Passau. Man schrieb das Jahr 1974. Der Irlbacher Unternehmer Erich Wurm unterzeichnete gemeinsam mit dem Schiffer-Paar Gisela und Günter Köck am 19. März in deren Wohnzimmer einen Vertrag, um ihre beiden Schifffahrtsunternehmen zu einem gemeinsamen Betrieb für Dreiflüsse-Rundfahrten zusammen zu schließen. Es war die Geburtsstunde der „Donauschifffahrt Wurm & Köck“. Heute, genau 50 Jahre später, steht eine neue Generation am Ruder: Erich Wurms Großnichte Franziska Wurm-Lallinger sowie das Ehepaar Margit und Florian Noé. Im Jubiläumsjahr gibt’s Grund zum Feiern bei der „Donauschifffahrt Wurm & Noé“ .
Eine Erfolgsgeschichte nahm Mitte der 70er ihren Lauf. Und schon bald war die stetig anwachsende Flotte grenzüberschreitend bis in die österreichische Hauptstadt Wien unterwegs. In den 80ern zählte man erstmals 500.000 Fahrgäste im Jahr. Ein Niveau, das die traditionsreiche Reederei bis heute halten konnte: 25 Millionen wurden demnach bis dato an den Hauptstandorten Linz, Passau und Regensburg befördert.
„Wollen uns bei den Einheimischen bedanken“
Die Winterpause ist vorbei und die Schiffe der Donauschifffahrt Wurm & Noé stehen in den Startlöchern. „Wir haben für jedes Zeitfenster das richtige Angebot und die richtige Fahrt“, blickt Margit Noé erfreut auf das aktuelle Jubiläumsprogramm. Gleich zu Beginn gibt es ein besonderes Schmankerl für die hiesige Bevölkerung: Ortsansässige, die bei Vorlage ihres Ausweises eine Adresse mit einer 94er-Postleitzahl vorweisen können, zahlen am Osterwochenende bei der Dreiflüsse-Stadtrundfahrt nur fünf Euro (anstelle von 14 Euro). „Mit unserer Oster-Aktion möchten wir uns bei den Einheimischen für ihre Treue bedanken“, erklärt die Geschäftsführerin dazu.
Der Saisonauftakt mit der „MS Sissi“ am vergangenen Wochenende hielt „Licht und Schatten“ bereit, wie Florian Noé berichtet. Er bezieht sich dabei vor allem auf die Wetterkapriolen, die einmal für Sonnenschein und dann wieder für Regenschauer sorgten. Die erste Fahrt war ausgebucht, dann kamen – mit zunehmender Wetter-Verschlechterung weniger Gäste. Man ist dennoch zufrieden mit dem Auftakt in die Jubiläumssaison. Auch das Kristallschiff – der schwimmenden Kristallpalast, in dem rund eine Million Swarovski-Kristalle verbaut sind – geht am Osterwochenende wieder auf Erlebnistour.
Zu Beginn der Hauptsaison Ende April starten dann auch wieder die allseits beliebten Themenfahrten: Jeden Samstagabend im Mai findet an Bord des Kristallschiffes wieder die „Italienische Nacht“ statt. Ab 12. Mai ist jeden Sonntagmittag wieder das Galaschiff „Regina Danubia“ zur „Sonntags-Buffetfahrt“ unterwegs. In Zusammenarbeit mit dem Ilzer Haferlfest will die Reederei im August ein großes, musikalisch untermaltes Feuerwerk ausrichten und dazu entsprechende Schifffahrten anbieten.
Digitalisierung und Dekarbonisierung
Betriebsintern stehen die Zeichen ganz auf Digitalisierung und Dekarbonisierung, wie das Ehepaar beim jüngsten Pressetermin betonte. Der neue Webshop sei nach mehrjähriger Entwicklung nun soweit gediehen, dass nun etwa alle Tickets online buchbar sind. Die Digitalisierung habe große Priorität, um Kapazitätsengpässe insbesondere im gastronomischen Bereich des Schifffahrtsbetriebs zu vermeiden.
In Sachen Umstellung der Flotte – diese umfasst derzeit zwölf Schiffe – auf Elektro- bzw. Hybridantrieb sei der Blick Richtung Berlin gerichtet, wo man schon bald mit neuen Programmen zur Förderung der Umrüstung rechnet. „Wir planen, nach der Elektrifizierung unseres SUNliners als nächstes die Sissi in Passau und die Kristallprinzessin in Regensburg nachhaltig umzubauen“, berichtet Florian Noé. Man wolle alternative Antriebe weiter forcieren und – wie schon beim „SUNliner“ – entsprechende Fördersätze künftig dafür nutzen.
da Hog’n