Lindbergmühle/Zwiesel. In einer Zeit, in der das Leben „schön, aber einfach“ und die Schule oft „völlig egal“ war, sah man es natürlich gerne, dass Franz Straub in die familiären Fußstapfen treten wollte. Er erlernte den Job des Glasschleifers und (später) des Glasgraveurs nicht wie viele andere in der Glasfachschule, sondern in einer Firma – im Rahmen einer gewöhnlichen Ausbildung. Seine ersten Berufsjahre waren geprägt von Akkordarbeit und Dauerdruck seitens der Vorgesetzten, die mit der Stoppuhr seine Produktivität überwachten. „Ich habe zwei Jahre lang nur Maßkrüge verziert. Für einen hatte ich eine Stunde Zeit. Und es durfte kein Muster zweimal entstehen.“
Seine Rettung war aber die Kreativität, die in seinem Job genauso gefragt ist wie eine funktionierende Schleif- bzw. Graviermaschine. Es verwundert also nicht, dass sich der 61-Jährige selbst als „Kunsthandwerker“ bezeichnet. Und die Künstler haben bekanntlich ihren eigenen Kopf, den der gebürtige Lindberger („Lindbergmühle, bittschön„) dann auch meistens durchsetzte. Straub wagte den Sprung in die Selbstständigkeit – und wurde schließlich für seinen Mut belohnt.
Eine Produktionsstätte, die schlicht daherkommt
Seine berufliche Heimat befindet sich heute im Gebäude von „Zwiesel Glas“, unmittelbar im Eingangsbereich zwischen dem Werksverkauf und der Schau-Glasbläserei – stilecht mit Wänden aus Glas. Dort – seine Tätigkeit läuft weiterhin unter dem Titel „Gläserner Winkel“ – hat er seine Produktionsstätte, die eher schlicht daherkommt. Ein Stuhl, eine Drehmaschine, verschiedene Schleif- und Gravier-Werkzeuge, praktisch integriert in den Verkaufstresen. Im restlichen Raum befinden sich unterschiedliche Glas-Kunstwerke, die gekauft werden können. Dieser kleine Laden ist Franz Straubs Arbeitsplatz, aber irgendwie auch seine Bühne…
–> Die ganze Geschichte über Franz Straub gibt’s hier zu lesen (einfach klicken)
_______________________
In Zusammenarbeit mit der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald präsentiert das Onlinemagazin da Hog’n im Rahmen der Serie „Vom Wald das Beste: Botschafter des Bayerischen Waldes“ zahlreiche WoidG’sichter-Porträts über heimische Persönlichkeiten und Charakterköpfe, die den Woid so liebens- und lebenswert machen.