Freyung-Grafenau. Die Stichwahl im Landkreis Freyung steht deutlich im Zeichen der Coronakrise. In Folge der Ausbreitung des Virus finden die Abstimmungen ausschließlich per Briefwahl statt. Auch die Kandidaten verzichten in diesen schwierigen Tagen auf das typische kommunalpolitische Säbelrasseln. Im Vorfeld des zweiten Wahldurchganges blickt das Onlinemagazin da Hog’n auf die Duelle in den einzelnen FRG-Kommunen.
+++ Stadt Grafenau +++
Die Kandidaten: Alexander Meyer (UWG) vs. Max Niedermeier (CSU)
Der 1. Durchgang: 34,79 Prozent – 34,33 Prozent
Wie schon bei der Vorstellung aller Bürgermeister-Kandidaten des Landkreises Freyung-Grafenau waren Alexander Meyer und Max Niedermeier nicht imstande, unsere Fragen zu beantworten – trotz mehrmaliger Erinnerungen per Mail.
+++ Markt Röhrnbach +++
Die Kandidaten: Christian Aumüller (CSU) vs. Leo Meier (JBL)
Der 1. Durchgang: 37,13 Prozent – 38,95 Prozent
Wie blicken Sie auf den ersten Wahlgang zurück?
Aumüller: Es gibt ja keine Vorab-Umfragen, sondern nur persönliche Einschätzungen. Daher war das Warten auf das Ergebnis sehr spannend. Die Einschätzungen waren insoweit richtig, da die meisten Bürger von einer Stichwahl ausgegangen sind. Die haben wir nun – und ich bin sehr dankbar, dass mir die Röhrnbacher Wählerinnen und Wähler den Einzug in die Stichwahl ermöglicht haben.
Meier: Ich bin immer noch überwältigt und sehr dankbar für das große Vertrauen, das mir bereits im ersten Wahlgang geschenkt wurde. Aufgrund dieses gigantischen Ergebnisses hat meine JBL nochmals einen Sitz im Gemeinderat hinzugewonnen.
Warum sind Sie die bessere Alternative bei der Stichwahl?
Aumüller: Weil Röhrnbach einen wirtschaftserfahrenen und verantwortungsbewussten Bürgermeister braucht, auf dessen Wort sich unsere Bürger verlassen können. Die wirtschaftlichen Auswirkungen aus der Corona-Krisensituation sind noch von niemandem abzuschätzen, werden aber auch finanzielle Belastungen für unsere Gemeinde mit sich bringen. Umso wichtiger ist Kompetenz, Führungsstärke und Ehrlichkeit in der gemeinsamen Bewältigung dieser schwierigen Herausforderung. Mit meiner langjährigen beruflichen Erfahrung in der Führung von Mitarbeitern und Unternehmen bin ich hier die bessere Alternative.
Meier: Ich bin für unseren schönen Markt mit Herz die bessere Alternative, da ich als einziger Bewerber Sitz und Stimme im Kreistag habe. Viele wichtigen Entscheidungen für die Marktgemeinde werden dort getroffen. Weil ich mit viel Herz und riesigem Engagement unsere schöne Heimat in die Zukunft führen möchte und nicht nur durch Reden überzeuge, sondern durch Taten.
Wie gehen Sie den neuerlichen Wahlkampf an – vor allem vor dem Corona-Hintergrund?
Aumüller: Die Corona-Krise hat sich in den letzten Tagen extrem verschärft. Ein „klassischer“ Wahlkampf mit persönlichem Kontakt an Ständen und Wahlveranstaltungen ist nicht mehr möglich. Es würde auch dem Ernst der Lage nicht gerecht – jegliches Verhalten, wie bspw. Haustürbesuche, wären komplett verantwortungslos. Das heißt, die oberste Priorität gilt nun dem Kampf gegen den Coronavirus. Mit allem was dazugehört: Alle unnötigen persönlichen Kontakte sind soweit wie nur irgendwie möglich zu minimieren. Andererseits müssen wir allen älteren Bürger/innen helfen, sich zu schützen.
In den zwei Wochen vor der Stichwahl werde ich mit digitalen Inhalten in den sozialen Medien und Postwurfsendungen versuchen, noch Unentschlossene zu überzeugen. Wobei ich aber denke, dass sich unsere Wählerinnen und Wähler bereits ein ausführliches Bild in den Wahlversammlungen und vor allem in der Podiumsdiskussion gemacht haben.
Meier: Eine direkte Kontaktsuche mit den Bürgerinnen und Bürgern ist leider im Moment nicht mehr möglich. Deswegen werde ich an alle Haushalte Info-Flyer mit meinem Wahlprogramm versenden. Ferner gibt es große Anzeigen in den Tageszeitungen. Dank meiner tollen JBL-Mannschaft bin ich bei Facebook und Instagram bestens vernetzt.
Welchen Ausgang erwarten Sie am 29. März?
Aumüller: Ich hoffe auf 50 Prozent plus X. Nachdem nun die Stichwahl komplett als Briefwahl durchgeführt wird, bleibt es spannend, wie hoch die Beteiligung bei der Stichwahl ausfällt.
Meier: Ich hoffe auf einen guten Ausgang der Stichwahl. Mein Traum wären knapp 60 Prozent. Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, deswegen bitte ich nochmals um eure Unterstützung: Nutzt bitte das Wahlrecht und gebt mir eure Stimme.
+++ Gemeinde St. Oswald-Riedlhütte +++
Die Kandidaten: Klaus Pleintinger (Freie Bürgerliste) vs. Peter Schwankl (CSU)
Der 1. Durchgang: 42,47 Prozent – 29,91 Prozent
Wie blicken Sie auf den ersten Wahlgang zurück?
Pleintinger: Mit vier Kandidaten ist das Ergebnis eher unwägbar, das heißt: von 25-prozentiger Wahrscheinlichkeit war eine Abweichung nach oben und unten in jeglichem Ausmaß möglich.
Schwankl: Mit dem ersten Wahlgang bin ich sehr zufrieden. Bei einer guten Wahlbeteiligung von ca. 75 Prozent ist es mir gelungen, beachtliche knapp 30 Prozent der Stimmen zu erhalten. Dies ist aufgrund der Tatsache, dass insgesamt vier Bewerber ums Bürgermeisteramt angetreten sind, sehr gut.
Warum sind Sie die bessere Alternative bei der Stichwahl?
Pleintinger: Ob ich die „bessere“ Alternative bin, kann ich nicht sagen. Ich weiß, was ich kann – und ich weiß auch, dass ich mir diese schwierige Aufgabe absolut zutraue. Mein bisheriger Werdegang im Beruf und Ausbildung sind sehr eng mit den künftigen Aufgaben in Zusammenhang zu bringen. Das heißt: Ich wäre kein Experiment.
Schwankl: Ich bin die bessere Alternative bei einer Stichwahl, weil ich das Amt des Bürgermeisters nicht als Überbrückungszeitraum sehe, sondern weil ich mit vollem Elan und Tatendrang ans Werk gehen möchte, um in den kommenden zwölf oder 18 Jahren unsere Gemeinde zu gestalten. Darüber hinaus bin ich jemand, dem vernünftiges Wirtschaften tagtäglich im Bewusstsein ist. Dennoch darf man ein gewisses Risiko bei manchen Entscheidungen nicht scheuen, um für sich bzw. die Gemeinde Sankt Oswald-Riedlhütte das Beste zu erreichen.
Wie gehen Sie den neuerlichen Wahlkampf an – vor allem vor dem Corona-Hintergrund?
Pleintinger: Eher medial – natürlich halte ich mich streng an die auferlegten Regeln, damit ich nicht zur weiteren Verbreitung des schlimmen Corona-Virus beitrage.
Schwankl: Aufgrund der aktuell schwierigen Zeiten ist es momentan nicht möglich, einen herkömmlichen Wahlkampf zu betreiben, weil wir uns schlichtweg um das Wohlergehen unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger im Landkreis sowie in unserer Gemeinde zu kümmern haben. Aus diesem Grunde werde ich meine Aktivitäten im Bereich Facebook auf das Nötigste beschränken. Ich werde lediglich einen Brief an alle Haushalte verteilen.
Welchen Ausgang erwarten Sie am 29. März?
Pleintinger: Es ist schwer vorauszusagen. Ich bin mit der tollen Mehrheit beim ersten Wahlgang sehr zufrieden und kann jetzt nicht mehr verlieren. Ich akzeptiere jegliche Wählerentscheidung.
Schwankl: Ich erwarte mir ein deutliches Ergebnis zu meinen Gunsten – mit 55 Prozent plus X.
da Hog’n