Salzburg. Hauptsächlich beschäftigt sich Johann B. mit Pokerpartien. Jede halbe Stunde wechselt er von Tisch zu Tisch und leitet eine andere Runde. Zwischendurch schweift sein Blick zu einzelnen Kunden, doch sie erwecken in ihm kein Interesse. Alle kommen und gehen so schnell, dass niemand einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Doch eine Gemeinsamkeit teilen sie sich laut Johann B.: Sie gehören zu den 90 Prozent der Casinobesucher, die zehn bis 1.000 Euro einsetzen – und mit null Euro wieder nach Hause gehen. Auf diese Wahrscheinlichkeit schwört er.
Zum Alltag eines Croupiers gehört es auch, den Sündenbock für den Kunden zu spielen. Besonders schwer falle es jedem Spieler, sich selbst den Fehler einzugestehen, 100.000 Euro verloren zu haben. Und häufig sei er die Ursache ihres Verlustes. Sätze wie „Alles Betrug!“ oder „Ihr wollt nur mein Geld!“ sowie alle möglichen Schimpfwörter schleudert man ihm entgegen. Diese Anschuldigungen darf er sich mehrmals wöchentlich anhören.
…ein Opfer dieser Sucht gewesen zu sein…
Mit einer ausdruckslosen und dennoch klaren Stimme rekapituliert der heute 35-Jährige in Etappen seine Anfänge als regelmäßiger Casinobesucher bis hin zu seiner eigenen Sucht und dem Gedanken, ohne das Spielen nicht komplett zu sein. Während er spricht, seufzt er mehrmals, die vielen Gedankenpausen mit ihren „Unds“ oder „Ähms“ ziehen sich lang. Seine Augen bleiben dabei starr. Als habe er sich damit abgefunden, ein Opfer dieser Sucht gewesen zu sein…
Die gesamte Story von Min Hanh Schwarzbach gibt es bei „PAblish“ zu lesen (einfach klicken)
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„PAblish“ lautet der Name der Projektplattform des Studienganges Journalistik und Strategische Kommunikation an der Universität Passau. Während ihres Studiums können sich dabei Studierende aller Semester in verschiedenen Praxiskursen auf unterschiedlichen medialen Plattformen in den Tätigkeitsfeldern Journalismus und Public Relations ausprobieren. In Zusammenarbeit mit dem Onlinemagazin da Hog’n werden in diesem Rahmen ausgewählte Projekte der verschiedenen Kurse präsentiert.
da Hog’n