Grafenau. Muhanad Al-Halak, FDP-Kreisvorsitzender im Landkreis Freyung-Grafenau, will nun in den Bundestag einziehen, nachdem er sich 2019 vergebens um den Einzug ins Europaparlament und 2020 um den Grafenauer Rathaussessel beworben hatte. Denn um die Region nach vorne zu bringen, seien dem 31-Jährigen im Grafenauer Stadtrat sowie im FRG-Kreistag oftmals die Hände gebunden. Vor allem in Sachen Digitalisierung und Infrastruktur gebe es einiges nachzuholen. Für den FDP-Politiker, Direktkandidat im Wahlkreis Deggendorf, steht fest: seine Partei muss Teil der nächsten Regierung sein. Via Twitter bewarb er sich indes schon mal um die Nachfolge des derzeitigen SPD-Außenministers Heiko Maas.
Freiheit statt Verbote
Da Hog’n: In einem Satz: Politiker sein bedeutet für mich…
Muhanad Al-Halak: …bürgernah zu sein und sich für die Interessen der Bürger stark zu machen.
Wieso glauben Sie, ist deshalb gerade der Deutsche Bundestag der richtige Ort für Sie und Ihre Arbeit?
Um tatsächlich auch die Interessen der Bürger vor Ort umzusetzen – als Stadtrat bzw. Kreisrat sind mir manchmal die Hände gebunden.
Was sind für Sie auf Bundesebene derzeit die wichtigsten und drängendsten Themen?
Die Freiheit. Wie wichtig sie für den einzelnen ist, hat man in der Pandemie deutlich gespürt. Und der Klimawandel: Wir haben eine Erde und die müssen wir schützen. Dies schaffen wir nur, wenn wir auch die Wissenschaft, Digitalisierung, Innovationen und die neuen Technologien voranbringen und tatsächlich nutzen. Verbote alleine bringen Deutschland nicht weiter.
„Sie können mit der Wahrheit besser umgehen als mit eine Lüge!“
Und auf kommunaler Ebene? Was braucht es in der Region?
Eine bessere „Infrastruktur“ – wir sind immer noch zu sehr auf das Auto angewiesen. Auch die „Digitalisierung“ muss endlich vorangetrieben werden, u.a. müssen auch endlich die Fördermittel vom Bund ausgeschöpft werden.
In Niederbayern ist die Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen traditionell eher gering. Woran liegt das Ihrer Meinung nach? Wie ließe sich das ändern?
Das Vertrauen in die Politik geht verloren! Mein Appell an alle Politikerinnen und Politiker lautet: Seid ehrlich, authentisch gegenüber der Gesellschaft – die Menschen können mit der Wahrheit besser umgehen als mit eine Lüge!
„Nie gab es mehr zu tun!“
Müssten Sie eine Partei abseits Ihrer eigenen wählen, welche wäre das – und warum?
Ich wüsste keine andere als die FDP – dies hat man ja von der jetzigen Regierung gesehen.
Woran muss Ihre eigene Partei in Zukunft am meisten arbeiten?
Dass eine Regierungsbildung ohne die FDP nach der Bundestagswahl nicht möglich ist. Nie gab es mehr zu tun – und wir wollen mitregieren!
Schafft es Annalena Baerbock (Grüne) ins Bundeskanzleramt, wäre das für Deutschland…
(keine Antwort seitens Al-Halak – Anm. d. Red.)
Für Sie und Ihre Partei: Mit welchem Wahlergebnis wären Sie zufrieden?
Ein sehr starkes Ergebnis, sodass ohne uns eine Regierungsbildung nicht möglich ist.
da Hog’n
Im Vorfeld der Bundestagswahl am 26. September 2021 verschickte da Hog’n Fragebögen an alle Direktkandidatinnen und -kandidaten aus den Wahlkreisen Deggendorf (227) und Straubing (231). Wir stellen sie in unregelmäßigen Abständen an dieser Stelle vor.