Thurmansbang. Der lange Wahlkampf, der sich wegen der Stichwahl noch einmal um 14 Tage verlängerte, hat (endlich) ein Ende. Die Zeit, in der große Reden geschwungen werden, ist vorbei. Am Sonntag (11. Februar) wählt die Gemeinde Thurmansbang erneut ihr Gemeindeoberhaupt. Stefan Wagner (CSU) und Fritz Kamm (Unabhängige Bürgerliste) treten gegeneinander an. Und es kann nur einer übrig bleiben – nämlich der neue Bürgermeister der Kommune im südwestlichen Teil des Landkreises Freyung-Grafenau.
Erstgenannter Kandidat ist dabei derjenige, den es zu schlagen gilt. Vor zwei Wochen schrammte Stefan Wagner, Metzgermeister aus Thannberg, nämlich nur knapp an der absoluten Mehrheit vorbei. Sein Ergebnis am 27. Januar: 49,2 Prozent (736 Stimmen). Herausforderer und UBL-Vertreter Fritz Kamm, Tankstellen- und Getränkemarkt-Besitzer aus dem Hauptort, darf eher als Außenseiter betrachtet werden. 31,4 Prozent bzw. 470 Stimmen konnte er im ersten Wahldurchgang sammeln.
Allgemeine Zahlen zur Stichwahl: Wahlberechtigte: 2.075, tatsächliche Wähler: 1.395, gültige Stimmen: 1.391, Wahl-Beteiligung: 67,2 Prozent;
Stefan Wagner
Parteizugehörigkeit: CSU
Alter: 50 Jahre
Beruf: Metzgermeister
Wohnort: Thannberg
Ergebnis im 1. Wahldurchgang: 49,2 Prozent (736 Stimmen)
Ergebnis im 2. Wahldurchgang: 65,3 Prozent (909 Stimmen)
Seine Stimme zum Ausgang: „In gewisser Weise war es natürlich absehbar, dass ich heute als Gewinner hervorgehen werde. Wobei: Stichwahlen haben ihre eigenen Gesetzte. Deshalb war ich doch etwas verunsichert. Gleichzeitig war ich nervös, weil klar war, dass heute eine Entscheidung fallen wird. Nun bin ich überwältigt. Das Ergebnis spricht für sich. Und die Wahlbeteiligung ist für mich nicht besonders erwähnenswert. Es ist Fasching, das Wetter hat nicht gepasst, ein Bewerber ist weggefallen – deshalb sind die 67 Prozent ganz in Ordnung. Ich denke, die Zusammenarbeit mit Fritz Kamm als Gemeinderat wird gut sein. Er ist erfahren und Mann genug. Da wird nix hängenbleiben. Wie bereits im Vorfeld der Wahl vereinbart, wird sich meine Metzgerei künftig beliefern lassen. Meine Frau wird das Geschäftliche übernehmen. Es tut unendlich weh, die vergangenen 30 Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. Ich bin aber glücklich darüber, dass die Metzgerei Wagner weiter bestehen bleibt.“
Fritz Kamm
Parteizugehörigkeit: Unabhängige Bürgerliste (UBL)
Alter: 53 Jahre
Beruf: Tankstellen- und Getränkemarkt-Besitzer
Wohnort: Thurmansbang
Ergebnis im 1. Wahldurchgang: 49,2 Prozent (736 Stimmen)
Ergebnis im 2. Wahldurchgang: 34,7 Prozent (482 Stimmen)
Seine Stimme zum Ausgang: „Ich bin eigentlich nicht enttäuscht. Im Gegenteil. Ich bin sogar stolz darauf, was unsere kleine Gruppierung geschafft hat. Gott sei Dank sind wir nicht beim Boxen. Denn da wäre der Zweite der Verlierer. Es geht weiter. Ich werde meine Arbeit im Gemeinderat machen und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit. Stefan wünsche ich ein glückliches Händchen. Ich bin durch und durch Demokrat, deshalb weiß ich, wie sich ein Unterlegener zu verhalten hat. Die Wahlbeteiligung war niedrig, ja. Aber ich habe mich informiert. Es ist wohl so, dass bei Stichwahl immer weniger wählen gehen als im ersten Durchgang.“
Helmut Weigerstorfer
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