Waldkirchen. „Jetzt haben wir alles mitgemacht, was möglich ist“, übt sich Franz Scheuringer in Galgenhumor. In „sein“ Wirtshaus wurde in der Nacht auf Sonntag eingebrochen. Nicht das erste außergewöhnliche Ereigniss für das überregional bekannte „Restaurant am See“ in der jüngsten Vergangenheit. 2016 wurde die Lokalität in Erlauzwiesel (Stadtgebiet Waldkirchen) in Folge eines Unwetters überschwemmt. Seit gut einem Jahr steht das markante Gebäude zum Verkauf, „aus Altersgründen“. Und nun eben genannter besonders schwerer Fall des Diebstahles, in dessen Zusammenhang die ermittelnden Beamten nach Zeugen suchen.
Die dazugehörige Pressemitteilung der Polizei Freyung vom 10. Mai:
Schadenträchtiger Einbruch in Gaststätte
WALDKIRCHEN, LKR. FREYUNG-GRAFENAU. Am vergangenen Wochenende wurde in der Nacht von Samstag, 06.05. auf Sonntag, 07.05. in das „Restaurant am See“ in Erlauzwiesel eingebrochen. Bislang unbekannte Täter versuchten zunächst vergeblich durch ein Fenster einzudringen. Mit brachialer Gewalt wurde darauf eine Nebentür aufgehebelt, die dadurch stark beschädigt wurde. Im Theken- und Ausschankbereich durchwühlten die Täter Schubläden und Kästen. Dabei wurden mehrere Geldbehältnisse geleert oder auch mitgenommen. Zudem wurde auch ein Kassenfach aufgebrochen und ausgeräumt. Der entstandene Sachschaden wird auf mindestens 5.000 Euro und der Diebstahlsschaden auf ca. 2.000 Euro geschätzt. Die Polizei bittet unter Tel. 08551/9607-0 um sachdienliche Hinweise.
Die Familie Scheuringer wohnt auch im Gebäude
Es war wie in einem schlechten Film für Franz Scheuringer, als er am Sonntagmorgen die Gaststätte betrat. „Die erste Auffälligkeit war ein Sparschwein, das zertrümmert am Boden gelegen ist“, blickt der 69-jährige Gastronom zurück. Erst nach und nach wurde ihm das ganze Ausmaß deutlich: So gut wie alle Schubläden waren, wie er im Hog’n-Gespräch berichtet, aufgerissen, die Kasse aufgebrochen, darin befindliche Münzen am Boden verstreut. „Die Haltebügel, mit denen die Blumenkästen an den Festernbänken befestigt sind, wurden als Werkzeug verwendet.“
Das „ungute Gefühl“, das Franz Scheuringer seit dem Einbruch hat, wird dadurch verstärkt, dass er und seine Frau im selben Gebäude, einen Stock über dem Gastraum, leben. Und sie waren auch in jener Einbruchnacht zuhause. „Wir haben aber überhaupt nichts mitbekommen“, stellt der Wirt fest. „Und das, obwohl der oder die Täter offensichtlich doch länger beschäftigt waren.“ Genauso wie die Ermittler tappt auch die Familie Scheuringer im Dunkeln hinsichtlich der Frage, wer hinter dieser Tat stecken könnte. Deshalb betont auch der 69-Jährige: „Bitte bei der Polizei melden.“
Der laufende Betrieb geht übrigens weiter, wie Franz Scheuringer betont. Und was die Zukunft betrifft, hat der Gastronom in absehbarer Zeit Freudiges zu verkünden (Genaueres folgt). Wenigstens eine gute Nachricht in den vergangenen Jahren…
Helmut Weigerstorfer