Jandelsbrunn. Eigentlich, das betont der Hobby-Landwirt, hat er in Bezug auf tote Tiere kein schwaches Gemüt. Das Bild, das sich ihm am Dienstagmorgen zeigte, war dann aber doch etwas „zu viel des Guten“. Vier regelrecht zerfleischte Schafe, dazu ein schwerverletztes und ein vollkommen verstörtes Tier, das in der darauffolgenden Nacht „wohl in Folge des Stresses“ verstorben ist. Der Täter? „Ich möchte nichts behaupten, aber ich denke, es war der Wolf“, betont der Schafhalter aus der Nähe von Jandelsbrunn, der anonym bleiben möchte (dessen Name der Redaktion jedoch bekannt ist).
Endgültige Klarheit darüber, wer der wohl tierische Mörder gewesen ist, wird erst das Ergebnis einer DNA-Probe schaffen. Entsprechende Abstriche wurden gleich nach dem Vorfall vor Ort gemacht – „durch einen Vertreter des Landratsamtes“, wie der Mann informiert. „Später hat sich dann noch das Landesamt für Umwelt gemeldet.“ Das LfU wollte die Tierkadaver dem Schafhalter zufolge sezieren lassen. „Leider haben sie aber zu spät angerufen. Da war der Verwerter schon da – und hat die toten Tiere mitgenommen.“
„Mit Vermutungen ist das immer so eine Sache“
Das Prozedere, wenn ein möglicher Wolfsriss im Raum steht, war demnach längst in Gang gesetzt – auch wenn die Polizei Waldkirchen und der Forstbetrieb Neureichenau auf Hog’n-Nachfrage bis dato noch nichts von diesem Vorfall wussten. Müssen sie auch nicht zwingend. Denn für solche Vorfälle ist, wie erwähnt, das Landratsamt (und das LfU) in erster Linie zuständig.
Weitere Bilder von der Szenerie, die das Ausmaß verdeutlichen:
Neben zahlreichen Fotos des Vorfalls existiert auch ein Video, das einen umherziehenden Vierbeiner zeigt und der Hog’n-Redaktion zur Verfügung gestellt wurde. „Das habe ich am Dienstagabend mit einer Wärmebildkamera aufgenommen“, berichtet der Informant und ergänzt: „Jeder kann sich selber ein Bild davon machen, um was es sich dabei handeln könnte.“
Für den Schafbesitzer ist die Sache klar – auch wenn er das, was offensichtlich ist, nicht offen ausspricht. „Mit Vermutungen ist das immer so eine Sache. Ich will erst die endgültige Beweisführung, die DNA-Untersuchung, abwarten.“ Welches Tier es auch immer gewesen sein mag – die Schafe, eine Kreuzung aus Kamerun- und Mufflon-Schaf, werden ganz gewiss nicht mehr lebendig. „Es war wie auf dem Schlachtfeld“, blickt der Mann noch immer fassungslos zurück. „Gott sei Dank war der Tierarzt schnell da und konnte das schwerverletzte Tier von seinem Leid erlösen.“
Handelt es sich bei den Pfotenabdrücken um die eines Wolfes?
Das Landesamt für Umwelt war bis dato nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Helmut Weigerstorfer
Das Rissbild erscheint mit typisch für einen Wolfsriss und ist mit anderen, inzwischen als Wolfsriss nachgewiesenen, vergleichbar.
Gibt es B-Proben für ein unabhängiges genetisches Labor?
So Hallo, bin sehr gespannt!
Wenns denn ein wildernder Hund gewesen sein sollte, der hatte soviel Hunger, da hätte ich kein Verständnis für Tier und Herrchen.
Aber das müssen wir abwarten, bleibts bitte dran!
Hoffentlich lässt der Besitzer der Geschädigte auch Proben nehmen durch einen
Tierarzt für eine DNA-Untersuchung eines „unabhängigen“ Labores.
In der Vergangenheit konnten viele DNA-Analysen im Auftrag des LfU nicht eindeutig einem Wolf als versursacher zugeordnet werden und die Geschädigten blieben auf Ihrem Schaden sitzen. Wenigstens die Wölfe wurden satt!