Frauenau. Die Nachtmann-Gruppe wird 2015 und 2016 laut einer Pressemitteilung 35 Millionen Euro in ihr Bayerisches Werk in Weiden in der Oberpfalz investieren. Das Investitionsprogramm umfasst hochautomatisierte Produktionslinien und zusätzlich erforderliche Logistikflächen. Der Standort wird dadurch seine Wettbewerbsfähigkeit
in einem preisaggressiven Marktumfeld weiter ausbauen können. Im Zuge dieser Investition am Standort Weiden wird die Produktion in Frauenau eingestellt. Nach Hog’n-Informationen verlieren rund 200 Angestellte ihren Job.
Die ursprünglich an diesem Standort geplanten Investitionen können nach Auskünften der Geschäftsführung aus folgenden Gründen dort nicht realisiert werden:
- keine ausreichend vorhandenen Flächen für ein zukünftiges Wachstum
- nicht genügend Flächen für notwendige Automatisierungsprozesse der
logistischen Abläufe - Denkmalschutz-Restriktionen und daraus folgende Auflagen
„…was einen Stellenabbau in Frauenau unvermeidbar macht“
Nachtmann, das früher auch Werke in Riedlhütte und Spiegelau betrieben hat, wird damit die Kapazität von drei auf zwei Bayerische Standorte fokussieren. Die Jahreskapazität von 55 Millionen Stück Kristallglas bleibt unverändert, die Produktqualität wird durch die Investitionen deutlich erhöht. „Die beschlossenen Investitionen erfordern eine Konzentration der Produktionsstandorte was einen Stellenabbau in Frauenau unvermeidbar macht. Wir werden mit den Arbeitnehmervertretern diese notwendigen Maßnahmen sozialverträglich gestalten“, erklärt Geschäftsführer Alois Kaufmann in einer Pressemeldung. „Wir sind sicher, dass diese strategische Entscheidung Nachtmann für die kommenden Jahre krisensicher machen wird.“
Bürgermeister Schreiner und Landrat Adam reagieren sofort
Unmittelbar nachdem die Schließung des Frauenauer Betriebes bekannt geworden ist, verfassten Bürgermeister Herbert Schreiner und Landrat Michael Adam einen Brief an Nachtmann-Geschäftsführer Alois Kaufmann. Das Schreiben gibt’s hier im Wortlaut (einfach klicken).
da Hog’n
Ich bin eine Mitarbeiterin der KSS Frauenau .
Erstens mal ist es unter aller sau vom Herrn Kaufmann nicht alle Mitarbeiter informiert zu haben. Einige haben es durch schockierte Anrufe gesagt bekommen andere im Schwimmbad. Es hängen nicht nur Existenzen an dem Werk sondern Herzblut die Liebe zur Arbeit .
Frauenau hat ein eingespieltes Team an Mitarbeitern die zusammenhalt noch groß schreiben , was ja nicht mehr alltäglich ist.
Das Werk Frauenau läuft gut und ist mit Aufträgen gedeckt die Wannen halten locker noch Jahre .
Ich wünsche dem Herrn Kaufmann nur das die Schnellstraße in Weiden genau so den Bach runter geht wie die seiner Konkurrenz.
Den so viel Unmenschlichkeit habe ich in meinem ganzen Leben noch nie erlebt.
Leider müssen die Mitarbeiter das über die Medien machen da der Herr Kaufmann anscheinend nicht den Mut aufbringt es seinen 200 Mitarbeitern ins Gesicht zu sagen
Was wohl der wahre Grund für die Schließung war? …