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Start im Landkreis FRG Nicole Day-Küblböck: Künstlerisch wertvolle US-Waidlerin

Nicole Day-Küblböck: Künstlerisch wertvolle US-Waidlerin

veröffentlicht von da Hogn | 01.06.2023 | kein Kommentar
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Die Bühnenmalerin Nicole Day-Küblböck lebt mit ihrem Mann Manuel und den Kindern Sebastian (8) und Magnolia (1) in Neuraimundsreut. Fotos: privat

Neuraimundsreut/Minga. Da staunten die Neuraimundsreuter nicht schlecht, als im Januar ein großer Lastwagen bei den Küblböcks vorfuhr – vor allem, als sich herumsprach, was sich darin befand: die Roh-Kulisse für den diesjährigen Nockherberg. Eigentlich wäre Nicole Day-Küblböck wie sonst auch nach Oberammergau gefahren, um als Bühnenmalerin dort die einzelnen Elemente zu gestalten. Doch da ihre Tochter Magnolia erst ein knappes Jahr alt ist, wurde kurzerhand umdisponiert, alles auf einen Lkw gepackt – und in den Woid transportiert.

Zurück ans andere Ende der Welt

Ursprünglich stammt Nicole aus North Carolina in den USA, wo sie Theaterwissenschaften mit dem Schwerpunkt Bühnenmalen studierte. Während ihres Auslandssemesters in Neuseeland lernte sie den Informatikstudenten Manuel Küblböck aus Neuraimundsreut (Gemeinde Hohenau) kennen. Die beiden verliebten sich, so dass Nicole, nachdem sie in den USA ihr Studium beendet hatte, nach München kam, um Deutsch zu lernen. „Manuel musste sein Studium noch fertig machen, also wartete ich auf ihn und arbeitete als Aupair-Mädchen.“ Die beiden heirateten und gingen gemeinsam wieder zurück ans andere Ende der Welt. In Neuseeland schrieb Nicole dann sämtliche Produktionsfirmen an und bekam schließlich einen Job in der Requisite eines Films, der jedoch aus finanziellen Gründen nie fertiggestellt wurde. 

Von Bilbos Tellern bis zu Gandalfs Stäben

„Mein Glück war aber, dass das ganze Team dort bereits für die Dreharbeiten des Hobbit engagiert war – und mich nahmen sie einfach mit“, erinnert sie sich und lacht. Es sollten dreieinhalb Jahre werden, die sie als Requisitenmalerin dort verbrachte. Das Geschirr in Bilbo Beutlins Hobbit-Höhle etwa wurde von Nicole per Hand bemalt. „Es waren sicher tausend Stück, denn alles musste wegen der perspektivischen Größenunterschiede zwischen Gandalf und den Hobbits in klein und groß gefertigt werden.“ 

Teller und Schüsseln, alles von Hand bemalt für die große Kino-Produktion „Der Hobbit“.

Mit im Team war auch Alan Lee, der die Bücher ursprünglich illustriert hatte. „Es war eine große Ehre, mit ihm zusammenzuarbeiten.“ Lee machte Skizzen davon, wie welches Element aussehen sollte. Das Team, das je nach Drehaufwand zwischen 15 und 60 Personen zählte, war für die Umsetzung zuständig. Dabei gibt es zwei Abteilungen: die Kulisse, die etwa die Häuser baut, und die Requisite, die alle Dinge macht, die ein Schauspieler verwendet. So wurden auch die Fische, die für die Hobbit-Feierlichkeiten auf dem Grill landen sollten, als Originale abgeformt, in Plastik nachgegossen und von Nicole wieder originalgetreu bemalt. „Diese Szene wurde 30 Tage lang gedreht, und es musste immer gleich aussehen – echte Fische wären undenkbar gewesen“, berichtet sie amüsiert und hält sich die Nase zu. Auch hunderte Tomaten oder sogar mehrere Stäbe des Zauberers Gandalf wurden von ihr gefertigt. 


Als alles abgedreht war, zog sie nach Hamburg, wo Manuel schon auf sie wartete und seine Karriere bereits an Fahrt aufgenommen hatte. Nun stand für Nicole wieder „Klinken putzen“ an – und sich als Bühnenmalerin bei sämtlichen deutschen Produktionsfirmen zu bewerben. Die Geburt von Sebastian, ihrem ersten Kind, ließ in den Hintergrund rücken, dass sie dabei zunächst keinen Erfolg hatte. Erst als sich eine Freundin meldete, die in Spanien bei den Dreharbeiten von „Game of Thrones“ war, wo man Nicole unbedingt haben wollte, kam wieder Schwung in ihre berufliche Laufbahn. „Manuel nahm Elternzeit und wir zogen für einige Monate nach Spanien“, erzählt die heute 39-Jährige, die nach wie vor gerne reist und andere Länder kennenlernt. 

„Meinen ersten Nockherberg hat leider keiner gesehen“

Die nächste Station: München, 2018. „Es ging zäh, doch eines Tages klingelte das Telefon und der Mann am anderen Ende meinte, ich hätte ihm doch eine Email geschrieben – was eigentlich schon Jahre her war. Er fragte mich, ob ich nicht morgen anfangen könnte.“ Und das tat Nicole Day-Küblböck und war ab diesem Zeitpunkt Mitglied im Filmteam von Marcus H. Rosenmüller, seines Zeichens Regisseur von Kult-Filmen wie „Wer früher stirbt ist länger tot“, „Beste Zeit“ oder „Trautmann“. Und genau diese Crew macht seit 2012 auch den Nockherberg. Was für Nicole von Vorteil war, denn das Team keine Bühnenmalerin aus München hatte.

Nockherberg goes Bayerwoid: Der Moment der Anlieferung der zu bemalenden Bühnenkulisse.

2020 war sie dann erstmals für die Ausgestaltung der Bühnenkulisse des Nockherbergs zuständig. „Das hat aber leider nie einer gesehen, weil wegen Corona alles kurz vorher abgesagt wurde“, blickt die gebürtige Amerikanern zurück. Sie zeigt Bilder am Handy, die nicht veröffentlicht werden dürfen. „Das war eine tolle Bühne“, findet Nicole, die diese ohnehin dem Fernsehen vorzieht. „Denn bei der Bühne muss ich dreidimensional malen – das ist das, was ich eigentlich gelernt habe. Es ist eine viel größere Herausforderung als für das Fernsehen.“ 

2021 folgte ein virtueller Nockherberg mit einer sehr kleinen Kulisse. „Das hat nur zehn Tage gedauert.“ Und ein Jahr später wurde wegen des Kriegs in der Ukraine die Traditionsveranstaltung abgesagt. In der Zeit wurde unter der Regie von Marcus H. Rosenmüller der Pumuckl gedreht, bei dem die Neuraimundsreuterin auch mit an Bord war. „Wir haben die Werkstatt von Meister Eder wie früher gemacht – ein tolles Projekt“, gerät Nicole ins Schwärmen. Doch auch davon dürfen noch keine Bilder veröffentlicht werden, denn der Film läuft erst an. „Die letzten Wochen beim Pumuckl war ich dann schon hochschwanger und konnte nicht mehr auf das neun Meter hohe Gerüst steigen“, erinnert sie sich. Doch mit dem Team verblieb sie mit den Worten: „Für den Nockherberg ruft ihr mich an.“

„In München ist mir das nie passiert“

Gesagt, getan. „Nicole, wir bringen alles zu dir heim“, hieß es Ende des Jahres. Und so kam es, dass sich ein Lastwagen voller Bühnenelemente von Oberammergau aus auf den Weg in den Bayerischen Wald machte und nach getaner Arbeit nach München weiterzog. Eine Kollegin kam für zwei Wochen zu ihr in den Woid, um sie zu unterstützen. Zu ihrem Arbeitsort wurde die Halle neben dem Wohnhaus in Neuraimundsreut auserkoren.


„Ich bekomme einen genauen Plan und ein kleines Modell – so kann ich im Kleinen planen und dann das Material bestellen“, erklärt sie den Ablauf. Beim Großhandel in Freyung gab sie ihre Bestellung auf. Als sie hierfür das dazugehörige Projekt „Nockherberg“ angeben musste, sei es kurz recht still im Verkaufsraum geworden, erinnert sie sich schmunzelnd und ergänzt: „In München ist mir das nie passiert.“ 


Ausgestattet mit dem passenden Werkzeug und sämtlichen Farben war Nicole Day-Küblböck dann dreieinhalb Wochen beschäftigt. Nur das zentrale Inselelement aus zig Stufen, auf die sich Scholz, Söder, Aiwanger & Co. immer wieder flüchten sollten, wurde in Oberammergau gemalt. „Das wäre für den Transport zu aufwendig gewesen.“ Da ihre Mutter aus den USA zu Besuch kam, um sich in dieser Zeit um die Kinder zu kümmern, war es der 39-Jährigen jedoch möglich, sowohl den Rest in Oberammergau zu malen als auch kurz vor dem Auftritt der fast fertigen Bühne im Paulaner-Saal den letzten Schliff zu geben.

Powerfrau mit vielen Facetten

Doch wie kam es eigentlich, dass die Küblböcks München wieder den Rücken kehrten? Auch das ist mit der Corona-Pandemie zu erklären: Kleine Wohnung in der Innenstadt. Ein Kind, das raus will, aber nicht darf. Die Sehnsucht nach Natur und Weite, nach Platz und Freiheit. Kurzum wurde Manuels Elternhaus in Neuraimundsreut für ihre Bedürfnisse umgebaut, ein Kindergartenplatz für Sohn Sebastian gesucht, der mittlerweile an der Montessori-Schule in Kreuzberg – wenig überraschend – zum besten Schüler im Fach Englisch avancierte. Und Manuel kann als IT-ler ohnehin von überall aus arbeiten. Die Familie ist angekommen im Woid.

Nicole Day-Küblböck liebt ihren Job, freut sich aber auch auf neue Aufgaben. 

Ob und wie sich Nicoles Berufsleben als Bühnenmalerin weiter entwickelt, bleibt offen. „Mit zwei Kindern ist es nicht leicht, ich kann nicht lange weg“, sagt sie. Und da ein Lkw-Transport auch Zusatzkosten verursacht, geht sie nicht davon aus, dass man ihr zuliebe dieses Entgegenkommen künftig beibehält. Weshalb sie schon ihre Fühler für Neues ausstreckt. Ihre Idee: Kaffeeboxen mit speziellen Kaffeesorten aus Röstereien in ganz Europa – vertrieben unter dem jeweiligen Namen einer Stadt. 

„Ich liebe Kaffee und ich reise gerne“, berichtet Nicole, die heuer ihren 40. Geburtstag mit einem Halbmarathon feiern will. Sie ist eben eine Powerfrau, die sich immer wieder neu erfinden kann und so auch gut in den modernen Bayerischen Wald passt…

Manuela Lang

___________________

Der Artikel über Bühnenmalerin Nicole Day-Küblböck aus Neuraimundsreut erschien erstmals in gedruckter Form in der Vereinszeitschrift des Bayerischen Wald-Vereins („Der Bayerwald“).

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Schlagwörter: Aiwanger, Alan Lee, Bilbo Beutlin, Bühnenmalerei, Freyung, Game of Thrones, Gandalf, Gemeinde Hohenau, Hobbit, Manuel Küblböck, Marcus H. Rosenmüller, Marcus Rosenmüller, Meister Eder, münchen, Neuraimundsreut, Neuseeland, Nicole Day-Küblböck, Nockherberg, Nockherberg 2023, North Carolina, Oberammergau, Pumuckl, Requisitenmalerei, Requisitenmalerin, Scholz, Söder, Theaterwissenschaften
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