Bayerischer Wald. Maximilian Probst befand sich – wie so viele – während der Corona-Pandemie längere Zeit im Homeschooling, sprich: in den eigenen vier Wänden statt in der Schule. Dabei war dem 14-Jährigen etwas langweilig, weshalb er die Kochrezepte seiner Eltern und Großeltern aufgeschrieben und nachgekocht hat. Daraus ist nun ein Kochbuch mit dem Titel „Waidler Rezepte“ entstanden, das im Ohetaler Verlag erschienen ist. Exklusiv auf hogn.de gibt’s einen Einblick in dieses Werk – in Form eines im Bayerischen Wald allseits bekannten Rezeptes zum Nachkochen.

An Guadn: Die Hirgstmilsuppn, früher ein Armeleuteessen, wird heute nur noch selten zubereitet. Foto: Ohetaler Verlag

Hirgstmil (-Suppe)

Zubereitung:

Werbung

Man nimmt frische Bauernmilch und schüttet diese in ein Gefäß aus Stein oder Ton, dazu gibt man ein paar saure Weintrauben. Die Milch dann täglich umrühren, bis sie nach ein paar Wochen ganz dick ist und säuerlich schmeckt. Das graue Gärwasser, das sich an der Oberfläche bildet, sollte abgeschöpft werden. Ist die Milch dann säuerlich, kann sie für die Hirgstmilsuppn verwendet werden.

Werbung
           

Wer den Vorgang beschleunigen will, kann statt der Milch Dickmilch nehmen – diese müsste dann nach zirka zwei Wochen fertig sein. Wenn man von der Hirgstmil für die Hirgstmilsuppn etwas entnimmt, kann man diese wieder mit Dickmilch auffüllen, so geht einem die Hirgstmil den ganzen Winter über nicht aus. Wichtig ist, dass die Hirgstmil an einem kühlen Ort steht und man mit äußerster Sauberkeit arbeitet.

Hirgstmilsuppn:

Das Buch „Waidler Rezepte“ von Maximilian Probst ist jüngst im Ohetaler Verlag erschienen.

Man nehme eine große Tasse von der Hirgstmil, in die man unter ständigem Rühren drei Esslöffel Mehl hinzu mengt. Dann erwärmt man in einem Topf einen dreiviertel Liter Wasser, in das man nun die vorher mit Mehl angemachte Hirgstmil schüttet. Nächster Schritt: Die Flüssigkeit im Topf unter ständigem Rühren zum Kochen bringen und anschließend mit einem viertel Liter Sahne und etwas Salz abschmecken.

Zu dieser Hirgstmilsuppn schmeckt am besten eine Scheibe frisches Bauernbrot, das man in die Suppe einbrockt. Es können aber auch gekochte Kartoffeln dazu gegessen werden. 

Die Hirgstmil war früher ein Armeleuteessen, da es sehr günstig und mit wenig Aufwand hergestellt werden konnte. Heute wird diese Hirgstmil nur noch selten angesetzt, obwohl sie sehr gesund wäre, denn: Sie soll den Magen und Darm beruhigen.

da Hog’n

Werbung
       

Dir hat dieser Artikel gefallen und du möchtest gerne Deine Wertschätzung für unsere journalistische Arbeit in Form einer kleinen Spende ausdrücken? Du möchtest generell unser journalistisches Schaffen sowie die journalistische Unabhängigkeit und Vielfalt unterstützen? Dann dürft ihr das gerne hier machen (einfach auf den Paypal-Button klicken).


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert