Weilheim. Lange Wartezeiten. Patienten fühlen sich vernachlässigt oder schlecht versorgt. Fachkräftemangel im Pflegebereich ist ein allgegenwärtiges Problem. Die Nachbesetzung von freiwerdenden Stellen erweist sich als schwierig. Unattraktiv ist der Beruf vor allem durch die schlechten Arbeitsbedingungen. Die Pflegerinnen und Pfleger haben mit Stress, körperlicher und psychischer Belastung zu kämpfen. Vielerorts fehlen die Mittel für eine gute Versorgung.

Die Situation in der Pflege ist desaströs: Deutschland braucht dringend Personal. Eine junge Frau aus Ghana ist das Paradebeispiel dafür, dass das Problem des Personalmangels innovativ angegangen werden kann. Symbolbild: pixabay
200.000 Beschäftigte in der Pflege fehlen derzeit in Deutschland. Bis zum Jahr 2030 steigt die Zahl dem Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln zufolge auf rund 500.000. Vor diesem Hintergrund greift Deutschland zunehmend auf die Hilfe qualifizierter ausländischer Kräfte zurück.
„Bin einfach dankbar über diese Chance“
Francisca Udoraka ist eine von ihnen. Die in Ghana geborene 27-Jährige studiert seit 2016 in der Ukraine an der „National Medical University of O.O Bogomolets“ Medizin. Durch den Krieg in der Ukraine musste sie das Land verlassen. In Deutschland fand sie mit einer zweijährigen Aufenthaltsgenehmigung und ihrem medizinischen Fachwissen schnell Arbeit. „Derzeit arbeite ich auf der Intensivüberwachungspflege im Weilheimer Krankenhaus als Pflegerin“, erzählt Francisca. Ihre Aufgabe ist die intensivpflegerische Betreuung der Patientinnen und Patienten. Derzeit führt sie aufgrund der Sprachbarriere Behandlungen gemeinsam mit einer deutschsprachigen Kollegin durch. „Natürlich verstehe ich vieles nicht. Allerdings sehe ich es als ständige Herausforderung und Übung“, erzählt die 27-Jährige.

Auch Francisca Udoraka wurde durch eine sog. Bewerberparty auf die Stelle als Pflegekraft aufmerksam.
Eine Herausforderung für ausländische Fachkräfte ist ebenso das Anerkennungsverfahren. Der medizinische Bereich als reglementierter Beruf ist in Deutschland an eine Anerkennung gebunden. Ein Verfahren prüft die Gleichwertigkeit der ausländischen mit der deutschen Referenz. Dafür benötigt Francisca Dokumente von ihrer Universität vollständig, beglaubigt und übersetzt. „Durch den Krieg habe ich im Moment kaum Zugang zu nötigen Unterlagen“, erzählt sie.
Franciscas Vorlesungen finden zurzeit über Zoom statt. „Oft überschneiden sich Arbeit und Studium. Dann stecke ich mir meinen Kopfhörer ins Ohr, um an der Vorlesung teilnehmen und gleichzeitig im Krankenhaus arbeiten zu können“, sagt sie und lacht. Motivation und Durchhaltevermögen sind der Schlüssel zum Erfolg. „Es ist schwierig, beides parallel zu meistern. Allerdings bin ich einfach dankbar über diese Chance“, macht sie deutlich.
„Außergewöhnlich gut aufgestellt“
Die Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau greift auf innovative Akquise-Maßnahmen zurück, um junge Leute in den sonst eher unattraktiven Beruf zu locken. „Der Verbund Weilheim-Schongau ist außergewöhnlich gut aufgestellt, was den Pflegebereich angeht. Sie haben pfiffige Ideen, wie man dem Pflegenotstand entgegenwirken kann“, erzählt Dr. Monika Raidl…
Die gesamte Story von Victoria von Schroetter gibt es bei „PAblish“ zu lesen (einfach klicken)
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„PAblish“ lautet der Name der Projektplattform des Studienganges Journalistik und Strategische Kommunikation an der Universität Passau. Während ihres Studiums können sich dabei Studierende aller Semester in verschiedenen Praxiskursen auf unterschiedlichen medialen Plattformen in den Tätigkeitsfeldern Journalismus und Public Relations ausprobieren. In Zusammenarbeit mit dem Onlinemagazin da Hog’n werden in diesem Rahmen ausgewählte Projekte der verschiedenen Kurse präsentiert.
da Hog’n