Niederbayern. Die Bundespolizei Passau hat gemeinsam mit der Landespolizei zwischen vergangenem Donnerstag und Sonntag entlang der niederbayerisch-österreichischen Grenze von Simbach bis zum Dreiländereck insgesamt 359 Migranten und 28 Schleusungen festgestellt, wie die Bundespolizei-Inspektion Passau mitteilt.
Die Bundespolizei stellte in den vergangenen Wochen an der niederbayerisch-österreichischen Grenze in den Landkreisen Rottal-Inn, Passau, Freyung-Grafenau und der Stadt Passau einen enormen Anstieg an unerlaubten Einreisen und Schleusungen fest. Dies zeigen die Aufgriffe der letzten vier Tage.
Darunter vier Kinder im Alter zwischen drei und 13 Jahren
Am Donnerstag (7. September) wurden beispielsweise 34 Migranten in Eggenfelden festgestellt, zwei mutmaßliche Schleuser konnten festgenommen werden. Außerdem nahmen die Bundespolizisten in der Kontrollstelle Kirchdorf am Inn einen 31-jährigen Syrer fest, der sechs seiner Landsleute nach Deutschland schleusen wollte. Zwei von den Geschleusten wurden dabei in den Kofferraum des Fahrzeugs gepfercht.
Am Freitag (8. September) griffen Bundespolizisten nach einem Bürgerhinweis im Bereich Grafenau (Landkreis Freyung-Grafenau) zehn türkische Staatsangehörige ohne Ausweisdokumente auf. Unter ihnen befanden sich auch vier Kinder im Alter zwischen drei und 13 Jahren. Die strafmündigen Geschleusten erhielten Anzeigen aufgrund unerlaubter Einreisen. Alle Personen wurden an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge übergeben. Die Bundespolizei Passau leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Einschleusens von Ausländern gegen unbekannt ein.
In der Kontrollstelle Kirchdorf am Inn (Landkreis Rottal-Inn) nahmen Beamte der Bundespolizei am Freitag (8. September) einen 45-jährigen Ukrainer fest, nachdem er mit seinem Kleinbus mit österreichischer Zulassung sechs Syrer nach Deutschland schleusen wollte. Den mutmaßlichen Schleuser lieferten die Bundespolizisten nach der Richtervorführung in eine Justizvollzugsanstalt in Bayern ein. Die Geschleusten erhielten Anzeigen aufgrund unerlaubter Einreisen und mussten anschließend zurück nach Österreich.
Der Fahrer missachtete die Anhaltesignale
Am Samstag (9. September) nahmen Landes- und Bundespolizisten in Ortenburg (Landkreis Passau) nach einem Bürgerhinweis insgesamt 38 türkische Staatsangehörige ohne Ausweisdokumente fest. Die Menschen – darunter zehn Kinder im Alter zwischen einem und zwölf Jahren – wurden ersten Ermittlungen zufolge mit einem Lkw ins Bundesgebiet eingeschleust. 37 Personen leiteten die Bundespolizisten an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, einen Jugendlichen an das zuständige Jugendamt weiter.
Streifen der Landes- und Bundespolizei wollten am Samstag im Bereich Fürstenzell (Landkreis Passau) einen Mercedes Vito mit polnischer Zulassung kontrollieren. Der Fahrer missachtete die Anhaltesignale und entzog sich zunächst der Kontrolle. Auf der Staatsstraße von Fürstenzell Richtung Schmidham verunfallte er jedoch und fuhr in einen Straßengraben. Im Fahrzeug befanden sich 16 Türken, darunter sieben Kinder. Ihr Gesundheitszustand war stabil, erforderliche Ausweisdokumente für die Einreise konnten sie nicht vorzeigen.
Der 42-jährige türkische Fahrer floh zunächst von der Unfallstelle, Diensthundeführer der Bundespolizei Passau nahmen ihn allerdings nach kurzer Zeit fest. Er klagte über gesundheitliche Probleme und wurde daraufhin in ein Klinikum eingeliefert. Nach der Untersuchung konnte er dieses jedoch wieder verlassen. Die Bundespolizei Passau leitete gegen ihn ein Ermittlungsverfahren wegen Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährlichen Bedingungen ein. Nach der Richtervorführung wurde der Türke in eine Justizvollzugsanstalt in Bayern eingeliefert.
Insgesamt 66 Personen aus der Türkei, Syrien und Irak
In Triftern (Landkreis Rottal-Inn) stellten Beamte der Landespolizei ebenfalls am Samstag 22 Türken ohne Ausweisdokumente fest. Auch hier erfolgte der erste Hinweis aus der Bevölkerung. Die Migranten – unter ihnen vier Kinder – wurden an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge übergeben.
Am Sonntag griff die Landes- und Bundespolizei nach einem Bürgerhinweis im Bereich Waldkirchen (Landkreis Freyung-Grafenau) insgesamt 66 Personen aus der Türkei, Syrien und Irak auf. Die Sachbearbeitung zu diesem Großaufgriff dauert noch an. Nach bisherigen Erkenntnissen befinden sich unter den Migranten mindestens 20 Kinder. Im Zuge dessen kontrollierte die Grenzpolizei Passau in Wegscheid einen verdächtigen Kleintransporter mit ungarischer Zulassung. Der Fahrer war ein 47-jähriger Schwede. Ersten Ermittlungen zufolge schleuste der Mann einen Großteil der 66 Migranten, die in Waldkirchen festgestellt wurden, über die österreichische Grenze nach Deutschland ein. Er wird am heutigen Montag (11. September) einem Haftrichter vorgeführt.
Zudem wurden zwischen Donnerstag und Sonntag unter anderem auch in der Stadt Passau, Eging am See, Neuhaus am Inn und Jandelsbrunn mehrere unerlaubte Einreisen und Schleusungen festgestellt.
da Hog’n