Waldkirchen. Gerade mal einen Tag nachdem Michael Stieglbauer („Stieglbauer Racingteam“) im Hog’n-Interview bekräftigte, „dass wir trotz der Verbotsschilder in der Saußbachklamm fahren werden“, hat der Bauausschuss der Stadt Waldkirchen entschieden, das Verbot beizubehalten. Zudem hat das Gremium am Mittwochabend beschlossen, dass Aufrufe zur Missachtung der Regelung, so wie dies Stieglbauer im Gespräch mit dem Hog’n aus Sicht der Gremiumsmitglieder offenbar getan hatte, zur Anzeige gebracht werden. „Ich bin persönlich darüber enttäuscht, dass der Ausschuss zu keinem Kompromiss bereit waren“, teilt Michael Stieglbauer gegenüber dem Onlinemagazin „da Hog’n“ nun mit.
Rückblick: Zu teils hitzige Diskussionen (unter anderem bei Facebook) kam es Mitte August, nachdem die Stadt Waldkirchen bekannt gegeben hatte, dass Mountainbiker künftig nicht mehr in der Saußbachklamm ihrem Hobby nachgehen dürften. „Ich kann es einfach nicht verstehen. Überall sind Fahrräder auf Wanderwegen erlaubt, sogar am Arber – nur in Waldkirchen nicht. Das ist traurig“, zeigte sich Stieglbauer damals wenig erfreut. Christian Petzi vom Stadtbauamt Waldkirchen hielt dem entgegen: „Der Wanderpfad weist teilweise nur eine Breite von 50 Zentimetern oder weniger auf – auch befinden sich in diesem Bereich immer wieder große Felsen oder Bäume direkt neben dem Weg. Aufgrund der doch großen Frequenz von Wanderern in diesem Bereich, dem felsigen und steilem Gelände und vermehrten Meldungen von Fastkollisionen, haben wir uns entschlossen, diesen kurzen Bereich für Mountainbiker zu sperren, um größere Unfälle zu vermeiden.“
Heinz Pollak: „Das Verbot ist richtig und wird beibehalten“
Und nun also die neuerliche Bekräftigung des Verbots durch den Bauausschuss. „Auf Antrag eines Stadtrats wurde das Thema nochmals diskutiert und dann abgestimmt“, erklärt Bürgermeister Heinz Pollak auf Hog’n-Nachfrage. „Das Verbot ist richtig und wird beibehalten.“ Wie Pollak via Facebook weiter informiert, sei ebenfalls beschlossen worden, dass künftig Aufrufe zur Missachtung der Regelung zur Anzeige gebracht werden. „Dass immer wieder Aufforderungen zur Missachtung in der Öffentlichkeit veröffentlicht werden, kann und werden wir nicht akzeptieren. Sollte jemand der Meinung sein, dass dies nicht in Ordnung ist, so steht jedem der Weg über Gerichte frei. Für mich ist die Angelegenheit erledigt. Es gibt eine Entscheidung und einen Beschluss, an die ich mich halte“, zeigt sich das Waldkirchener Stadtoberhaupt offensichtlich genervt von den immer wiederkehrenden Diskussionen.
Welches Strafmaß bei einem Aufruf zur Missachtung des Verbots bzw. einer darauf folgenden Anzeige geltend gemacht werde, wisse Pollak nicht. Ein Gespräch mit Michael Stieglbauer könne er sich durchaus vorstellen, „aber nicht mehr zu diesem Thema“, wie Pollak gegenüber dem Hog’n kurz angebunden mitteilt.
Michael Stieglbauer: „Werde nicht mehr runterfahren“
Der 33-jährige Radsportler indes macht deutlich, dass sein Angebot, eine zeitliche Begrenzung einzuführen, die festlegen soll, wann Mountainbiker nicht in die Saußbachklamm fahren dürfen, anscheinend wenig Anklang gefunden habe. Ebenso stellt er klar, dass er zu keiner Missachtung der Schilder aufgerufen hat. Für ihn steht fest: „Ich werde nicht mehr runterfahren, damit sich alle wieder beruhigen.“
Helmut Weigerstorfer