Wenn im Herbst die Luftmassen um den Nordpol herum zügig abkühlen, bauen sich über dem Atlantik große Temperaturgegensätze auf, die in der Regel einen starken Jetstream („Windautobahn“ in großer Höhe) verursachen. Dieser sorgt normalerweise dafür, dass Tiefdruckgebiete wie am Fließband nach Mitteuropa geliefert werden. Diese haben feuchtkühle Meeresluft dabei, die für klassisches Herbstwetter sorgt.
Wenn die Temperaturgegensätze auf dem Atlantik im Laufe des Winters geringer werden, weil dann auch das Meerwasser abkühlt, wird der Jetstream instabil und „bricht zusammen“, was dem Winter mit seiner endgültigen Kaltluft schließlich den Weg öffnet. Normalerweise passiert das meist erst Mitte/Ende Dezember, deshalb kommt es erst ab diesem Zeitpunkt oft zu länger anhaltenden Kälteeinbrüchen.
Diesmal findet der „Zusammenbruch“ des Jetstreams allerdings schon außergewöhnlich früh statt. Die Folge daraus ist, dass bereits jetzt, wo offiziell noch Herbst ist, ein Kaltluftvorstoß stattfinden kann, der für längere Zeit anhält. Dass zu dieser Jahreszeit bereits dauerhaft der Winter Einzug hält, kam in den vergangenen Jahren nur selten vor…
Jetzt wird’s zapfig!
Am Freitag stellt sich die Wetterlage grundlegend um. Ein starkes Tief verlagert sich in den Bereich Ostsee/Westrussland, gleichzeitig dringt ein Hoch bis nach Island vor. Dazwischen stellt sich eine nördliche Strömung ein, die eine Kaltfront in den Bayerischen Wald führt. Diese erreicht den Woid am Freitagmorgen und lässt den Wind aufleben, dabei ist kurzzeitig stärkerer Regen möglich. Die Tageshöchstwerte erreichen später bis zu 4 Grad Celsius, bis zum Abend hin sinkt das Quecksilber auf 0 Grad ab, wobei sich neuer Schneefall ankündigt.
Bis zum Samstag hat es endgültig abgekühlt. An der Rückseite des Baltikum-Tiefs fließt weiter subpolare Luft ein, die erneut für einzelne Schauer sorgt. Vor allem am späteren Nachmittag erhöht sich das Risiko dafür. Der Niederschlag wird überall in Form von Schnee niedergehen – bei Werten von minus 1 Grad.
Auch am Sonntag bleibt es bei der neuen Wetterlage. Da der Jetstream bis auf weiteres nicht aktiv ist, verändert sich die Lage der Hoch- und Tiefdruckgebiete um den Bayerwald herum nur wenig, sodass die Waidler durchaus noch längere Zeit mit der winterlichen Witterung rechnen müssen. Es scheint, als ob der Winter erst einmal eine Zeit bleiben wolle…
In diesem Sinne allen ein angenehmes Wochenende!
Hog’n-Wetterfrosch Martin Zoidl
Der Hog’n-Wetterbericht wird präsentiert von EMB-Baumaschinen, süddeutscher Exclusivpartner von KOBELCO (mehr Infos bei Klick auf folgende Grafik):