Passau. Die Deutschen wollen in Sachen Urlaubsplanung in diesem Jahr auf „Nummer sicher“ gehen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von Experten der Universität Passau. Individuell geplante, kürzere Aufenthalte in touristischen Selbstversorgerunterkünften mit Eigenanreise und Aktivitäten auf dem Land und in der Natur liegen demnach 2021 besonders im Trend, schlussfolgern die Marktforscher des Centrums für marktorientierte Tourismusforschung der niederbayerischen Hochschule (Centouris). Im Rahmen des Projekts „ReiseZukunft“ befragten die Wissenschaftler rund 1.300 Bundesbürger.
Rund ein Viertel der Befragten ist von der aktuellen Reisesituation verunsichert und reagiert entsprechend zurückhaltend. Die große Mehrheit der Deutschen kann sich aber vorstellen, dieses Jahr noch zu verreisen, wenn auch nicht in Risikogebiete. Etwa ein Viertel der Befragten hat für 2021 bereits eine Reise gebucht. Mehr als die Hälfte, rund 60 Prozent der Umfrageteilnehmer, gaben an, dass Reisen in ihrem sozialen Umfeld momentan eher verpönt seien. Vor allem die jüngeren Befragten haben dieses Empfinden. Wiederum ein Drittel davon gibt an, dass sie diese Reaktionen bei ihren Reise-Entscheidungen durchaus berücksichtigt.
Camping erfreut sich dank Corona zunehmender Beliebtheit
Bei den Reisezielen liegen das In- und Ausland etwa gleich auf – allerdings gab jeder zweite Inlandsreisende an, sein Reiseverhalten Corona-bedingt geändert zu haben. Bei Urlaubsreisen in das Ausland liegt der Fokus klar auf den mit dem Auto erreichbaren europäischen Destinationen. Fast 60 Prozent der Befragten finden autarkes Reisen wichtig oder sehr wichtig.
Anreisen mit dem eigenen Pkw und die Unterbringung in einer Ferienwohnung oder einem Ferienhaus bevorzugen die Bundesbürger laut Umfrage. Auch Camping erfreut sich dank Corona zunehmender Beliebtheit: Hochgerechnet rund 7,5 Millionen Deutsche finden einen Urlaub mit Wohnwagen, Wohnmobil oder Camper sehr interessant. Jeweils knapp drei Millionen Deutsche überlegen seit der Pandemie, sich ein entsprechendes Fahrzeug anzuschaffen.
Kontaktloses Reisen stößt auf hohe Akzeptanz bei den Befragten, insbesondere um überhaupt wieder verreisen zu können. Nur gut ein Drittel der Befragten lehnt Maßnahmen zum kontaktlosen Reisen ab. Den meisten der abgefragten Einsatzbereiche für kontaktloses Reisen wird ein hoher Nutzen konstatiert. Als besonders hilfreich geschätzt werden nach Angaben von Centouris Gesichts- und Spracherkennung am Flughafen (Check-In) und innerhalb der Unterkunft. Fast jeder zweite Befragte wünscht sich unbedingt einen digitalen Impfpass, weitere 32 Prozent würden diesen akzeptieren, wenn dies eine Grundvoraussetzung für das Reisen wäre. 17 Prozent lehnen einen digitalen Impfpass ab.
Spürbarer Druck aus dem sozialen Umfeld
Die Studie listet auch eine Reihe an Argumenten auf, die sich negativ auf die Reisebereitschaft niederschlagen. Dazu gehören unter anderem der erhöhte Vorbereitungsaufwand, die oft komplizierte erschwerte Informationsbeschaffung, finanzielle Unsicherheiten sowie ein spürbarer Druck aus dem sozialen Umfeld.
da Hog’n/ obx-news