Regen. Organisiert vom Oberstübchen e.V. Regen, fand am Samstagnachmittag (Holocaust-Gedenktag) auf dem Stadtplatz der Kreisstadt unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt!“ eine Demonstration gegen Faschismus und für Vielfalt und Demokratie statt. „Wir müssen ein Zeichen setzen, dass der Woid bunt und nicht braun ist“, gab Veranstalter und Vereinsvorsitzender Brian Lobo die Richtung vor.
Dieser hoffte zunächst auf 100 Teilnehmer, korrigierte seine Schätzung aufgrund der vielen Unterstützer im Vorfeld schließlich auf 250 – und am Ende waren es rund 800 Menschen, die zu Beginn der Veranstaltung für ein klar sichtbares Statement gegen Rechts zusammenkamen. Die Demonstration wurde von einer Vielzahl von Institutionen, Vereinen und Gruppen unterstützt – darunter die Stadt Viechtach, verschiedene Jugendtreffs, politische Parteien wie Die Grünen und die SPD, kirchliche Gemeinden sowie verschiedene kulturelle und soziale Einrichtungen.
Viel Beifall für Buchautor Keilhofer
Musikalisch eingestimmt von der „Funeral Jazz Band“, begrüßte Regens Bürgermeister Andreas Kroner als erster Redner die Besucher und betonte die Vielfalt des Landkreises Regen. Ursula Holzfurtner vom Kinderschutzbund wies in der Folge darauf hin, wie wichtig es sei, bereits im Kindesalter auf Menschlichkeit und Mitgefühl hinzuweisen. Pfarrer Werner Konrad aus Viechtach brachte in Erinnerung, dass vor Gott alle Menschen gleich seien und politische Gruppierungen kein Recht hätten, Menschen auszugrenzen. Zudem berichtete er von seinen positiven Erfahrungen mit Migranten.
Als überaus beeindruckend wurde die Rede von Buchautor Dr. Franz Keilhofer wahrgenommen, der nicht nur die extrem rechten Gruppierungen anprangerte, sondern auch die Verharmlosung jener gefährlichen Tendenzen seitens CSU und vor allem der Freien Wähler deutlich kritisierte. Die Demonstranten goutierten es ihm mit frenetischem Beifall.
Alles in allem verlief die Veranstaltung recht friedlich und zeigte: Der Landkreis Regen zeigt klare Kante gegen Faschisten und Faschistinnen, die versuchen, das gesellschaftliche Miteinander zu entzweien und die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu untergraben. „Wir wünschen uns, dass auch im Woid sichtbar wird, dass wir als Gesellschaft gemeinsam für unsere Demokratie und Vielfalt, was keinesfalls selbstverständlich ist, einstehen – das haben wir heute geschafft“, zeigte sich Organisator Brian Lobo am Ende zufrieden.
Text und Fotos: Matthias Heymann & Sabine Hamberger