeichnet werden. Dies lasse sich örtlich jedoch meist durch kurz- bzw. längerfristige Schließungen von einzelnen Betrieben erklären. Dennoch blieb das Bettenangebot über die gesamte Ferienregion hinweg stabil mit einem leichten insgesamten Anstieg von 1,02 Prozent auf 10.261 Betten (Vergleich 2022: 10.157 Betten).
70 Prozent der Übernachtungen wurden im Jahr 2023 in den Sommermonaten von Mai bis Oktober generiert. Damit fällt die Sommersaison im Vergleich zur Wintersaison in diesem Jahr nochmals deutlich stärker aus als 2022. Im Jahr davor lag der Anteil im Vergleich der Saisonzeiten noch bei circa 65 Prozent Sommer- gegenüber 35 Prozent Winterurlauben. Gründe dafür könnten der leicht verspätete Wintereinbruch sowie die anschließend anhaltende Regenperiode während der Weihnachtsferien gewesen sein.
Woher kommen die Gäste?
Wie schon seit Jahren kommt der Großteil der Besucher der Ferienregion aus dem Freistaat Bayern selbst, gefolgt von Baden-Württemberg und Sachsen. Der Anstieg bei den bayerischen Besuchern zeigt, dass “Urlaub dahoam” für die Gäste nach wie vor eine große Rolle spielt – aber auch, dass gerade Urlaube mit kurzer Anreise im Trend liegen. Die steigenden Kosten für Flüge und Fernreisen und die stetig wachsende Qualität des Angebots in der Region könnten sich zu einem positiven Trend zugunsten des heimischen Tourismus entwickeln. Viele Gastgeber hatten während Corona größere Renovierungsprojekte gestartet und ihre Betriebe teils auch neu ausgerichtet. “Diese Investitionen tragen nun Früchte. Die Qualität unserer Gastgeber hat sich über die Region hinweg gesteigert und das wird von den Gästen auch wertgeschätzt und gut angenommen”, lobt Kürzinger die Arbeit und den Unternehmergeist in der Region.
Was denken die Urlaubsgäste?
Seit geraumer Zeit führt die Ferienregion eine anonyme und freiwillige Gästeumfrage durch, an der mittlerweile 608 Personen (Stand: 31.12.23) teilgenommen haben. Diese Umfrage gibt unter anderem einen Einblick, wie die Urlaubsgäste auf die Ferienregion aufmerksam werden und wo sie sich über den Urlaubsort informieren. Rund 39 Prozent der Befragten gibt an, dass sie aufgrund von Weiterempfehlungen durch Freunde oder Bekannte in die Region kommen.
92 Prozent der Befragten bewertet das Wandernetz als positiv. Symbolbild: pixabay/ LUM3N
Sind die Gäste also erst einmal in der Ferienregion und gefällt ihnen der Aufenthalt, kommen sie wieder und berichten auch zu Hause Positives. Das bestätigt auch die Umfrage. Nach eigenen Angaben sind 34 Prozent zum mindestens fünften Mal in der Region zu Gast. Die laut Umfrage beliebteste Unterkunftsform ist die Ferienwohnung: 41 Prozent geben an, ihren Urlaub in einer Unterkunft dieser Art zu verbringen.
Besonders beliebt im Urlaub ist das Thema Wandern. Nur ca. sieben Prozent der befragten Gäste gibt an, dieses Angebot nicht genutzt zu haben, jedoch 92 Prozent bewertet das Wandernetz positiv. Wandern ist daher ein wichtiger Punkt für die Region. Es entwickelt sich immer mehr zu einem Ganzjahresthema – und erlebt seit Jahren einen spürbaren Aufschwung.
Urlaubspauschalen für Familien
Eine weitere entscheidende Zielgruppe für die Region sind Familien. Daher arbeitet die FNBW gemeinsam mit den Vermietern an verschiedenen Pauschal-Angeboten speziell für diese Zielgruppe. „Wir sehen unseren großen Vorteil in den vielen Attraktionen und den familienfreundlichen Gastgebern. Es ist für jeden etwas dabei. Eltern können zusehen, wie sich ihre Kinder zu kleinen Waldentdeckern entwickeln und die Ursprünglichkeit unserer Natur hautnah erleben. In Kooperation mit überregionalen Angeboten wie der aktivCARD Bayerischer Wald können wir unseren Gästen ein besonders umfangreiches Urlaubsangebot bieten. Mit nur einer Karte hat der Gast kostenlosen Eintritt bei über 130 Attraktionen. Solche Angebote sind ein echter Mehrwert für den Gast “, betont Kürzinger.
„Eltern können zusehen, wie sich ihre Kinder zu kleinen Waldentdeckern entwickeln.“ Symbolbild: pixabay/ Skitterfoto
Gesamt betrachtet blicken er und sein Team positiv in die Zukunft: “Wir sind zuversichtlich, dass wir auch in Zukunft gemeinsam erfolgreich sein werden und freuen uns darauf, neue Herausforderungen anzugehen und weiterhin unvergessliche Erlebnisse für unsere Gäste zu schaffen.” Dabei ist das Geschäftsjahr 2024 für die Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald ein ganz Besonderes. Das Unternehmen feiert sein zehnjähriges Gründungsjubiläum und wünscht sich zum Geburtstag wieder viele glückliche Urlaubsgäste.
da Hog’n
