Bad Füssing. Umfassende Teststrategien und ausgefeilte Hygiene- und Sicherheitskonzepte – damit hat der Kurort Bad Füssing bei einem Vor-Ort-Besuch von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek für eine schnelle Wiedereröffnung von Hotels, Thermen, Gastronomie und Handel geworben. Die Botschaft: Gastgeber und Gemeinde ziehen an einem Strang. Ein sicherer Aufenthalt im Ort soll auf diese Weise möglich sein. Was besonders Sorge bereitet: Im benachbarten Österreich, von Füssing nur einen Steinwurf entfernt, dürfen ab 19. Mai Hotels wieder Gäste beherbergen.
Eine Situation, die vermieden werden soll
Bad Füssing hat sich den vergangenen Wochen intensiv auf einen Neustart vorbereitet: Im engen Schulterschluss zwischen Gemeinde und Gastgebern entstand ein eng verzahntes Hygiene-, Sicherheits- und Testkonzept. Dieses kann nach Überzeugung der Initiatoren Grundlage für eine sichere Öffnung sein: Bad Füssing eröffnete im März ein eigenes Corona-Schnelltestzentrum im Herzen des Kurorts, das für künftige Gäste erste Anlaufstelle ist. Mehrere tausend Tests sollen dort und an mehreren dezentralen Teststationen nach Aussage von Bad Füssings Kur- und Tourismusmanagerin Daniela Leipelt möglich sein.
134.000 Übernachtungen – und kein einziger Corona-Fall
Informationen zu einem negativen Teststatus, einer Impfung oder einer überstandenen Corona-Erkrankung sollen auf der Kur- und Gästekarte abgespeichert werden. Hotels und Thermen können den Status bequem abrufen. „Die Karte wird damit zum Schlüssel, um Bad Füssings Angebot nutzen zu können“, informiert Leipelt. Ralf Müller, Geschäftsführer der Johannesbad Hotels, machte ebenso deutlich: „Sicherheits- und Hygienekonzepte sind bis ins feinste Detail durchdacht.“ Bereits im vergangenen Sommer und Herbst habe Bad Füssing gezeigt, dass eine verantwortungsvolle Öffnung möglich ist. Ein Beispiel: Bei rund 134.000 Übernachtungen in den fünf Hotels der Johannesbad-Gruppe 2020 habe es keinen einzigen Corona-Fall gegeben.
Hoffnungen auf eine schnelle Öffnung dämpfte der Minister allerdings: „Ich verstehe den Wunsch, wieder zu öffnen und weiß, wie angespannt die Stimmung ist“, sagte Holetschek zwar – und würdigte ausdrücklich die Anstrengungen Bad Füssings. Er betonte aber auch: „Als Gesundheitsminister muss ich klar sagen, dass wir mit Blick auf die Intensivstationen immer noch in einer sehr ernsten Situation sind.“