Spiegelau. Um die Neugründung junger Unternehmen, sogenannter Start-Ups, ranken sich oftmals die verrücktesten Geschichten. Generell gilt: Es gibt nichts, was es nicht gibt. Und dennoch nimmt das Spiegelauer Neu-Modelabel „RIDNES“ eine Sonderrolle ein. Denn die Firmengründer und Studenten Lena Vogl (22), Maximilian Stör (22) und Patrick Wurmdobler (24) hatten für ihr Start-Up zunächst den Namen ausgewählt – und erst danach die Idee gesucht, um was es bei „RIDNES“ eigentlich gehen soll: einen Onlineshop für Bekleidung mit coolen bayerischen Sprüchen darauf. Über diese ungewöhnliche Reihenfolge spricht PR-Beauftragte Lena Vogl im Hog’n-Interview genauso wie über die Produktion und das Ziel, „RIDNES“ irgendwann einmal hauptberuflich betreiben zu wollen.
Lena, erkläre unseren Lesern doch zunächst einmal, um was es bei „RIDNES“ geht.
Wir sind eine Modemarke aus dem schönen Bayern – um genau zu sein aus dem Bayerischen Wald, nahe Spiegelau. Wir verkaufen heimatliche Mode mit coolen Sprüchen und frechen Wörtern. Das ganze aber nicht Oldschool, sondern mit den modernen Trends und Schnitten der Modewelt. Wir versuchen also Tradition und Moderne miteinander zu verbinden. Unsere Mode soll es denn Leuten ermöglichen sich als stolzer Bayer zu präsentieren – ohne, dass man dazu gleich in voller Pracht und Tracht dastehen muss.
Das halbjährliche Klamottenshoppen und seine Folgen
Woher stammt der Name und die Idee für dieses Projekt?
Direkt vorweg: RIDNES hat nichts mit etwas Bayerischem zu tun – und hat auch in dem Sinne keine Bedeutung. Ridnes bedeutet einfach Ridnes. Wir haben vor Beginn des Projekts mit ein paar Schriftarten hantiert und fanden eine davon besonders cool. Dann hatten wir noch ein paar Buchstaben vertauscht und ein bisschen hin und her probiert – und zack, da war’s! Der erste Baustein für RIDNES. Zu diesem Zeitpunkt war uns das aber noch gar nicht bewusst. Wir hatten zwar schon immer den Wunsch, etwas Eigenes zu machen – aber dass dies in der Modebranche der Fall sein wird, hätten wir nicht gedacht.
Irgendwann stand dann das halbjährliche Klamotten-Shoppen wieder an. Nach zahlreichen Webseiten, Geschäften und viel Zeit im Internet wurden wir nicht so recht fündig. Daraufhin stellten wir uns die Frage: Warum machen wir das eigentlich nicht selber? Mode nach unseren Wünschen, mit coolen Sprüchen und noch dazu absolut modern. Und da war er, der zweite Baustein von RIDNES.
Wie ging es dann weiter?
Wir fingen an, die ersten Ideen zu sammeln und uns zu informieren, denn wir hatten zu dem Zeitpunkt keine Ahnung, wie das alles funktionieren soll, wenn man wirklich gute Qualität und individuelle Schnitte haben möchte. Klar gibt es Services wie Spreadshirt, doch diese haben lange nicht die Qualität, sind meist zu teuer und ohne größere Möglichkeit der Individualisierung. Doch genau das war uns sehr wichtig.
Irgendwann haben wir uns schließlich mit einem Lederer in Viechtach in Verbindung gesetzt, um zu besprechen, ob es möglich ist, waschbare Echtleder-Labels auf unsere Textilien zu nähen. Nach ein paar Tests, den geeigneten Ledermustern und vor allem der passenden Farbauswahl war es auch schon fix. Unsere eigenen Leder-Labels waren fertig. Danach nahm alles seinen Lauf. Wir legten den Grundstein für den Onlineshop, erstellten die ersten Produkte und ließen diese dann anfertigen. Nach ein paar Tests waren wir startklar.
„Unsere Leder-Labels kommen aus Viechtach“
Welche Gesichter stecken hinter „RIDNES“?
Hinter RIDNES steckt ein kleines dreiköpfiges Team. Patrick, der Inhaber, Maximilian, der für das Marketing zuständig ist – und ich, die Lena. Ich bin für alle Kunden – und die, die es noch werden wollen – da. Wir kennen uns bereits alle von früher und sind daher ein perfekt eingespieltes Team.
Welches Alleinstellungmerkmal hat „RIDNES“ im großen Pool der Online-Mode-Shops?
Ganz klar – unsere Qualität! Wir haben von Anfang an sehr viel Wert darauf gelegt, dass unsere Produkte eine 1A-Qualität vorweisen. Denn wir selbst tragen unsere Klamotten auch – und möchten uns natürlich darin wohlfühlen. Ebenso setzen wir auf Regionalität, sodass wir einen guten Überblick haben, was wie wo mit unseren Klamotten passiert.
Wer hat die Ideen für Eure Entwürfe? Und wo wird produziert?
Jeder von uns kommt immer wieder mal mit irgendeinem neuen Spruch daher. Daraus wird dann ein Entwurf gemacht. Mittendrin setzen wir uns dann alle an einen Tisch, grinsen uns doof an und entscheiden, welche Sprüche auf unsere Hoodies oder Shirts passen. So sind alle unsere Motive entstanden. Dabei ist wichtig, dass wir unsere Motive auch fühlen können. Ich gehe etwa super gerne Wandern und fand daher das Motiv „Wanderlust“ einfach fantastisch. Produziert wird derzeit in München. Von unserem dortigen Partnerlager aus werden unsere Lieferungen verschickt. Unsere Leder-Labels kommen aus dem schönen Viechtach.
Welche betriebswirtschaftlichen Ziele habt Ihr Euch gesteckt?
Ziele haben wir viele. Derzeit wahrscheinlich zu viele, wie manche sagen. Doch wir träumen natürlich von mehr. Erst einmal wollen wir aber klein anfangen. Wir möchten unsere Produkte, den Ablauf und alles, was noch mit drinsteckt, optimieren, sodass alles wunderbar läuft. Irgendwann möchten wir dann gerne etwas größer werden und gemeinsam in ein Büro mit kleinem Lager ziehen, damit wir unsere Bestellungen von dort aus verschicken können. Aber wie sagt man so schön – in der Ruhe liegt die Kraft! Vielleicht wär der Spruch ja schon wieder was für neues Motiv?!
„Unser Traum: Ein kleines Team, ein Büro und ein Lager“
Abschließend ein Blick in die Zukunft – träumen ist ausdrücklich erlaubt: Wie wird sich „RIDNES“ entwickeln?
Ich hoffe gut, denn es steckt echt viel Arbeit und Herzblut in diesem Projekt. Uns ist es erstmal egal, wie viel Umsatz wir daraus generieren. Zumindest können wir jetzt schon mit Stolz behaupten unsere eigene Wohlfühl-Modemarke kreiert zu haben. Was wir uns wünschen? Ein kleines Team mit eigenem Büro und Lager – und unsere Produkte in vielen verschiedenen Trachtengeschäften in ganz Bayern – das wär’s!
Vielen Dank für das Interview und alles Gute für die Zukunft.
die Fragen stellte: Stephan Hörhammer