Passau. Mittlerweile zum neunten Mal findet die Ausbildungsmesse Passau statt – ein echtes Erfolgsmodell, davon sind die Veranstalter der Agentur für Arbeit Passau überzeugt. Am 19. und 20. Februar werden sich mehr als 110 Betriebe aus der Region in der Dreiländerhalle einfinden, um dort den Besuchern ihre Ausbildungsmöglichkeiten zu präsentieren. Im Gespräch mit dem Onlinemagazin da Hog’n erklärt Barbara Jaschke, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit Passau, was die Ausbildungsmesse in der Dreiländerhalle in diesem Jahr alles zu bieten hat, welchen Mehrwert Veranstaltungen dieser Art für die Besucher und die Unternehmen haben – und wie es um den heimischen Ausbildungsmarkt aktuell bestellt ist.
Frau Jaschke: Die Ausbildungsmesse der Arbeitsagentur Passau findet bereits zum neunten Mal statt. Was dürfen die Besucher in diesem Jahr erwarten? Und: Wer ist eigentlich dazu eingeladen?
Unter dem Motto ‚Ausbildung sichert Zukunft‘ richtet die Agentur für Arbeit Passau am 19. und 20. Februar die Ausbildungsmesse in der Dreiländerhalle in Passau aus. Durch die praxisnahen Angebote an den einzelnen Messeständen ist diese Veranstaltung für die Jugendlichen sehr attraktiv und gewinnt jedes Jahr an Beliebtheit. In diesem Jahr werden am ersten Tag der Messe zugleich die Zwischenzeugnisse verteilt. Die Ausbildungssuchenden können damit die Möglichkeit nutzen, sich bei den Personalverantwortlichen der Betriebe mit ihren aktuellen Bewerbungsunterlagen vorzustellen. Es sind vorwiegend Schüler und Schülerinnen aus den Entlass- und Vorentlassklassen angesprochen. Am Freitagvormittag werden die Jugendlichen im Klassenverbund zusammen mit ihren Lehrern die Messe besuchen. Am Freitagnachmittag sowie den ganzen Samstag lang haben gibt es freien Zugang zur Messe, das heißt: Es ist jeder Jugendliche zusammen mit den Eltern oder auch Großeltern herzlich willkommen. Der Eintritt ist für alle frei.
„Vom kleinen Handwerksbetrieb bis zum internationalen Konzern“
Sind auch Flüchtlinge eingeladen? Sie kommen als potenzielle Arbeitskräfte ja auch in Frage.
Ja, wir haben Schülerinnen und Schüler der sogenannten BAF-Klassen eingeladen, die Messe zusammen mit ihren Lehrern zu besuchen. Hier müssen wir besonders auf eine gute Verständigung achten zwischen den Jugendlichen und den Ausstellern. Den Flüchtlingen raten wir deshalb, eine deutschsprachige Begleitperson mitzubringen.
Welche Betriebe nehmen in diesem Jahr an der Messe teil? Wie viele haben zugesagt? Und: Woher stammen die Unternehmen?
An der diesjährigen Messe nehmen mehr als 110 Ausbildungsbetriebe teil. Den Messebesuchern steht damit ein breites Angebot von mehr als 230 Ausbildungsberufen und Studiengängen zur Verfügung, über das sie sich intensiv informieren können. Dabei ist vom kleinen, regionalen Handwerksbetrieb bis hin zum international agierenden Konzern alles vertreten. Die Unternehmen stammen überwiegend aus den Landkreisen Passau und Freyung-Grafenau sowie der Stadt Passau. Die Ausstellerflächen in der Messehalle sind immer bereits Monate im Vorhinein restlos ausgebucht.
Welchen Mehrwert haben Veranstaltungen wie die Ausbildungsmesse für die Besucher bzw. für die Unternehmen?
Um die mangelnde Bekanntheit vieler Ausbildungsrichtungen zu ändern und das Interesse von Jugendlichen für bestimmte Fachrichtungen zu gewinnen, rate ich den Betrieben, die jungen Erwachsenen bereits in der Phase der Berufsorientierung abzuholen – und anschaulich über ihre Ausbildungsberufe und Chancen im Betrieb zu informieren. Dies können die Unternehmen erreichen, indem sie sich auf der Ausbildungsmesse präsentieren. Durch den direkten und persönlichen Kontakt können die Betriebe Informationen an die Schülerinnen und Schüler weitergeben – und so ihren Fachkräftebedarf langfristig decken.
Die Jugendlichen erhalten dabei an einem Ort und an einem Tag viele verschiedene Eindrücke und Informationen über Ausbildungsberufe. Wir wollen, dass sie sich nicht auf einige wenige, ohnehin bekannte Ausbildungsberufe konzentrieren, sondern ihren Blick hin zu unbekannteren, aber dennoch interessanten Berufszweigen öffnen.
„Die jungen Menschen sollen ihre derzeit guten Chancen nutzen“
Wie ist es um den momentanen Ausbildungsmarkt im Raum Passau/Bayerischer Wald bestellt? Wie gut stehen die Chancen, dass Jugendliche heutzutage einen Ausbildungsplatz bekommen?
Während des Beratungsjahres 2014/2015 meldeten sich 2.033 Ausbildungsplatzbewerber bei der Agentur für Arbeit Passau. Dies waren 84 Bewerber weniger als im Jahr davor, was einem Rückgang um vier Prozent entspricht. Die Ausbildungskapazitäten in den Betrieben werden unverändert auf hohem Niveau angeboten. Die Agentur für Arbeit Passau konnte den Jugendlichen 3.036 Ausbildungsstellen anbieten, 49 Stellen weniger als vor einem Jahr – ein Minus von 1,6 Prozent. Im Berufsberatungsjahr 2014/2015 waren 1,49 Ausbildungsstellen pro Bewerber vorhanden. Auch im aktuellen Jahr dürfte jeder Bewerber einen für sich passenden Ausbildungsplatz finden. Unsere Berufsberater stehen jederzeit auf der Ausbildungsmesse aber auch direkt an den Schulen für ein Beratungsgespräch zur Verfügung.
Was wünschen Sie sich persönlich für die 9. Ausbildungsmesse?
Ich wünsche mir eine gut besuchte Messe. Die jungen Menschen sollen ihre derzeit guten Chancen nutzen – und einen gelungenen Einstieg ins Erwerbsleben finden.
Interview: Stephan Hörhammer