Regen. „Die Arberland REGio GmbH und die Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald werden in Zukunft noch enger zusammenarbeiten“, äußerst sich Regens Landrat Michael Adam per Pressemitteilung – und berichtet dabei vom Ergebnis eines Arbeitstreffens. Dabei macht Adam, der zugleich Beiratsvorsitzender der Arberland REGio GmbH ist, deutlich, dass sich beide Gesellschaften ideal ergänzen – „und keineswegs konkurrierende Angebote machen“.
So wurden nun auch weitere Planungen konkretisiert. „Wir werden vor allem beim geplanten Schaufenster der Region im ehemaligen Infozentrum Zwiesel, bei der Messevorbereitung ITB und bei Marketingmaßnahmen für Großveranstaltungen eng zusammenarbeiten“, berichtet der Landrat und verweist darauf, dass es für Kommunen angesichts der Entwicklungen immer schwerer werde, sich selbst zu vermarkten. Die Erfahrung aus anderen Ferienregionen lehre, dass Kooperationen und Zusammenschlüsse immer wichtiger würden – und dass vor allem Ferienregionen, die sich gemeinsam vermarkten, Wettbewerbsvorteile hätten. Es freue Adam, dass die FNBW mittlerweile auf einen gutem Weg sei.
Ärgerlich seien „die Störfeuer, die aus Zwiesel kommen“
Dieses Lob nehme der Frauenauer Bürgermeister Herbert Schreiner gerne an. Als Vorsitzender der FNBW habe er in den vergangenen Monaten „viel erleben dürfen. Nun sind wir aber auf einem guten Weg. Wenn im Januar die gemeinsamen Touristinformationen umgesetzt werden, dann haben wir endlich die richtige Arbeitsgrundlage“, freut sich Schreiner. Eigentlich sei man noch gut im Zeitplan, denn angesichts der Mammutaufgabe, die touristische Arbeit mehrerer Kommunen in zwei Landkreisen zu bündeln, habe man viel erreicht. Als ärgerlich empfinde er aber „die Störfeuer, die aus Zwiesel kommen“.
Darüber ärgere sich auch Herbert Unnasch, der Geschäftsführer der Arberland REGio GmbH. „Die Arberland REGio GmbH macht kein operatives Tourismusgeschäft für die Kommunen“, sagt er und widerspricht so Aussagen des Zwieseler Bürgermeisters, der in Interviews und bei Versammlungen zuletzt immer von einer möglichen Kooperation mit der Arberland REGio GmbH sprach. „Die Arberland REGio GmbH wird weder für Zwiesel noch für eine andere Kommune die Orts-Vermarktung übernehmen“, betont Unnasch in der Pressemitteilung und stellt fest, dass die Aussagen des Zwieseler Bürgermeisters diesbezüglich „jeder Grundlage entbehren“.
Steininger verzögert den Vertragsabschluss immer wieder
Überhaupt sei Unnasch auf den Zwieseler Rathauschef Franz Xaver Steininger nicht gut zu sprechen. Man wolle im Januar im ehemaligen Infozentrum der Stadt Zwiesel, das derzeit verweist an der Bundesstraße liegt, ein „Schaufenster der Region“ eröffnen. In dem Haus sollen Produkte aus dem Bayerischen Wald vertrieben und Urlaubsgäste informiert werden. Dabei verzögere Steininger den Vertragsabschluss immer wieder. Obwohl der Stadtrat Ende September einem Vertragsabschluss mit der Arberland REGio GmbH zugestimmt hatte, fehle nach wie vor die Unterschrift des Bürgermeisters unter dem Mietvertrag.
„Wie passt es zusammen, dass Bürgermeister Steininger die Arberland REGio GmbH einerseits in den Himmel lobt, wenn es darum geht, die FNBW schlecht zu reden, andererseits aber in der Praxis schon jetzt jegliche Kooperation mit der Arberland REGio GmbH untergräbt?“, fragt Landrat Michael Adam. Sehr bedauerlich findet Adam, dass der Mitteilung zufolge Steininger auf Gesprächs- und Moderationsangebote zur Zukunft der FNBW nicht einmal reagiert hat.
Nachdem diese Art der Blockadehaltung Steiningers und die Falschinformationen immer mehr „zum Problem werden“, wollen die Verantwortlichen der Arberland REGio GmbH und der FNBW am Montag, 23. November, um 14 Uhr, im Pfefferbräustüberl in Zwiesel über ihre Pläne, ihre Zusammenarbeit und auch über ihre eigenen Arbeitsschwerpunkte in einer Vermieterversammlung informieren. „Die Vermieter sollen sich selbst informieren können und sich eine Meinung mit korrekten Fakten bilden können“, betonen Unnasch und Schreiner. Auch der komplette Stadtrat wird dazu eingeladen.
Gemeinsame Vermieterversammlung am 23. November
Dabei werden die Aufgabenschwerpunkte, Produktentwicklung, Marketingmaßnahmen und gemeinsame Projekte von Susanne Wagner, Leitung Tourismusförderung Arberland REGio GmbH, und Monika Dombrowsky, Geschäftsführerin FNBW GmbH, vorgestellt. Außerdem sollen touristische Strukturen diskutiert werden. Im Mittelpunkt steht die Frage: „Sind wir auf dem richtigen Weg?“. Vor Ort wird auch der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Ostbayern (TVO) sein: Dr. Michael Braun werde zu den aktuellen Tourismusstrukturen im Bayerischen Wald Stellung nehmen, wie es in der Mitteilung an die Medien heißt.
„Ich hoffe, dass die Veranstaltung dazu beitragen kann, die touristischen Leistungsträger endlich sachlich korrekt zu informieren und einen gangbaren Weg für die Zukunft zu finden“, wünscht sich Landrat Adam.
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Zum Artikel „Steininger: Zwiesel muss es alleine machen“
Ich kann hier Bürgermeister Steininger nur Recht geben. Seit langer Zeit verfolge ich mit großer Hochachtung und Respekt die professionelle touristische Arbeit der Arberland Regio GmbH. Internet Präsenz und innovative Ideen sind bereits hervorragend. Die Arberland Regio GmbH muss man nicht erst aufbauen, die läuft bereits. Hier ist jeder zusätzliche Euro mehr als sinnvoll angelegt.
Auch die Stadt Zwiesel sehe ich persönlich auf bestem touristischem Weg. Hier hat sich vieles positiv verändert, z.B. : Internet Auftritt und auch die Werbe-Aktivitäten z.B. über Facebook, mehrsprachiges Werbematerial, wöchentliche gehaltvolle News Letter an Vermieter-Betriebe und Medien, hochwertiges und umfangreiches wöchentliches Veranstaltungsprogramm, die neue Stadt- Rallye und Museums-Rallye, die von den Gästen sehr gut angenommen werden, in Kürze werden rund 70 Top-Sehenswürdigkeiten von Zwiesel ins Netz gestellt.
Mit dem Bau der fast 200 Ferienhäuser am Campingplatz-Gelände und der Eröffnung des 4-Sterne-Hotel und Schlosshotel ab 2016, den neuen Investoren (Liebich, Wittenzellner) die bereits im Boot sind, der sich in der Entwicklung befindlichen Stadtentwicklung durch ein City Outlet, die bevorstehende Komplettierung der Ortsumgehung zur Verkehrsberuhigung der Innenstadt, den rührigen Zwieseler Betrieben und Einrichtungen, wie das Waldmuseum. Mit den Aktiven von Stadtmarketing , den vielen Ehrenamtlichen und einem guten Zusammenhalt in der Stadt sehe ich beste Chancen für einen baldigen gesunden und aufstrebenden Handel und Tourismus in der Glasstadt Zwiesel.
Die Touristinfo muss meiner Meinung nach jedoch unbedingt personell aufgestockt werden, damit die vielen positiven Schritte auch bewältigt werden können. Eine Aufteilung der ohnehin unterbesetzten Abteilung würde die Einheit zudem weiter schwächen.
Ich arbeite touristisch international und als Gästeführerin höre ich immer mit Freude, wie Gäste das touristische Angebot von Zwiesel und die Region für Wellness- und Familien-Urlaub loben. Die Werbung mit dem Natur- und Nationalpark ist ohnehin gegeben und auch richtig. Meine feste Überzeugung ist, wenn sich die weltweit bekannten Marken „Arber“ und „Zwiesel“ zusammentun, sind wir unschlagbar.
Marita Haller, Zwiesel
Unbedingt! Wenn sich Marken und Menschen zusammentun, das selbe Ziel verfolgen und sich auch verstehen wollen, ist es ein Gewinn. Die Ferienregion sollte von vornherein den Arber als starkes Aushängeschild mitbewerben. Nicht nur der Nationalpark ist Thema in der gemeinsamen Region. Die Kooperation und Aufgabenteilung mit der Arberland Regio GmbH ist sehr wichtig. Wie Herr Unnasch und auch LR Adam wiederholt gesagt haben: „Die Arberland REGio GmbH macht kein operatives Tourismusgeschäft für die Kommunen“. Das ist Aufgabe der Ferienregion. Und die gehört gestärkt! Es liegt immer noch das Missverständnis im Raum, dass es nur um den Nationalpark geht. Der Arber mit seiner Markenbekanntheit gehört aus meiner Sicht noch stärker präsentiert: Website, SEO und über alle Medien, die es gilt aktiv als Sprachrohr für die Region zu nutzen.
Meine Agentur hat aktuell einen tollen Bericht mit dem Bio-Hotel Pausnhof in der Novemberausgabe der mobil (Deutsche Bahn) mit einer halben Million Leser. Hier wird das Thema Natur und Wellness exzellent umgesetzt – wie auch in anderen Häusern der Region. Der Arber mit seinem Angebot lässt sich ebenfalls in Szene setzen. Damit spricht man eine weitere Zielgruppe an. Was wir als kleine Agentur können, macht eine FNBW noch viel besser, wenn sie die nötige Unterstützung von allen Beteiligten erfährt und offen über alles geredet wird. Es geht nicht nur um große Budgets. Es geht darum, endlich die Angst vor Veränderung zu überwinden.