Straubing. Mit Annalena Baerbock an Deutschlands Spitze drohe hierzulande der „Ökosozialismus“ – und man werde den Deutschen „die Autos wegnehmen“, befürchtet Corinna Miazga. Die gebürtige Oldenburgerin und bayerische AfD-Landesvorsitzende kandidiert erneut im Wahlkreis Straubing als Direktkandidatin und will vor allem dazu beitragen, dass Deutschland und die Region nach der Corona-Krise möglichst schnell wieder auf die Beine kommen. Den Kurs ihrer Partei betitelt die 38-jährige Bundestagsabgeordnete abseits „vereinzelter schriller Töne aus der Anfangszeit“ als „rechtskonservativ“. Einen Kurs, den die CSU ihrer Meinung nach leider verlassen habe.
„Ich habe nie geplant, Politiker zu werden“
Da Hog’n: In einem Satz: Politikerin sein bedeutet…
Corinna Miazga: … mich für die Bürger des Landes rund um die Uhr einzusetzen.
Wieso glauben Sie, ist deshalb gerade der Deutsche Bundestag der richtige Ort für Sie und Ihre Arbeit?
Ich habe nie geplant, Politiker zu werden. Das hat sich so ergeben. Es hat sich einfach herausgestellt, dass ich gut darin bin, komplexe politische Inhalte gut verständlich und kompetent an die Wähler zu bringen. Ich kann auch gute Reden halten und dabei wirke ich zusätzlich noch sympathisch. All das sind gute Voraussetzungen, um in der Politik zu wirken. Deshalb hat mich meine Partei erneut für die Landesliste zum Bundestag nominiert.
„Müssen mit Corona leben lernen“
Was sind für Sie auf Bundesebene derzeit die wichtigsten und drängendsten Themen?
Das drängendste Thema ist natürlich momentan Corona. Wir müssen endlich zurück in die Normalität und raus aus den Lockdowns – und zwar ein für alle Mal. Dazu gehört auch, dass wir in Deutschland nicht dazu kommen, eine Zwei-Klassen-Gesellschaft zu schaffen durch die Einteilung in Geimpfte und Nichtgeimpfte! Alle brauchen ihre Grundrechte im vollen Umfang zurück. Wir müssen mit Corona endlich leben und uns arrangieren lernen. Die Schweden haben vorgemacht, wie es geht.
Und auf kommunaler Ebene? Was braucht es in der Region?
In der Region müssen die Folgen von Corona genauso bekämpft werden. Gerade die Gastronomie und unseren Einzelhandel hat es in den Kommunen besonders hart getroffen. Ferner muss die Infrastruktur ausgebaut und die Wirtschaftsentwicklung für den Standort vorangetrieben werden.
Tücken der Bequemlichkeit
In Niederbayern ist die Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen traditionell eher gering. Woran liegt das Ihrer Meinung nach? Wie ließe sich das ändern?
Die Niederbayern bringt man nur schwer an die Urne, das ist mir auch schon aufgefallen. Vielleicht ist es die Zuversicht, dass alles schon wird, dass man meint, man müsste sich nicht selbst zum Wählen bequemen, weil der Nachbar schon gehe – und brav die CSU wähle. Ich glaube, die Wähler aus der Region gehen erst wieder vermehrt an die Urne, wenn es bei der Wahl in ihren Augen wirklich um was geht.
Müssten Sie eine Partei abseits Ihrer eigenen wählen, welche wäre das – und warum?
Ohne meine eigene Partei würde ich fast sagen, dass ich gar nicht zur Wahl gehen würde – es gäbe ohne AfD für mich nichts mehr zu wählen. Früher einmal, in den 90ern, hätte ich jedenfalls auch noch CSU gewählt. Aber das ist nach deren Linksruck heute keine Option mehr.
„Man wird den Deutschen ihre Autos wegnehmen“
Woran muss Ihre eigene Partei in Zukunft am meisten arbeiten?
Meine eigene Partei hat ein großes Image-Problem und wird noch Jahre damit zubringen, daran zu arbeiten. Wir sind eine rechtskonservative Partei. Vereinzelte schrille Töne aus der Anfangszeit und voreingenommene Medien, die nicht neutral, sondern tendenziös über uns berichten oder aber uns komplett totschweigen, haben dafür gesorgt, dass wir unser volles Potenzial noch nicht haben ausschöpfen können. Das ärgert mich sehr – das müssen wir ändern!
Schafft es Annalena Baerbock (Grüne) ins Bundeskanzleramt, wäre das für Deutschland…
… die mit Abstand schlechteste Wahl. Frau Baerbock und ihre Partei hat für Deutschland nämlich nichts Gutes im Sinne. Sie wird nach dem braunen und roten Sozialismus nun den grünen Sozialismus, nämlich den Ökosozialismus einführen. Für die Bürger wird das sehr ungemütlich werden. Die Grünen wollen Deutschland dekarbonisieren, man wird den Deutschen erst ihre Autos wegnehmen im Rahmen der großen Verkehrswende und dann versuchen, Deutschland Stück für Stück zu de-industrialisieren. Gleichzeitig werden die Grünen die Steuern erhöhen und die Bürger mit immer neuen Verboten überziehen.
Deutschland schafft sich ab
Dazu hat Frau Bauerbock schon laut über ein Einwanderungsministerium nachgedacht. Auch hier wird die Partei neue Maßstäbe setzen und dafür sorgen, dass wir noch mehr Fremde ins Land lassen via Asyl oder direkt über Neuansiedlungen. Es werden aber keine Fachkräfte kommen, sondern im Gegenteil: Die Personen, die kommen, werden direkt in unsere Sozialsysteme einwandern. Dadurch werden wir noch mehr Kriminalität importieren.
Deutschland wird dagegen einheimische Fach- und Spitzenkräfte verlieren: Diese werden auswandern. Schließlich wird sich Baerbocks Partei dafür einsetzen, dass Deutschland Stück für Stück den Rest seiner Staatlichkeit verliert und in den „Vereinigten Staaten von Europa“ aufgeht – ein Projekt, in das Deutschland jetzt schon mehr Geld investiert als jedes andere Land. Das Ergebnis wird ein völlig verarmtes Land sein mit einem maroden Bildungssystem, das für alles aufkommt und zahlt.
Für Sie und Ihre Partei: mit welchem Wahlergebnis wären Sie zufrieden?
Ich würde mich über 20 Prozent richtig freuen, wäre aber bei dieser Wahl mit 15 Prozent erstmal zufrieden.
da Hog’n
Im Vorfeld der Bundestagswahl am 26. September 2021 verschickte da Hog’n Fragebögen an alle Direktkandidatinnen und -kandidaten aus den Wahlkreisen Deggendorf (227) und Straubing (231). Wir stellen sie in unregelmäßigen Abständen an dieser Stelle vor.