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Start im Landkreis FRG „Die Kammer geht nicht davon aus, dass Lisa H. im Schlaf überrascht wurde“

„Die Kammer geht nicht davon aus, dass Lisa H. im Schlaf überrascht wurde“

veröffentlicht von da Hogn | 23.10.2017 | kein Kommentar
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Siebter Verhandlungstag im Mordprozess gegen Dominik R., der dieses Mal (wieder) im blauen Kapuzenpullover vor Gericht erschien.

Passau/Freyung. Der siebte Tag im Mordprozess am Landgericht Passau gegen den Freyunger Dominik R. (23), der vor einem Jahr seine Ex-Freundin Lisa H. (20) getötet haben soll, brachte selbst den mit den Akten vertrauten Verteidigern sowie dem weiterhin im Prozess schweigenden Angeklagten vermutlich etwas Neues. Der Staatsanwalt geht von heimtückischem Mord aus niedrigen Beweggründen aus. Der Richter gab zwischen zwei Zeugen am Montagvormittag hingegen bekannt: „Die Kammer geht nach der bisherigen Beweiserhebung nicht davon aus, dass Lisa H. vom Täter im Schlaf überrascht wurde.“

Juristen können sich dies so übersetzen, dass damit das Mordmerkmal der Heimtücke, also das „bewusste Ausnutzen der Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers“, nicht oder jedenfalls nicht völlig eindeutig zu bejahen sein werde. Im vorherigen Termin hatten die Gerichtsmediziner mehrfach auf erhebliche Abwehrverletzungen an Händen und Armen der jungen Frau hingewiesen sowie auf Blutspritzer, die auch dadurch am Tatort, dem bis zum letzten Tag gemeinsamen Schlafzimmer, verteilt worden sein könnten.

R. bestellte zwei Goldbarren im Wert von 1.200 Euro

Die Fakten nämlich, die die Zeugen – vor allem Polizisten – am Montag berichteten, dürften im Wesentlichen längst auch in den Akten vermerkt sein. Für die Zuschauer freilich – und das Interesse am Freyunger Mordprozess bleibt weiterhin groß – bringt jede Aussage Neues. Spannend zu beobachten waren diesmal die Methoden, mit denen die Kripo digital nach gesuchten Personen fahndet – und wie sie deren Finanzen systematisch abklopft. Die digitalen Recherchen waren beim Tatverdächtigen Dominik R., bei der getöteten Lisa H. und in beider Umfeld dank sozialer Medien einfach, hatten alle Beteiligten doch ein Facebook-Profil und unterhielten sich ganz oft per Chat im Internet.

Die Fakten, die die Zeugen – vor allem Polizisten – am Montag berichteten, dürften im Wesentlichen längst auch in den Akten stehen. Für die Zuschauer freilich – und das Interesse bleibt weiter groß – bringt jede Aussage Neues.

Handys und Laptops auszuwerten, das war das Eine. Das Andere: Um die Facebook-Accounts zu überprüfen, erfragte sich die Kripo die Zugangsdaten von Facebook-Freunden der zu Untersuchenden. Lisa H. mutmaßliches Sterbedatum, der 27. Oktober 2016, steht in einem Tattoo auf dem linken Oberarm des Angeklagten geschrieben. Er hatte es sich wahrscheinlich auf der Flucht mit seinem und Lisa H.s Sohn (heute 2 Jahre alt) stechen lassen, war am 19. November in Spanien festgenommen worden. Auch nach dem mutmaßlichen Sterbetag Lisa H.s sind noch digitale Kommentare und Aktivitäten in ihrem Namen auf Facebook verzeichnet – so etwa am 2. November unter einem Foto, das R. von sich und dem Kind als Bild aus einem Familienurlaub zu dritt veröffentlichte.

Mindestens so spannend waren die Erkenntnisse, die die Kripo in Sachen Bankkonten und Transaktionen gewann. So wurde am 27. Oktober um 3.42 Uhr ein kleiner Goldbarren für 400 Euro im Namen und auf Rechnung Lisa H.s gekauft; am 29. Oktober ein größerer für 800 Euro. Am 28. Oktober wurde Lisa H.s Bankkonto geleert – 1.280 Euro. Bank-Bilder vom Bankomaten zeigen – das sagt der Richter, als alle Prozessbeteiligten sie vorne am Richtertisch betrachten – „das ist eindeutig der Herr R.“. Das Geld gelangte in vier 500er-Portionen zunächst auf Lisa H.s PayPal-Konto, von dort am 31. Oktober auf Dominik R.s PayPal-Konto und Minuten später auf ein anderes Konto R.s – „ein Spielerkonto“, so der Kripo-Beamte. Dort geht es um Sportwetten. In jenen Tagen erfolgten zudem etliche Bestellungen, etwa von Windeln, Kindernahrung, einer Reisetasche – zu Lasten Lisa H.s Konto, das aber bereits blank war. „38 Rück-Lastschriften nach dem 30. Oktober“ hat der Kriminaler aufgelistet.

Der Prozess wird bereits am 24. Oktober fortgesetzt

Außer diesen beiden kamen noch weitere Kripo-Beamte zu Chatverläufen zu Wort sowie zu Fotos und Internet-Aktionen, die auf R.s Laptop gespeichert waren. Nach den Unterhaltungen, die Lisa H. und Dominik R. demnach digital geführt hatten, schwankte das Gesprächsklima ähnlich extrem zwischen Säuseln und Beschimpfen, wie die ganze Beziehung wohl von einem steten Auf und Ab geprägt war.

Der Prozess wird am 24. Oktober fortgesetzt.

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Schlagwörter: Blut, Blutbad, Dominik R., Dr. Thomas Krimmel, Freyung, Heimtücke, Heimtückischer Mord, JVA Straubing, Landgericht Passau, Lisa H., Mord, Mord Freyung, Mord Lisa H., Mordprozess, Passau, Prof. Dr. Holm Putzke, Rechtsmediziner, Tattoos Dominik R, Zeugen, Zeugenaussagen
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