Freyung-Grafenau/München. Die jüngst geplatzte Ansiedlung eines niederbayerischen Verwaltungsgerichts im Landkreis Freyung-Grafenau (da Hog’n berichtete) sorgte für große Diskussionen, sowohl auf regionaler wie überregionaler Ebene. Während die CSU in aller Deutlichkeit die Freien Wähler für das Scheitern verantwortlich macht, schieben letztere hingegen den Christsozialen den Schwarzen Peter zu. Die Freien Wähler hatten angekündigt, sich um einen adäquaten Ersatz kümmern zu wollen. Ihr Vorschlag lautet nun, die Staatliche Lotterieverwaltung von München nach Niederbayern zu verlagern.
„Die Stärkung des ländlichen Raums in Bayern ist ein Herzensanliegen der Freie-Wähler-Fraktion“, wird der Vorsitzende der FW-Landtagsfraktion Florian Streibl in einer Pressemitteilung zitiert. „Daher machen wir uns seit langem dafür stark, dass auch der Osten Niederbayerns bei Behördenansiedlungen angemessen berücksichtigt wird.“
„Gewinnbringender Vorschlag für beide Städte und den Landkreis“
Weiter sagt Streibl: „Nachdem die Verlagerung des Verwaltungsgerichts Regensburg in den Landkreis Freyung-Grafenau am Widerstand der CSU gescheitert ist, mache ich unserem Koalitionspartner den Vorschlag, die Staatliche Lotterieverwaltung aus München heraus in den Landkreis Freyung-Grafenau zu verlegen.“
Der ostbayerische Wirtschaftssandort würde mit dieser rund 350 Mitarbeiter betreffenden Maßnahme massiv aufgewertet werden, ist der Fraktionsvorsitzende überzeugt, denn: Bei der Verlagerung einer Behörde dieser Größe wäre es seiner Meinung nach schwer, geeignet große Liegenschafen an nur einem einzigen Ort zu finden. Die Staatliche Lotterieverwaltung jedoch sei groß genug, um mehrere Standorte zu eröffnen – beispielsweise einen in Freyung und einen in Grafenau.
Auch für die Refinanzierung der Betriebskosten sehe er gute Chancen, da der Freistaat die bisherige Liegenschaft in der Landeshauptstadt anderweitig profitabel vermieten könne. „Alles in allem wäre dies ein gewinnbringender Vorschlag für beide Städte und den Landkreis als Ganzes.“
Auch Waldkirchen und Hauzenberg im Gespräch
Als weitere Standorte könnten Streibl zufolge zudem Waldkirchen sowie Hauzenberg dienen. Dies wäre aus Sicht der Freien Wähler die „Behördenverlagerung Plus“, die „Behörden-Bazooka für Ostbayern“. Die Freien Wähler werden dazu mit der CSU das Gespräch suchen, heißt es. „Eine überparteiliche Unterstützung der Mandatsträger der Region Freyung-Grafenau für dieses wegweisende Projekt würden wir außerdem sehr begrüßen – im Interesse der Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in ganz Bayern.“
da Hog’n