Waldkirchen. Landrat Sebastian Gruber und Kliniken-Geschäftsführer Helmut Denk haben einer Pressemitteilung zufolge mit den ausführlichen konzeptionellen Gesprächen über eine Nachnutzung für den Klinikstandort Waldkirchen begonnen. Gruber legt dabei großen Wert darauf, die lokalen Akteure einzubinden. Es traf sich deshalb nun zunächst einmal eine Arbeitsgruppe, neben Landrat und Klinikleitung bestehend aus den Verantwortungsträgern aus Waldkirchen: Bürgermeister Heinz Pollak, der stellvertretenden Landrätin Renate Cerny sowie der Ärztin Dr. Heidi Massinger-Biebl. Das fünfköpfige Gremium wird sich in den nächsten Wochen intensiv mit der Frage beschäftigen, wie in Waldkirchen langfristig ein sinnvolles medizinisches und pflegerisches Angebot etabliert werden kann. Die Konzeption ist Basis für den endgültigen Beschluss des Kreistags über die Zukunft der medizinischen Versorgung im Landkreis.
„Wir wollen, dass wir das Angebot selbst bestimmen können“
„Im Vordergrund steht auch weiterhin die sachliche Diskussion über ein zukunftsfähiges Konzept“, sagt Landrat Gruber dazu. „Wir müssen gemeinsam ein Nachnutzungsangebot für Waldkirchen finden, das aus medizinischer und wirtschaftlicher Sicht tragfähig ist.“ Sicher ist, dass der Standort in kommunaler Hand verbleiben soll, das heißt, dass keine Veräußerung stattfinden wird. „Wir haben ein originäres Interesse daran, dass wir das medizinisch-pflegerische Angebot vor Ort selbst bestimmen können.“
Diskutiert werden verschiedene Varianten für eine Nachnutzung. Im Gespräch sind ein geriatrisches Zentrum, eine Facharztzentrum mit angemessener ambulanter Notfallversorgung und ein Pilotprojekt Onkologie und Palliativ, gegebenenfalls gekoppelt mit einer hospizähnlichen Einrichtung. Im Konzept wird auch die notärztliche Versorgung berücksichtigt. „Aus der Ärzteschaft gibt es bereits sehr konkretes Interesse an dem geplanten Facharztzentrum“, wird Geschäftsführer Denk in einer Pressemitteilung zitiert. „Wir werden natürlich versuchen, die etablierten medizinischen Leistungen in Waldkirchen auch weiterhin anzubieten.“
„Die Immobilie bleibt in der Hand des Landkreises“
Er denkt hier beispielsweise an den Bereich Augenheilkunde, der in Waldkirchen bestens etabliert ist. Innerhalb von zweieinhalb Jahren wurden bereits über 3.500 Eingriffe am Auge durchgeführt, insbesondere Operationen am Grauen Star. „Es ist unser Ziel, dass solche wichtigen fachärztlichen Behandlungsmöglichkeiten in Waldkirchen erhalten werden“, erklärt Denk. Landrat Sebastian Gruber betont: „Die Immobilie bleibt in der Hand des Landkreises, an diesem Standort wird ein attraktives Angebot im Bereich Medizin und Pflege entstehen. Das war von Anfang an mein Ziel und ich freue mich, dass sich die lokalen Akteuren aus Waldkirchen nun auch so aktiv in diesen Prozess einbringen.“
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