Bayerischer Wald/Frischeck. Gerhard Wimmer ist bekannt dafür, über den Tellerrand seines Unternehmens hinaus zu blicken – u.a. ist der Waldkirchener Unternehmer Sprecher des Netzwerks Forst und Holz. Mit der „designimpuls“-Akademie hat der 56-Jährige, der erster Vorsitzender des gemeinnützigen Trägervereins „Design Impuls e.V.“ ist, nun ein weiteres Projekt ins Leben gerufen, das zum „großen Vorteil für jeden Handwerker“ werden kann. Im Hog’n-Interview erklärt Wimmer, was genau hinter dieser Neuschöpfung steckt – und wie wichtig außerbetriebliche Fortbildungen gerade für Handwerker sind.
Herr Wimmer, stellen Sie uns doch bitte das „designimpuls“-Projekt kurz vor. Was genau verbirgt sich dahinter?
Wir haben uns mit der „designimpuls“-Akademie zum Ziel gesetzt, die gestalterischen Fähigkeiten motivierter Mitarbeiter zu stärken. Unser Leitmotiv „regional – praxisnah – berufsbegleitend“ setzen wir in die Tat um und unterstützen durch unsere Kurse etwa Gesellen und Meister aus regionalen Handwerksbetrieben, Abiturienten und Schüler, die eine Lehre absolvieren, sowie Bauzeichner, technische Zeichner und Objektdesigner.
Es ist von großem Vorteil für jeden Handwerker, wenn er neben seinen handwerklichen Fähigkeiten auch noch ein guter Gestalter in Raum, Form, Material und Farbe ist – und dies unkompliziert vor Ort beim Kunden umsetzen kann.
Individuelle Kurse nach Bedarf und auf Anfrage
Wer hat sich warum dazu entschlossen, „designimpuls“ ins Leben zu rufen?
Eine kleine Gruppe aus Berufsschullehreren, Handwerksunternehmen, Sponsoren und Idealisten – auch der Landkreis unterstützt dieses Projekt.
Im Großen und Ganzen bietet „designimpuls“ Kurse, die die „gestalterischen Fähigkeiten“ von Mitarbeitern der Handwerkerbranche fördern sollen. Welche Fortbildungen werden also konkret angeboten?
Der erste Kurs „Zeichentechniken für Planer und Gestalter“ startet bereits in dieser Woche – dann folgt der „Vorbereitungskurs für Ausbildung und Studium“, „Darstellungstechnik Vectorworks / Copic-Marker“ sowie der Kurs „Berufssprache Englisch“. Generell sind wir für Anregungen aus dem Handwerk offen, um zielgerichtet die benötigten und praxisnahen Bedürfnisse zu decken. Dazu können individuelle Kurse nach Bedarf und auf Anfrage erstellt werden. Tageskurse sind deshalb genau so möglich wie auf Firmen zugeschnittene Programme.
Wie sehen diese Unterrichtsblöcke aus?
Es gibt immer mehrere Termine – z.B. im aktuellen Kurs vier Termine á 3,5 Stunden -, die so gewählt sind, dass sie berufsbegleitend in den Alltag integriert werden können.
Was unterscheidet „designimpuls“ von bereits vorhandenen Fortbildungsmaßnahmen?
Alle Kurse sind praxisbezogen und werden zu erschwinglichen Selbstkostenpreisen angeboten. Zudem muss dafür niemand die Region verlassen. Wir versuchen immer noch bestehende Lücken zu schließen, um dadurch einen deutlichen Mehrwert und Vorteil für die Teilnehmer in der Region zu erreichen. Auf die Teilnehmerwünsche gehen wir selbstverständlich gezielt ein – und haben kein starres Lehrkonzept.
Zum Abschluss gibt’s ein Teilnahme-Zertifikat
Nach Absolvierung dieser Zusatzangebote gibt es keine Zeugnisse oder Ähnliches? Warum soll dann etwa der Schreiner von nebenan seine Mitarbeiter zu den Kursen schicken?
Natürlich gibt es aussagekräftige Teilnahme-Zertifikate, in denen die Fortbildungsinhalte beschrieben werden.
Wer sind die Dozenten – und was qualifiziert sie?
Zum Teil haben wir hochqualifizierte Fachleute aus den örtlichen Berufsschulen, ebenso praxisbezogene Profis aus den verschiedensten Unternehmen und Branchen, die über das nötige Wissen und eine entsprechende Grundausbildung verfügen.
Abschließend ein Blick in die Zukunft: Wie soll sich „Design Impuls“ in absehbarer Zeit entwickeln?
Design Impuls e.V. wird im Schulterschluss mit den Unternehmen in der Region die Bedarfe ermitteln und dann die entsprechenden Kurse mit passenden Dozenten und Kursleitern anbieten, um daraus ein maßgeschneidertes Fortbildungsangebot für Handwerker der Region zu entwickeln.
Vielen Dank für die Informationen und alles Gute für das Projekt.
die Fragen stellte: da Hog’n