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Start rundumadum Vergessene Rituale (8): Beltane – wieso feiern Hexen in der Walpurgisnacht?

Vergessene Rituale (8): Beltane – wieso feiern Hexen in der Walpurgisnacht?

veröffentlicht von da Hogn | 29.04.2020 | 1 Kommentar
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Wer feiert nicht gerne spaßige Feste? Wenn es dabei um Tradition geht – umso besser. Immerhin erinnern alte Bräuche an wichtige Ereignisse und stärken das Gemeinschaftsgefühl. So auch die Jahreskreisfeste, die die ursprünglich keltischen Sonnen- und Mondfeste bilden. Allerdings bekommt man heutzutage beim Stichwort „Ritualfeier“ oft schiefe Blicke zugeworfen: „Ja, die tanzen da alle nackt mit Federn ums Feuer“, kontert eine Praktizierende mit Sarkasmus. Tatsächlich sieht ein Ritual, bei dem es um die Verbundenheit zur Natur geht, aber ganz anders aus.

„Ja, die tanzen da alle nackt mit Federn ums Feuer“ besagt ein Vorurteil über Ritualfeiern. Foto: pixabay.com/ Meelimello

Keltische Bräuche

Wer hat nicht schon mal die Geschichten von der Walpurgisnacht gehört, in der die Hexen auf dem Blocksberg tanzen? Doch wie viel Wahrheit steckt in diesen Kindergeschichten? Tatsächlich stammen diese Erzählungen von dem alten keltischen Brauch die Walpurgisnacht vom 30. April auf den 1. Mai zu feiern. Ein Brauch, den es später in vielen Kulturen gab – und auch heute noch bei den Wicca oder Neo-Kelten gibt. Oder einfach bei Menschen, die Wert auf diese Rituale legen. Mit der Walpurgisnacht läutet das Jahreskreisfest „Beltane“ die Frühlingszeit ein. Es ist eine Zeit der Fruchtbarkeit, Sinnlichkeit und des Wiedererwachens der Natur. Man ehrt Mutter Erde, macht sich die Veränderung in der Natur bewusst – und feiert zusammen.

Menschenopfer sind out

Aber wie läuft jetzt eigentlich so ein Beltane-Ritual ab? Nein, es umfasst nicht das Opfern von Tieren oder Menschen in großen Feuern, wie es zu Zeiten der Gallier üblich war, weil die Druiden die Götter besänftigen wollten. Nein, es gibt keine Spiele zu Ehren der Frühlingsgöttin – wie zu Zeiten der Römer, in denen mit Prostituierten und Netz-Jagden auf Hasen und Ziegen gefeiert wurde. Und nein, Jungfrauen werden nicht auf heiligen Altären festgebunden, wie man es aus Horrormärchen kennt. Tatsächlich hat jeder seinen eigenen Stil, wenn es ums rituelle Feiern geht.

Die Kräfte anrufen

Die Regensburger Heilpraktikerin Catherine Weitzdörfer etwa lädt regelmäßig Interessierte ein, um mit ihnen gemeinsam die Jahreskreisfeste zu zelebrieren – so auch an Beltane.

Catherine Weitzdörfer.

Die Rituale haben bei ihr immer den gleichen Grundriss, unterscheiden sich aber in den einzelnen Praktiken. Zu allererst werden dabei die Kräfte angerufen: „Ich rufe nach alt-keltischer oder auch schamanischer Art Mutter Erde und Vater Himmel an, die vier Elemente und Himmelsrichtungen, die Wesen des Platzes und die Ahnen. Diese stehen stellvertretend für Energien – wie die Luft für Leichtigkeit, das Feuer für Mut und Tatkraft oder die Erde für Stabilität und Sicherheit. Mit diesen Qualitäten in gutem Kontakt zu sein, ist für uns alle sehr stärkend“, erklärt Weitzdörfer.

Die dreifache Göttin

Dann folgt eine Meditationsphase, etwa eine Phantasiereise, mit der die Teilnehmer der roten Göttin begegnen können. Der Erzählung nach verändert sich die dreifaltige Göttin das Jahr über, wie Weitzdörfer zu berichten weiß: „Im Frühjahr lebt die weiße, jungfräuliche Göttin, die das frische Leben und den Frühling zurück auf die Erde bringt. Von Beltane bis zum Schnitterinnen- oder Kräuterfest im August herrscht die rote Göttin. Danach verwandelt sie sich in die Schwarze, die Alte Weise, die den Lebensfaden durchtrennt und die verstorbenen Seelen hütet.“

Der Natur etwas zurückgeben

Beim Ritual der Heilpraktikerin findet der direkte Kontakt mit der Natur statt, bevor man schließlich zum gemeinsamen Feiern mit vielen Leckereien übergeht. Dabei werden etwa Blumenkränze geflochten und ein Apfelbaum wird mit Bändern geschmückt, die symbolisch für die Wünsche jedes Teilnehmers stehen. Auch die Natur wird beschenkt:

„Wir nehmen nie etwas aus der Natur ohne auch zu geben, etwa eine Kleinigkeit wie Haferflocken, Rosinen oder Äpfel. Wir machen der Erde ein Geschenk und schmücken damit beispielsweise einen großen Stein. Die Wildtiere werden diese Gaben erfreut verspeisen – und so bekommt die Natur von uns auch immer etwas zurück“, erläutert Weitzdörfer.

Gesang, Feuer und Grillen

Mit keltischen Bräuchen sehr versiert, hat die Regensburger Lebensberaterin Maria Käser-Aunkofer jedes Jahreskreisfest zu Hause mit ihrem Mann gefeiert, bis ein paar Freunde sie ermutigten, auch andere einzuladen. Jetzt kann jeder mitmachen, der Lust hat: „Es geht mir darum, die Verbindung zur Erde und zum Kosmos wiederzufinden und die Gemeinschaft mit anderen zu spüren.“ Beltane zelebriert Käser-Aunkofer etwa mit Gesang, Tanz und einem Grillfest unter Gleichgesinnten.

In einem Ritualfeuer kann dabei jeder seine aufgeschriebenen Wünsche verbrennen, damit sie in Erfüllung gehen. „Bei Beltane geht es um innere Einkehr. Man kann die Energie des Jahreskreisfestes für sich nutzen, wenn man sich bewusst macht: Was soll in mir fruchten? Was soll in mir aufblühen?“

Orgien auf dem Blocksberg

Welche symbolische Geschichte steckt eigentlich hinter dem Mondfest Beltane? Die Legende der Walpurgisnacht kommt von der heiligen Walburga, die Nichte des Heiligen Bonifatius, die 779 als Nonne starb. Seit dem Mittelalter vermischten sich die Erzählungen: Der Gedenktag der Heiligen Walburga und die alte Legende, dass die Hexen in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai zum Blocksberg fliegen. Am Blocksberg erwarten die Hexen dann den gehörnten Gott, auch Pan genannt. Zusammen mit ihm feiern sie die ganze Nacht wilde Orgien. 

„Es handelt sich in der keltisch-germanischen Tradition um die heilige Hochzeit von Himmel und Erde, bei den Kelten von Göttin und Gott: Die Erdgöttin vermählt sich mit dem gehörnten Gott, der symbolisch für die vegetative Kraft steht. Durch diese heilige Hochzeit entstehen Fruchtbarkeit und neues Leben“, erzählt Catherine Weitzdörfer. Die Verbindung zur Natur sei den Menschen mit der Zeit verloren gegangen. Die Heilpraktikerin möchte diese Verbindung und die Tradition der keltischen Jahreskreisfeste wieder aufleben lassen.  

Traditioneller Maifeiertag

Auch wenn viele die alten keltischen Bräuche abgelegt haben, so gibt es immer noch den traditionellen Maifeiertag, an dem der Maibaum aufgestellt wird. Besonders in Bayern und Baden-Württemberg ist es Brauch, dass junge Verliebte ihrem Schwarm eine junge Birke in den Garten stellen. Auch der Maitanz gehört in ganz Europa zur Tradition. Es heißt, dass man mit Maibüschen, Besen und Peitschenknallen sein Grundstück schützen und mit rituellen Liebesakten auf den Äckern die Fruchtbarkeit begünstigen kann.

Vorsicht ist allerdings geboten, wenn man eine Gruppe zum gemeinsamen rituellen Feiern sucht: Es gibt viele Organisationen, die die Jahreskreisfeste als PR-Aktionen für ihr Unternehmen benutzen – und dabei geht es keineswegs um eine wahrhaft innere Überzeugung. Wenn man sich im Internet über Rituale und dergleichen schlau macht, sollte man auf der Hut sein vor falschen Infos, denn davon gibt es dort genug…

Lexa Wessel

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Schlagwörter: Beltane, Blocksberg, Bräuche, Catherine Weitzdörfer, dreifaltige Göttin, Druiden, Feste, Fruchtbarkeit, Frühling, Gallier, Hexen, Jahreskreis, Jahreskreisfeste, keltisch, Keltische Bräuche, keltische Feste, Kraft der Natur, Maibaum, Maifeier, Maifeiertag, Meditation, Meditationsphase, Menschenopfer, Mondfest, Natur, Naturkraft, Neo-Kelten, Pan, Phantasiereise, Rituale, Ritualfeier, Schamanismus, Sonnenfest, Tradition, Walburga, Walpurgisnacht, Wicca
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Ein Kommentar bei "Vergessene Rituale (8): Beltane – wieso feiern Hexen in der Walpurgisnacht?"

  1. Christian Masser sagt:
    1. Mai 2022 um 14:10 Uhr

    Toller artikel.hab mich auf den Spuren C.G.Jungs (Archetypen) hobbymässig mit vielen Religionen/Kulten weltweit befasst und die Parallelen in Kulturen,die unseres Wissens keinen oder kaum Kontakt hatten, sind faszinierend.
    Gerne trage ich ein wenig zur wertvollen Arbeit von „da Hog’n“ bei.
    Wünsche einen frohen und fruchtbaren Beltane Feiertag
    Christian

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