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Freyung. Wie so oft, gehört die Romantik früherer Tage längst der Vergangenheit an. Die Zeiten, in denen Kinofilme vom Filmstreifen abgespielt wurden, sind Geschichte. Denn die Digitalisierung hat auch vor den Filmpalästen nicht Halt gemacht. Damit einher gegangen ist eine höhere Qualität und Zuverlässigkeit bei den Vorführungen. Doch wie genau landet die neueste Hollywood-Produktion im Bayerwald? Da Hog’n hat bei Anja Böhme, der neuen Theaterleiterin des Cineplex Freyung, nachgefragt…
Seit der Eröffnung des Kinos im Freyunger Stadtplatzcenter vor fast zehn Jahren arbeitet die 39-Jährige für die Betreiberfamilie Vesper. Seitdem hat sich die Technik enorm weiterentwickelt. Die Phase, in denen die neuesten Werke noch auf Filmstreifen geschickt und dann erst abgespielt werden konnten, sind passé. „Das habe ich selbst nicht mehr mitbekommen“, berichtet Anja Böhme. Statt der typischen Filmrollen, die von einem Kämmerlein hinter dem Saal via Beamer auf die Leinwand projiziert wurden, setzten sich zunächst mehr und mehr die Festplatten durch.
Die richtige Wahl? Eine Mischung aus Können und Glück
Heißt: Im Internet konnten über eine entsprechende Software die gewünschten Filme bequem bestellt werden. Zwei, drei Tage später wurden diese dann zugestellt. Jener postalische Schritt fällt jedoch immer mehr weg. Mittlerweile werden die Daten ausschließlich online übermittelt. Und dann auch gleich über den PC in den Projektor eingespeist, von wo sie direkt ausgestrahlt werden. „Das Ganze passiert inzwischen fast alles am Computer“, weißt die Theaterleiterin. „Richtiges Handwerk gibt es eigentlich nur noch, wenn eine Festplatte angesteckt werden muss.“
Manpower ist gefragt, wenn es darum geht, den richtigen Film auszuwählen. Vor allem Geschäftsführerin Julia Vesper verfügt Anja Böhme zufolge über ein gutes Händchen für potenzielle Gassenhauer. Doch auch die 39-Jährige selbst hat mit der Zeit ein gutes Gespür dafür entwickelt – „auch wenn ich kein Filmnarr bin und nicht jeden Film sehe“. Die jeweiligen Verleiher geben vor, wie genau das Werk abgespielt werden muss: in 3D (und erst dann in 2D), im Vormittags-/Nachmittags- oder Abendprogramm oder an besonderen Wochentagen. „Die Kosten ergeben sich dann durch den Zeitraum, in dem wir den Film zeigen wollen.“
Die richtige Film-Auswahl zu treffen, beruht auf häufig auf Erfahrung – und ab und an gehört auch mal Glück dazu. „Manta Manta 2 haben wir nicht so gut eingeschätzt. Und dann waren fast alle Vorstellungen ausverkauft“, erzählt Anja Böhme. „Im Gegensatz dazu hat es aber auch schon Streifen gegeben, bei denen wir uns alle sicher waren, dass sie gut besucht sind, dann aber floppten.“ Ein bisschen Romantik früherer Kino-Tage ist eben doch noch geblieben…
Helmut Weigerstorfer
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