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Salzweg. Nachdem sie ihre Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau fertig gemacht hatte, merkte Sabine Riedl schnell, dass dieser Beruf wohl doch nicht das Richtige für sie ist. Wie so viele heutzutage, schlug sie daraufhin nochmal einen anderen, neuen Weg in der Arbeitswelt ein – und ist nun seit eineinhalb Jahren Auszubildende zur Kauffrau für Büromanagement bei der Firma Tritscheler in Salzweg. Ein Schritt, den die 20-Jährige nicht bereut hat. Im Gegenteil: „Vor allem das Miteinander im Betrieb ist sehr gut.“
Aufmerksam geworden ist Sabine Riedl, die zunächst den Hauptschulabschluss, dann die Mittlere Reife absolvierte, auf den Ausbildungsplatz bei Tritscheler ganz klassisch über eine Stellenanzeige. „Für die Tätigkeiten im Büro-Umfeld habe ich mich immer schon interessiert“, verrät die Grubwegerin den Grund, warum sie sich letztlich für eine Umschulung entschieden hat. Und außerdem: „Beim Vorstellungsgespräch waren alle sehr nett.“
Sämtliche Stationen sollen durchlaufen werden
Zweieinhalb Jahre wird ihre Ausbildung nun insgesamt dauern. Neben dem praktischen Alltag im Salzweger Unternehmen, in dem sie sämtliche für den Beruf relevanten Abteilungen durchläuft, geht sie in Passau in die Berufsschule. Kaufmännische Grundlagen, Marketing, Lagerwirtschaft, Inventur und vieles weitere steht dort auf dem Stundenplan. „Aktuell nehmen wir das Thema Buchhaltung durch – und wenn ich dazu Fragen habe, kann ich mich jederzeit an meine Ausbilderin wenden.“
Diese Aufgabe übernimmt Nicola Tritscheler, die Schwester von Geschäftsführer Tom Tritscheler und Tochter von Senior-Chef Dieter Tritscheler. „Ich versuche es ihr so gut es geht anhand von praktischen Beispielen zu erklären“, sagt die 25-Jährige, die momentan u.a. für die Lohnbuchhaltung der mehr als 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort in der Passauer Vorstadt verantwortlich zeichnet und sich auf dem Weg zur Abteilungsleiterin befindet. „Ich bin mal eben ins kalten Wasser geworfen worden“, erinnert sie sich an die Anfänge im Familienbetrieb als Führungskraft im „Office“, wie man auf Neudeutsch heute zu sagen pflegt.
Dabei wollte Nicola Tritscheler nach dem Abitur an der Fachoberschule eigentlich gerne Soziale Arbeit studieren. „Aber jetzt bin ich froh, dass ich hier meine Lehre zur Kauffrau für Büromanagement gemacht habe.“ Und dies sogar mit verkürzter Lehrzeit auf eineinhalb Jahre. „Sicher ist’s nicht immer einfach im Job, wenn man etwa zu Beginn und am Ende des Monats in Sachen Lohnbuchhaltung gefordert ist. Eine manchmal durchaus stressige Herausforderung, die ich jedoch mittlerweile auch recht cool finde, weil ich nicht jeden Tag stur dasselbe mache.“
Schon jetzt eine Menge Eigenverantwortung
Richtig stressig wird es für „Azubine“ Sabine Riedl bis dato freilich nur in absoluten Ausnahmefällen. Doch ihr Aufgabenbereich, den sie überwiegend in Eigenverantwortung bewältigt, umfasst bereits jetzt ein beachtliches Pensum: Wenn sie etwa als Telefonisten im Einsatz ist, Termine vereinbart, Angebote für Kunden schreibt, Aufträge entgegennimmt, sich um Vertreterbesuche kümmert, Reparaturwünsche weiterleitet oder bei der Buchhaltung assistiert. Zu Sabines Arbeitsalltag gehört zudem die Bearbeitung und Kontrolle des Email-Verkehrs, das Abholen der Tagespost oder auch die Vor- und Nachbereitung von Schulungen. „Alle Bereiche sollen einmal durchlaufen werden“, betont Nicola Tritscheler nochmals. „Sie soll überall reinschnuppern, Praxiserfahrungen sammeln und die Theorie aus der Berufsschule vertiefen.“
Dass Büro-Jobs eher die weibliche Klientel ansprechen, dürfte wohl kein Geheimnis sein. „Ein typischer Frauenberuf“, bringt es die junge Grubwegerin auf den Punkt. Unter den knapp 30 Mitgliedern in Sabines Berufsschulklasse, die sie zweimal wöchentlich besucht, befinden sich gerade einmal zwei junge Männer. Woran das liegen mag? „Mädls sind kommunikativer – und wohl auch charmanter im Gespräch“, glaubt die Auszubildende durchaus noch an gängige Klischees in der Arbeitswelt.
Die Vorteile im Vergleich zu ihrer vorherigen Beschäftigung im Einzelhandel sind schnell aufgezählt: bessere Arbeitszeiten (von Montag bis Freitag und nicht mehr an Wochenenden), bessere Bezahlung, zusätzliches Weihnachtsgeld, mehr Urlaubstage sowie ein sog. Krankheitstage-Bonus (sprich: wer weniger krankgeschrieben ist, bekommt eine Extra-Vergütung). Außerdem ist ihr Weg zur Arbeitsstätte nun deutlich kürzer als zuvor. Und obendrein finden immer wieder Team-Events wie gemeinsames Kartfahren, Escape-Room-Spiele oder ein Grillfest für die gesamte Belegschaft statt.
Und auch in Sachen Weiterbildung dürfen sich die Auszubildenden im Hause Tritscheler gut betreut fühlen. „Sie werden hier sehr gut miteingebunden, nehmen an Schulungen bei Herstellern von Rollläden, Markisen, Garagentoren oder Raffstore teil“, informiert Nicola Tritscheler weiter und fügt hinzu: „Es kommt also nicht nur Input von innen, sondern auch von extern – auf diese Weise können sie fernab vom Büro-Alltag viel Knowhow erwerben.“
„Es ist ein Miteinander, kein Gegeneinander“
„Der Spaß- und Kommunikationsfaktor ist hoch – und das nicht nur während der Arbeitszeit“, bekräftigt Sabines Ausbilderin, die vor allem die lockere Atmosphäre sowie das positive Klima im Familienbetrieb zu schätzen weiß. „Hier läuft alles sehr persönlich ab, die meisten sind sehr hilfsbereit – es ist ein Miteinander, kein Gegeneinander.“ Was auch damit zu tun habe, dass die Belegschaft vergleichsweise aus vielen jungen bzw. junggebliebenen Mitarbeitern besteht. „Viele von uns pflegen ein fast schon freundschaftliches Verhältnis, gehen auch nach der Arbeit mal was trinken oder unternehmen privat etwas miteinander“, berichtet Nicola Tritscheler.
„Ja, ich kann mir durchaus vorstellen, nach der Ausbildung weiter im Betrieb zu bleiben“, antwortet Sabine Riedl auf die Frage, wie sie über ihre Karriere- und Zukunftschancen zum aktuellen Zeitpunkt denkt. Die Voraussetzungen für ein dauerhaftes berufliches Engagement könnten definitiv schlechter sein…
Stephan Hörhammer
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