Heldengut. 2019 den Schritt in die Selbständigkeit gewagt, hat Tobias Resch in den vergangenen drei Jahren so ziemlich alles investiert, was möglich ist, um seine Schreinerei voranzubringen. Dazu zählt nicht nur sein Erspartes. Sondern auch sein Herzblut sowie die komplette Freizeit. Gerade läuft der Umzug vom provisorischen Firmensitz in Linden (Stadtgebiet Freyung) in die neu gebaute Halle nach Heldengut (Gemeinde Hinterschmiding). Ein großer positiver Schritt für den 31-Jährigen, der allerdings in der Nacht zum vergangenen Freitag einen herben Dämpfer erfuhr, denn: In die gerade fertiggestellte Werkstatt wurde eingebrochen. Die Liste an gestohlenen Dingen ist ellenlang. Die Polizei sucht nach Zeugen.
Die Meldung (21. November, 12:41 Uhr) der Polizeiinspektion Freyung dazu:
Schadensträchtiger Einbruch in Schreinerei
HINTERSCHMIDING. LKR. FREYUNG-GRAFENAU. Maschinen und Handwerks-Gerät im Wert von weit über 10.000 Euro entwendeten unbekannte Täter aus einer neu erbauten Schreinerei in Heldengut. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag (17./18.11.) drangen mehrere Täter in den Handwerksbetrieb ein und entwendeten neben dem Werkzeug auch ein Gerüst, ein Fahrrad sowie Baumaterial, wie z. B. Bauschaum-Dosen. Zum Abtransport wurde ein Transporter verwendet. In der Zeit um Mitternacht fiel ein weißer bzw. heller Transporter mit Beschriftung auf. Zeugen, die Hinweise zu dem Fahrzeug geben können, welches im Bereich B12-Heldengut-Annathal unterwegs war, werden unter 08551/96070 von der Polizei Freyung um Hinweise gebeten. Ein Zusammenhang mit den Einbrüchen in Mauth in der gleichen Nacht wird von den Ermittlern nicht vermutet.
„Zunächst nichts Außergewöhnliches festgestellt“
Lisa Resch atmet im Gespräch mit dem Onlinemagazin da Hog’n erst einmal tief durch. Vor Kurzem haben sie und Tobias Resch geheiratet. Nicht nur privat also eitel Sonnenschein. Auch in beruflicher Hinsicht „lief endlich alles schön“. Seit Freitagmorgen allerdings ist der Jungunternehmer „mit den Nerven fertig“, wie seine Frau berichtet.
Sie spricht für ihn, weil er noch nicht so richtig die Worte für das gefunden hat, was geschehen ist. „Er versteht es einfach nicht. Er reißt sich täglich den Allerwertesten auf – und dann passiert sowas.“
Es war wie im Film – einem sehr schlechten – an jenem 18. November: „Der Lehrbub, der an diesem Tag um 7 Uhr morgens als Erster gekommen ist, hat zunächst nichts Außergewöhnliches festgestellt.“ Mit der Zeit allerdings merkten der Auszubildende und sein inzwischen dazugekommener Chef, dass irgendetwas nicht stimmte. „Erst hat sich herausgestellt, dass der Laptop im Aufenthaltsraum fehlt. Dann wurde es immer mehr.“
Kamera hat verdächtiges Fahrzeug eingefangen
Inzwischen sei eine Liste an abhanden gekommenen Gegenständen zusammengekommen, die zwei DIN-A4-Seiten füllt. Diverse Handmaschinen wurden gestohlen. Genauso das Fahrrad, mit dem Tobias Resch ab und an die kurze Wegstrecke von seinem Zuhause bis zur Schreinerei zurückgelegt hat. Auch Material wie Bauschaum, Kleber und Acryl ist weg.
Sowohl das junge Unternehmerpaar – Lisa unterstützt Tobias nebenberuflich als Bürokraft – tappt noch im Dunkeln hinsichtlich der Frage, wer hinter der Tat steckt. Auch die Polizei sucht nach Zeugen, hat aber bereits einen Anhaltspunkt. „Das gegenüberliegende Unternehmen hat eine Außenkamera installiert, um seinen Vorplatz zu überwachen. Darauf ist ein verdächtiges Fahrzeug zu sehen“, weiß Lisa Resch von dem Zufallsfund, den auch die Polizei in oben genannter Mitteilung anspricht. Die 25-Jährige betont: „Bitte alle bei der Polizei melden, die irgend etwas Verdächtiges gesehen haben.“
Helmut Weigerstorfer