Deggendorf/FRG. Eine Partei abseits seiner eigenen? „Schon allein der Gedanke ist abwegig“, stellt der CSU-Kandidat für den Wahlkreis Deggendorf, Thomas Erndl, klar. Für ihn steht fest: „Nur die CSU.“ Nur die CSU wird Bayern weiterbringen, den Wohlstand sichern und vor „ideologischen, linken Projekten“ schützen. Mit Blick auf die Grünen plädiert der seit 2017 im Bundestag vertretene Leiter des Fachausschusses Außenpolitik im Außen- und Sicherheitspolitischen Arbeitskreis (ASP) für einen Klimaschutz, der deutlich weniger radikal ausfällt. Die Vorschläge der Umweltpartei würden letztlich zu viele Verlierer erzeugen und Arbeitsplätze gefährden, so der 47-jährige Künzinger.
Eine Faszination für große Fragen
Da Hog’n: In einem Satz: Politiker sein bedeutet für mich…
Thomas Erndl: … sich tagtäglich und mit großer Leidenschaft für unsere Heimat, für die Menschen hier in Niederbayern einzusetzen und dafür zu sorgen, dass wir unsere ländliche Region in allen Facetten fit für die Zukunft machen.
Wieso glauben Sie, ist deshalb gerade der Deutsche Bundestag der richtige Ort für Sie und Ihre Arbeit?
In Berlin entscheiden wir über die großen Fragen: Wohin soll sich unser Land entwickeln? Wie können wir unseren Wohlstand sicherstellen? Wer sind unsere Partner, mit denen wir weltweit zusammenarbeiten wollen? Im Bundestag geht es um die großen Rahmenbedingungen, die ganz entscheidend für die Zukunft der Menschen in unserer Heimat sind. Dieses Spannungsfeld fasziniert mich. Es ist mir eine große Ehre und Freude, mich hier einbringen zu dürfen.
„Die zentralen Weichen werden in Berlin gestellt“
Was sind für Sie auf Bundesebene derzeit die wichtigsten und drängendsten Themen?
Arbeitsplätze und zukünftige Wertschöpfung in unserer Heimat liegen mir besonders am Herzen. Die zentralen Weichen dafür werden in Berlin gestellt. Dabei bringen Digitalisierung, Klima- und Umweltschutz und weltweite Veränderungen neue Herausforderungen, die wir mit der Sicherung des Wohlstandes in unserer Heimat in Einklang bringen müssen.
Und auf kommunaler Ebene? Was braucht es in der Region?
Wir müssen unsere Arbeitsplätze erfolgreich in die Zukunft führen. Niederbayern muss Produktionsstandort bleiben. Niederbayern braucht Landwirtschaft und Niederbayern braucht Innovationen. Dafür müssen die Rahmenbedingungen passen. Dazu gehört eine leistungsfähige Infrastruktur. Für mich ist klar: Wir müssen dazu auch Straßen weiter ausbauen. Mobilität in unserer Heimat heißt auch in Zukunft, dass viele ihr Auto nutzen, um von A nach B zu kommen. Das darf man nicht einschränken. Der Ausbau des ÖPNV muss klug da erfolgen, wo er tatsächlich genutzt wird. Leere Busse, die über die Dörfer fahren, nutzen niemandem.
Für Demokratie in allen Bereichen werben
Bei Radwegen wollen wir das Netz noch enger knüpfen. Dafür haben wir in Berlin die Weichen gestellt, das muss jetzt vor Ort umgesetzt werden. Ebenso wie die nächste Stufe der Breitbandversorgung mit Glasfaser in jedes Gebäude. Wichtig ist, dass wir die bisherigen Rekord-Investitionen in die Infrastruktur so weiterführen. Und das geht nur, wenn wir auch in den nächsten Jahren in Berlin in der Verantwortung stehen.
In Niederbayern ist die Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen traditionell eher gering. Woran liegt das Ihrer Meinung nach? Wie ließe sich das ändern?
Bei der Wahl 2017 ging die Beteiligung ein ganzes Stück nach oben. Wir können nur in allen Bereichen weiter für unsere Demokratie werben. Viele Menschen meinen, dass es auf ihre Beteiligung nicht ankommt. Das ist falsch. Jede Stimme zählt. Gerade in diesem Jahr stehen wir vor einer großen Richtungsentscheidung. Und ich bin mir sicher, dass wir Niederbayern vor allem Stabilität, wirtschaftliches Wachstum und eine starke Heimat wollen. Und eben keine ideologischen, linken Projekte. Das sollte allen in Niederbayern ein starker Anreiz sein, am 26. September die CSU zu wählen.
„Zersplitterung des bürgerlichen Lagers schwächt unsere Heimat“
Müssten Sie eine Partei abseits Ihrer eigenen wählen, welche wäre das – und warum?
Schon allein der Gedanke ist abwegig, ich bin schließlich am Fortkommen unserer Heimat interessiert. Ich bin davon überzeugt, dass nur die CSU wirklich bayerische Interessen vertritt. Wir brauchen jetzt keine Experimente. Sondern eine starke CSU in Berlin. Dann geht es auch mit unserer Heimat weiter aufwärts.
Woran muss Ihre eigene Partei in Zukunft am meisten arbeiten?
Wir müssen unser Alleinstellungsmerkmal in den nächsten Wochen noch besser herausstellen: Dass nur die CSU die Interessen unserer Heimat, die Interessen Bayerns, die Interessen des ländlichen Raumes durchsetzungsstark in Berlin vertreten kann. Das geht nur mit einem starken Rückhalt der Wählerinnen und Wähler. Eine Zersplitterung des bürgerlichen Lagers schwächt unsere Heimat. Die Freien Wähler haben in Berlin keinen Einfluss – und die FDP hat sowieso keinen Fokus auf Bayern. Das sind beides keine Alternativen.
Möglichst keine Regierung ohne Union
Schafft es Annalena Baerbock (Grüne) ins Bundeskanzleramt, wäre das für Deutschland…
… und vor allem für unseren Wohlstand, unsere Lebensweise und den ländlichen Raum eine echte Katastrophe. Wir brauchen keine Verbote und radikale Maßnahmen, die Arbeitsplätze gefährden. Baerbock würde mit ihrem ideologischen Klimaschutz auch global keine Unterstützer finden. Als Union wollen wir hingegen einen Klimaschutz, der alle mitnimmt: die Menschen im eigenen Land und auch unsere Partner in der Welt. Denn nur wenn wir alle gemeinsam an neuen Technologien arbeiten und die Wirtschaft modernisieren, hat echter Klimaschutz eine Chance. Sonst bleibt es ein Elitenprojekt, das viele Verlierer erzeugt. Das will ich nicht für die Menschen in unserem Land.
Für Sie und Ihre Partei: mit welchem Wahlergebnis wären Sie zufrieden?
Mein Ziel ist, unsere Heimat weiter als direkt gewählter Abgeordneter im Bundestag zu vertreten. Und wir müssen sicherstellen, dass ohne die Union keine Regierung gebildet werden kann. Das erfordert ein gutes CSU-Ergebnis in Bayern. Und dafür kämpfe ich.
da Hog’n
Im Vorfeld der Bundestagswahl am 26. September 2021 verschickte da Hog’n Fragebögen an alle Direktkandidatinnen und -kandidaten aus den Wahlkreisen Deggendorf (227) und Straubing (231). Wir stellen sie in unregelmäßigen Abständen an dieser Stelle vor.