Frauenau. Bereits seit mehr als drei Jahren steht fest, dass das Nachtmann-Werk, das zum Glasunternehmen Riedel gehört, in Frauenau seine Pforten schließen wird – der konkrete Zeitpunkt jedoch war lange unklar bzw. wurde immer wieder neu von Seiten der Geschäftsführung angesetzt. Nun steht allerdings fest, wann die endgültig letzten Gläser der „Kristallglasfabrik Spiegelau GmbH“ im Werk Frauenau“ vom Band laufen sollen: am 31. Oktober 2018. Diesen Termin bestätigen sowohl Frauenaus Bürgermeister Herbert Schreiner als auch Betriebsratsvorsitzender Florian Joachimsthaler im Gespräch mit dem Onlinemagazin da Hog’n.

Ende Oktober dieses Jahres schließt die „Kristallglasfabrik Spiegelau GmbH“ das Werk in Frauenau nun endgültig.
„Obwohl das Ende nun verbindlich feststeht, ist die Stimmung an und für sich noch recht gut. Die meisten Arbeiter haben sich damit abgefunden. Es überwiegt der Galgenhumor“, berichtet Betriebsratschef Joachimsthaler über die aktuelle Situation innerhalb der Belegschaft. Viele der 80 Mitarbeiter, die derzeit noch in der Glashütte beschäftigt sind, haben seinen Auskünften zufolge eine neue Beschäftigung gefunden – nur einige wenige werden die eigens eingerichtete Transfergesellschaft nutzen. Die aktuell hohe Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt käme den Frauenauer Glasarbeitern zugute – auch Florian Joachimsthaler selbst: „Als gelernter Schlosser habe ich relativ schnell einen neuen Arbeitsplatz gefunden.“
Nun droht eine Industrieruine wie in Spiegelau und Riedlhütte

„Die meisten Arbeiter haben sich mit dem Ende abgefunden. Es überwiegt der Galgenhumor“, berichtet Betriebsratsvorsitzender Florian Joachimsthaler (Mitte). Foto: Hog’n-Archiv
Vordergründig geht es natürlich darum, dass die Angestellten der Frauenauer Glasfabrik eine neue Anstellung finden. Doch auch die Gebäude selbst, unmittelbar im Zentrum des Ortes gelegen, sollen weiter genutzt – und Industrieruinen wie in den Nachbarorten Spiegelau oder Riedlhütte vermieden werden. „Ich hoffe als Betriebsratsvorsitzender und Frauenauer, dass die Fabrik nicht lange leerstehen wird. Die Gemeinde ist hier gefordert, unsere Industrie darf nicht aussterben“, betont Florian Joachimsthaler.
„Diese Verhandlungen sind gescheitert“
Die Nachnutzung als Glasproduktion bzw. eine Übernahme des Betriebes ist inzwischen so gut wie ausgeschlossen, obwohl es einen entsprechenden Interessenten gegeben habe, wie Bürgermeister Schreiner erklärt. „Diese Verhandlungen sind jedoch aus unterschiedlichen Gründen gescheitert.“
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