Viele leidenschaftliche Hobbygärtner vermissen in den Wintermonaten ihre tägliche Beschäftigung und die Bewegung an der frischen Luft. Sie verzichten zwar gerne auf das häufige Rasen mähen, nicht aber auf die Hege und Pflege ihrer geliebten Blumen.
Die große Heimatverbundenheit der in Bayern lebenden Menschen – laut Studien leben fast 100 Prozent von ihnen gerne in dem Bundesland – kommt häufig durch die Gartengestaltung mit regionalen Pflanzen zum Ausdruck. Jeder bayerische Regierungsbezirk hat seit dem Jahr 2008 sogar eine eigene Symbolpflanze.
Stark vertreten in Bayern: Naturliebhaber
Verschiedene Studienergebnisse zeigen auf, dass sich die Einheimischen Bayerns insbesondere wegen
- der Landschaft und Natur,
- des speziellen Lebensgefühls vor Ort sowie
- der Nähe zu Freunden und Familie
dort so wohl fühlen. Schaut man sich die hohe Beteiligung der Bevölkerung an der Wahl der Symbolpflanze an, findet sich ersterer Punkt in jedem Fall bestätigt. Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern suchte für jeden Bezirk sechs Pflanzen aus, die zur Abstimmung standen. Gewählt wurden in
- Unterfranken: Diptam
- Oberfranken: Türkenbundlilie
- Oberpfalz: Buschnelke
- Niederbayern: Arnika
- Oberbayern: Enzian
- Schwaben: Habichtskraut
- Mittelfranken: Sandgrasnelke
All diese heimischen Pflanzen haben den Vorteil, besonders gut auf kalkhaltigen Böden, die oft in Bayern zu finden sind, zu gedeihen. Deshalb entdecken wir sie in der Regel auch in zahlreichen privaten Gärten.
Im Monat März fällt der Startschuss
Etwa im März geht es nach der Winterpause wieder richtig los. Wer es nicht bereits vorher getan hat, sollte zunächst eine gründliche Aufräum- und Säuberungsaktion starten. Verwelkte und abgestorbene Pflanzenteile müssen ebenso entfernt werden wie Laub vom Rasen sowie den Beeten. Letztere können für die ersten Frühlingsblumen und Gemüsesamen geharkt werden. Zu den ersten Gartenarbeiten gehört außerdem der Rückschnitt einiger Pflanzen. Eine Faustregel besagt:
Spähtblüher schneidet man im Frühling, Frühblüher direkt nach der Blüte zurück.
Erster Jahreseinsatz bei Rosen
Damit Rosen im Sommer mit einer üppigen Blüte begeistern, ist ein starker Rückschnitt angesagt, wenn die Forsythien blühen (etwa Mitte März). Gleichzeitig steht eine Überprüfung ihres Gesundheitszustandes auf Pilzbefall wie Sternrußtau, Rosenrost sowie Mehltau an. Sie überwintern in lebenden Hölzern, sodass im Frühling eine besonders hohe Ansteckungsgefahr besteht. Finden sich Hinweise auf Pilz, sollten sämtliche befallenen Teile entfernt werden. Wichtig ist, sie nicht auf dem Kompost zu entsorgen, der später als Dünger verwendet wird. Denn auf diesem Weg gelangt er erneut auf die Rosen oder andere Pflanzen.
Weitere Pflanzen, die im Frühjahr zurückgeschnitten werden
Ebenfalls Mitte März erfolgt ein Rückschnitt von Lavendel, etwa um ein Drittel. Gleiches gilt für Winterblüher, darunter beispielsweise die Winterheide. Sie sollten rechtzeitig vor der neuen Knospenbildung geschnitten werden, damit im Eifer des Gefechts kein frisch gewachsenes Holz der Gartenschere zum Opfer fällt. Zum Beispiel beim Winterjasmin und bei der Schneeheide ist außerdem alle zwei bis drei Jahre eine gründliche Auslichtung angeraten. Obstbäume können bereits ab November zurückgeschnitten werden, allerspätestens im April. Wer sich mit der Arbeit zu viel Zeit lässt, geht das Risiko ein, dass die Bäume nicht mehr richtig austreiben und infolge dessen weniger Früchte tragen.
Die ersten Rasenarbeiten
Der Rasen beginnt seine Wachstumsperiode – je nach Witterung – im März. Damit ist der Zeitpunkt gekommen, den hohen Nährstoffbedarf durch eine Frühjahrsdüngung zu erfüllen. Er dankt es später mit gesundem, kräftigem Grün. Gartenlieber können sich an unseren Landwirten orientieren: Starten sie mit dem Düngen der Wiesen und Weiden, sollte man sich auch dem eigenen Rasen widmen. Darüber hinaus gehören zur guten Pflege im Frühling die Entfernung von Moos sowie Unkraut, Vertikutieren, Mähen und ggfs. Wässern. Fleißige Gärtner sollten jedoch nicht zu tatkräftig an das Kürzen des Grases herangehen. Um diese Jahreszeit heißt es: weniger ist mehr. Folgende Schnittlängen werden empfohlen:
- klassischer Zierrasen – zwei bis drei Zentimeter
- sportliche oder familiäre Nutzung – drei bis 4,5 Zentimeter
- stark beanspruchte Flächen – bis zu sieben Zentimeter
Zu den ersten Aufgaben nach dem Winter zählt die Überprüfung der Gartengeräte auf ihren Zustand. Der Rasenmäher ist eines der wichtigsten Hilfsmittel, deshalb sollte er im Frühjahr einer Inspektion unterzogen werden. Meist gibt es dazu in der dazugehörigen Betriebsanleitung spezielle Informationen. Springt er nicht mehr an, kann in der Regel nur ein Fachmann weiterhelfen. Oftmals lohnt sich allerdings für alte Rasenmäher keine Reparatur mehr.
Wer sich nach einem neuen Gerät umsieht, sollte über eine Akku-Variante nachdenken. Sie bietet zum einen den Vorteil, nicht auf Steckdose und Kabel angewiesen zu sein. Zum anderen ist der abgasfreie Betrieb ein willkommener Pluspunkt. Akkubetriebene Rasenmäher werden von zahlreichen namhaften Unternehmen hergestellt, die Entscheidungsfindung für ein individuell passendes Produkt ist daher nicht ganz einfach. Den besten Überblick bietet ein Online-Test bzw. -Vergleich.
Erdbeerstauden in Schwung bringen
Von April bis Juni kommen wir in Bayern in den Genuss köstlich frischer, regionaler Erdbeeren. Von der Gesamtmenge Deutschlands mit rund 140.000 Tonnen stammten beispielsweise im Jahr 2018 fast 12.000 Tonnen aus Franken, Schwaben, Nieder- und Oberbayern. Wer sich selbst leckere, süße Erdbeeren aus dem eigenen Garten schmecken lassen möchte, sollte noch im März das Beet vorbereiten. Von den bestehenden Stauden sind zunächst alte und kranke Blätter mit der Gartenschere abzuschneiden. Sie dürfen keinesfalls mit der Hand abgerissen werden, denn dadurch können die Pflanzen beschädigt werden. Als nächster Schritt steht das Entfernen von Unkraut an. Danach lockert man den Boden auf und arbeitet dabei den Mulch aus der Winterzeit vorsichtig in die Erde ein. Steht Rohkompost zur Verfügung, sollte man diesen schlussendlich um die Stauden verteilen. Er stellt Dünger und Mulch zugleich dar und sorgt für eine reiche Ernte.