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Start Ausm Woid Gabriela Hochleitner: „Ebs zum Locha fia enk Grantla“

Gabriela Hochleitner: „Ebs zum Locha fia enk Grantla“

veröffentlicht von Sabine Simon | 14.02.2022 | kein Kommentar
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Thannberg. Gabriela Hochleitner dichtet gerne zu verschiedensten Anlässen wie runden Geburtstagen, Hochzeiten oder anderen Feierlichkeiten. Aber auch lustige, skurrile und nervige Alltagssituationen liefern ihr immer wieder einen Grund, ein paar Zeilen auf Bairisch zu Papier zu bringen. Jetzt hat die 29-Jährige aus der Gemeinde Thurmansbang ihr erstes Gedicht-Büchlein herausgebracht. Wir haben sie gefragt, wie es dazu kam und wie man eigentlich zum Dichter wird.

Gabriela Hochleitner hat ihre bayerischen Gedichte und G’schichtln als kleines Büchlein drucken lassen. Foto: Hochleitner

Gabriela: Gedichte schreiben ist dein Hobby – was machst du beruflich?

Ich habe Bürokauffrau gelernt, aber schnell gemerkt, dass es mir keinen Spaß macht, im Büro zu sitzen. Mittlerweile bin ich bei BMW gelandet. Dort habe ich zuerst am Fließband gearbeitet, seit einem Jahr bin ich in der Logistik tätig. Ich fahre mit dem Stapler und mit dem Routenzug.

„Da musst du ein Buch draus machen“

Gar kein typischer Frauenberuf, oder?

Nein, gar nicht. Ich habe auch schon zwei Jahre in einem Tattoo-Studio tätowiert. Und habe mich dann aber doch wieder für BMW entschieden, als ich fest übernommen wurde. Ich habe vieles einfach ausprobiert.

Sie habe schon immer einfach gerne Sachen ausprobiert, sagt Gabriela Hochleitner. Foto: privat

Beim Schreiben war es wahrscheinlich ähnlich?

Ja. Meine Schwester hat mir ein Gedicht zum 18. Geburtstag gemacht. Und das hat uns so gefallen, dass wir ihr zur Hochzeit auch eins geschrieben haben, damit wir was Lustiges zum Vortragen vor den Gästen hatten. Irgendwie ist es dann immer häufiger vorgekommen, dass ich was gedichtet habe, weil sich zu runden Geburtstagen nie jemand gefunden hat, der das in die Hand nimmt. Es ist viel persönlicher, etwas Lustiges zu schreiben, anstatt irgendein Spiel einzustudieren. Das war immer eine riesige Gaudi – und immer wieder haben dann Leute zu mir gesagt: Das musst du dir aufheben – oder ein Buch draus machen. Der Zuspruch hat mich motoviert.

Ist Dichten reine Übungssache? Oder liegt dir das Schreiben im Blut?

Es ist beides. Ich war schon immer kreativ und ein bisschen „lumpad“. Da ist mir bereits viel in die Wiege gelegt worden. Aber wenn du es öfter machst, dann geht dir das Schreiben viel schneller von der Hand. Eine Freundin trägt mir zum Beispiel an Weihnachten für die Arbeitskollegen immer ein paar Stichpunkte zusammen – und ich dichte ihr daraus rasch ein paar Zeilen. Die Routine hilft einem sehr.

„Am Schluss muss noch was Lumpads rein“

Wie entsteht bei dir ein Gedicht?

Ich versuche immer den richtigen Fluss rein zu kriegen. Bei Geburtstagsgedichten beschreibe ich zum Beispiel zuerst die Stärken der Person – am Schluss muss dann aber noch was „Lumpads“ rein. Ich schaue drauf, dass es am Ende eine stimmige Geschichte ist, starte aber mit ein paar Stichpunkten und versuche daraus ein paar lustige Reime zu bilden und sie so anzuordnen, dass es eine runde Sache wird.

Du schreibst auch viel über die „Tücken des Alltags“?

Das soll die Leute aufmuntern – weil es zur Zeit immer nur um Corona geht und alle schon müde sind von diesem Thema. Ich fände es schön, wenn die Leser einfach drüber lachen und sich denken: Ja genau, es geht uns allen in solchen Situationen so! Am Ende des Buches habe ich noch ein paar Gedichte angefügt, die jeder verwenden darf. Als Einladung zum Beispiel. Weil sich viele schwerer damit tun als ich. Ich habe bereits häufig Einladungen gedichtet und möchte, dass auch andere mal etwas Persönlicheres haben als die ewig gleichen Gedichte aus dem Internet.

Wenn der Postbote immer dann klingelt, wenn man …

Welche Situationen sind es denn, über die du schreibst?

Zum Beispiel die Situation, die auf dem Buch-Titel zu sehen ist: Die habe ich wirklich immer wieder selbst erlebt. Wenn der Postbote genau dann klingelt, wenn man gerade auf der Toilette sitzt. Das fand ich wirklich lustig, da habe ich mir gedacht: Das gibt’s doch nicht, dass das immer wieder passiert. Teilweise fällt mir gleich in so einer Situation ein lustiger Reim ein. Und dann mache ich ein Gedicht draus. Oder wenn man beim Metzger in der Schlange wartet und dann bestellt die Person vor dir von jeder Sorte Wurst genau 100 Gramm. Doch genau da hast du’s eigentlich eilig… (siehe Gedicht dazu am Ende des Interviews)

Auch einen Roman hat Gabriela Hochleitner vor Kurzem drucken lassen. Der Titel: „Unverhältnismäßig“. Foto: Hochleitner

Du hältst den Grantlern, wie du sie nennst, ja oft den Spiegel vor. Hat sich schon mal jemand ertappt gefühlt, dass du ihn in deinem Gedicht beschrieben hast?

Es kam schon vor, dass jemand gesagt hat: Genau so einen kenn ich – und der hat bald Geburtstag, dem schenke ich das. Aber angegriffen fühlt sich da keiner von den „Grantlern“. Es sollte sich auch keiner direkt angesprochen fühlen, da viele Situationen nicht eins zu eins geschehen sind – vieles ist schon „dazu gedichtet“, um es eben noch a bisserl lustiger zu machen…

„Ich bin eine Frohnatur“

Wer bzw. was ist das für dich, ein Grantler?

Personen, die einen schlechten Tag haben. Dann denke ich mir: Die muss ich aufheitern, ihnen zeigen, dass jeder mal so einen Tag hat. Ich selbst bin eine Frohnatur, ein sonniges Gemüt. Ich kann mich zwar mal aufregen, beruhige mich aber schnell wieder.

Du dichtest auf Bairisch. Ist das schwieriger als auf Hochdeutsch?

Für mich ist es einfacher. Ich habe viele Gedichte ins Hochdeutsche übersetzt, weil ich mir dachte, dann könnte man das Büchlein auch deutschlandweit anbieten. Aber ich finde, manche Situationen kann man auf Bairisch einfach viel lustiger beschreiben – das hört sich dann viel amüsanter an. Und für mich ist es auch einfacher, es so zu schreiben.

Die Gedichte sind dann nach und nach entstanden?

Ich habe mir immer wieder lustige Szenen aus dem Alltag notiert. Oder rumgefragt unter den Kollegen. „Einer hat mir mal erzählt, dass er als Weihnachtsgeschenk ein Glas voller Elefantendreck aus dem Zoo bekommen hat. Da hörst du die wildesten Geschichten. Und daraus hat sich im Laufe der Jahre eine Sammlung ergeben. Die erste Geschichte über meine Familie ist bereits sieben Jahre alt. Als Einstieg und Vorstellung hat sie perfekt ins Buch gepasst.

Druck auf eigene Kosten: „Ich probiere es einfach selbst“

Und wie ist letztlich ein Buch draus geworden?

Ich habe zuerst versucht einen Verlag zu finden, doch es schließlich selbst drucken lassen, weil das weniger kostenintensiv ist. Das ist ein so genanntes Print-on-demand-Verfahren. Das heißt: Es wird erst gedruckt, wenn man bestellt. Ich habe es privat Korrektur lesen lassen und dann wird es günstiger. Ich hatte auch Verträge von Verlagen vorliegen, doch ich dachte mir: Ich probiere es einfach selbst. Einfach ausprobieren.

„Ich habe mir immer wieder lustige Szenen aus dem Alltag notiert“, sagt Gabriela Hochleitner. Foto: privat

Wenn jemand Interesse hat und das Buch gerne hätte, wo kann man es kaufen?

Über Amazon oder Thalia. 6,99 Euro kostet es. Es ist auch als Ebook erhältlich für 4,99 Euro. In einem Schreibwarenladen in Schöllnach sowie im Thalia in Passau wird es bereits verkauft. Ich möchte jetzt noch mehr Buchläden dazugewinnen. Übrigens habe ich zeitgleich auch noch meinen ersten Roman veröffentlicht. Der heißt „Unverhältnismäßig.“ Ich probiere einfach alles aus! Das ist eine lustige Geschichte für junge Erwachsene auf Hochdeutsch. Es geht dabei um zwei Frauen, die überlegen, wie sie ihr Leben ohne Mann hinkriegen – und dann laufen ihnen doch immer wieder Männer über den Weg…

Interview: Sabine Simon

 

 

„Derf’s sunsd na wos sei?“

(Gedicht aus Gabriela Hochleitners Buch)

In da Metzgarei, des is koa Spaß,

braucht ma fia Nervn a neues Maß,

D’Kundschaft kann se nur sehr schwer entscheiden,

drum nimmd’s am Besdn ibaroi a paar Scheiben,

Immer wieder schockn d’Verkäufer mid ner einfachen Frage: 

„derf’s sunsd na wos sei?“, beim Tippen ind Waage.

Damid hod ja woi koana grechnet, „ja wos brauch i denn no?“

fragend schaut’s de Theke auf und o.

D’Schlang wird scho länger, D’Enscheidung fällt schwer,

na, ja, dann nimmds hoid 100 Gramm Lebakas mehr. 

Mid Freid schaut’s zua beim Schnein, wieng und tippen,

dann huscht da Vokeifarin scho wieda ebs iba Lipp’m:

„Derf’s sunsd no wos sa?“ scho fast wiara Reflex,

s’Nochdenga start erneut, de Frau is perplex. 

Ois wads ihr erste Bestellung beim Metzger gwen,

scheiß egal, wia fai dass scho hinter ihr stehn. 

Genervt schauns auf d’Uhr und vodran scho d’Aung,

eram straffn Zeitplan werd des woi goa ned daung. 

D’Gefühlswelt vo da Verkäuferin is ihr ins Gsicht gschrim,

de moine hod scho so mancher Kunde in Wahnsinn drim. 

I dageng bin froh und gfrei mi direkt aweng,

i muas ma des nur oame in da Wocha gem.

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Schlagwörter: aufheitern, bayerische Reime, Bayerischer Wald, BMW, Buch, Buchveröffentlichung, Dichten, Dichter, Dichterin, Ebs zum Locha fia enk Grantla, Eigenveröffentlichung, Gabriela Hochleitner, Geburtstagsgedicht, Gedichtband, Gedichte, Hochzeitsgedicht, lustig, print-on-demand, Roman, Tattoo, Thannberg, Thurmansbang, Unverhältnismäßig.
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