Passau/Deggendorf. Für den 82-jährigen Peter ist die App mit der orangefarbenen Flamme inzwischen kein Neuland mehr. Seit dem Scheitern seiner fünfzehn Jahre dauernden, von mangelnder Zuneigung geprägten Ehe vor rund einem Jahr, wischt sich der Rentner mittlerweile täglich durch diverse Online-Dating-Portale, darunter auch Tinder. Und damit ist er nicht allein. Dem Branchenverband „bitkom“ zufolge nutzt jeder und jede dritte Deutsche für die Partnersuche das Internet.
Dadurch, dass eine Scheidung für ältere Menschen heutzutage kein Tabu mehr darstellt und auch die Lebenserwartung gestiegen ist, hoffen viele Ältere darauf, die noch vor ihnen liegenden Jahre so glücklich wie möglich zu verbringen. Laut Stefan Woinoff, Beziehungsexperte von 50plus-Treff, einem Partnerportal für Menschen ab 50, kann solch ein nachehelicher Lebensabschnitt sogar einer zweiten Pubertät gleichen, in der man sich auslebt und aus der durchaus noch eine neue Partnerschaft hervorgehen kann.
„Das Bedürfnis nach Liebe hört nie auf“
Doch während Peter seine damalige Ehefrau vor knapp sechzehn Jahren noch unerwartet in einem Tanzlokal kennenlernte, bestimmen heute vorgefertigte Biografien, Algorithmen und GPS-Daten die Treffen mit potenziellen Partnerinnen. Der Rückblick auf die Anzahl seiner bisherigen Dates lässt den Rentner schmunzeln. Die Zigarette im linken Mundwinkel ruhend, sagt er: „Es waren rund zwanzig.”
Entgegen den Erwartungen sind die Möglichkeiten, auch im hohen Alter noch aktiv jemanden kennenzulernen, groß. Schließlich gibt es viele Menschen, die alleine leben. Gleichermaßen erklärt Stefan Woinoff: „Das Bedürfnis nach Liebe und die Fähigkeit, sich zu verlieben und zu lieben, hört nie auf. Nicht mit 60, 70 oder 80 und darüber.“
Auch wenn der Rentner wenig Wert auf die Meinungen aus seinem Bekanntenkreis legt, ist er überzeugt, dass diese ihn für sein jugendliches Verhalten beneiden. Im Gegensatz zu ihm verspürt jedoch ein Großteil der Seniorinnen und Senioren oft Angst und Scham bei der Partnersuche, obwohl das Bedürfnis nach Nähe und Zärtlichkeit sehr wohl vorhanden ist. Dass viele Ältere darum die Hoffnung auf eine neue Liebesbeziehung bereits aufgegeben haben, stellt der 82-Jährige auch innerhalb seines Freundeskreises fest. Den Großteil seiner ledigen Altersgenossen beschreibt er als nur „auf der Couch sitzend” und „Fernsehen schauend”.
Immer wieder Neues – bis ins hohe Alter
Peter lassen solche Zweifel jedoch unberührt. Ganz im Gegenteil beweist er mit seinen regelmäßigen Dates, dass einem das Leben noch bis ins hohe Alter immer wieder neue Überraschungen, Erfahrungen und Erkenntnisse bieten kann…
Den gesamten Artikel von Katharina Kittelberger gibt es bei „PAblish“ zu lesen (einfach klicken)
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„PAblish“ lautet der Name der Projektplattform des Studienganges Journalistik und Strategische Kommunikation an der Universität Passau. Während ihres Studiums können sich dabei Studierende aller Semester in verschiedenen Praxiskursen auf unterschiedlichen medialen Plattformen in den Tätigkeitsfeldern Journalismus und Public Relations ausprobieren. In Zusammenarbeit mit dem Onlinemagazin da Hog’n werden in diesem Rahmen ausgewählte Projekte der verschiedenen Kurse präsentiert.