Perlesreut/Röhrnbach. Die Debatte rund um das interkommunale Gewerbegebiet Prombach hatte bis dato durchaus ihre hitzigen Momente. Auf der einen Seite die Bürgerinitiative Gruene-Gewerbeparks-in-FRG.de, die ein generelles Umdenken in Sachen Ansiedlung größerer Betriebe in der Fläche fordert (da Hog’n berichtete). Auf der anderen Seite die Marktgemeinden Perlesreut und Röhrnbach mit ihren Vertretern, die freilich Interesse am Ausbau des bestehenden Gewerbeparks haben. Doch nun scheint es eine Lösung zu geben, mit denen beide Parteien gemeinsam nach vorne blicken können: Das „ultraeffiziente Gewerbegebiet“, das man in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut auf die Beine stellen will.
Im Folgenden gibt es dazu die gemeinsame Pressemitteilung der Bürgerinitiative Gruene-Gewerbeparks-in-FRG.de sowie der Bürgermeister Gerhard Poschinger (Perlesreut) Leo Meier (Röhrnbach) im Wortlaut zu lesen:
„Am Freitagabend (12.02.21) und Donnerstagabend (18.02.21) trafen sich die beiden Bürgermeister von Perlesreut und Röhrnbach, Gerhard Poschinger und Leo Meier, erstmals mit Vertretern der Bürgerinitiative (BI) Gruene-Gewerbeparks-in-FRG.de, die in vier Wochen 500 Unterschriften gesammelt hatte. Das Gespräch verlief rundum konstruktiv.
Bundesweit erstmaliges Pilotprojekt
Die BI überreichte eine aktuelle Liste der Argumente gegen eine Erweiterung des Gewerbeparks Prombach, die Präsentation zur Vision Grüner Gewerbeparks und eine Fragen- und Antwort-Liste zur Vision an die beiden Bürgermeister. Diese Unterlagen sind auf der Homepage der BI einsehbar. Die Argumente gegen eine Erweiterung in Prombach wurden detailliert besprochen und von den Bürgermeistern zur Kenntnis genommen.
Die BI hatte außerdem die letzten Wochen erfolgreich dazu genutzt, mit dem Fraunhofer-Institut ein Kooperationsprojekt zum Aufbau eines Grünen Gewerbeparks anzubahnen. Das Fraunhofer-Institut bietet an, das Konzept des Ultraeffizienten Gewerbeparks in einem deutschlandweit erstmaligen Pilotprojekt in unserer Region auf den ländlichen Raum und auf digitale Dienstleistungsunternehmen anzuwenden, wovon auch unsere heimischen Firmen und Arbeitgeber profitieren können. Die BI übergab dieses Angebot ebenfalls an die beiden Bürgermeister.
Die Bürgermeister Gerhard Poschinger und Leo Meier wiesen auf die enormen Herausforderungen hin, die ein solches Projekt mit sich bringt, erkannten aber das außerordentliche Potenzial eines solchen innovativen Gewerbeparks für unsere heimische Region. Die dadurch erzeugte Sogwirkung soll hochattraktive Arbeitgeber mit vielen gut bezahlten Arbeitsplätzen anziehen. Das würde dann wieder die Steuereinnahmen vervielfachen. Das Planungsprojekt mit Fraunhofer könnte sechs bis acht Monate dauern und würde die Entwicklung einer Vorgehensweise zum Anwerben solcher Unternehmen sowie die Analyse von Fördermöglichkeiten für einen solchen Gewerbepark miteinschließen.
BI und Bürgermeister einigten sich auf folgende Punkte
1. Wir schauen in die Zukunft und arbeiten konstruktiv zusammen.
2. Der aktuelle Gewerbepark Prombach I-IV stellt für die Bürgerinitiative die ultimative Rote Linie dar. Eine Erweiterung darüber
hinaus würde den größtmöglichen, erbitterten Widerstand der BI erzeugen.
3. Das gemeinsame Alternativziel ist es, einen interkommunalen Grünen Gewerbepark in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut zu schaffen. Dabei unterstützen sich beide Seiten gegenseitig.
4. Die Bürgermeister gehen transparent und berechenbar vor, so dass es zu keinen negativen Überraschungen für Bürger und Bürgerinitiative kommt. Aus Sicht beider Seiten sind das die bestmöglich denkbaren Ergebnisse zum jetzigen Zeitpunkt.“
da Hog’n