Langdorf. Mehrere Stunden pro Tag verbringt Rentner Rudi Mühlehner oftmals damit, das Branchenbuch Die Gelben Seiten durchzublättern – und durchzutelefonieren. Immer auf der Suche nach neuer Beute. Nach neuen Firmen, die ihm ihr Schreibwerkzeug zuschicken. Das ging zu Spitzenzeiten so weit, dass der Postbote mürrisch wurde, weil der Postkasten zu klein geworden war. Und er als Briefträger kein persönlicher Kugelschreiber-Zustellservice sei. Unlängst bekam Mühlehner 4.000 Stück von einem verstorbenen Sammler aus Passau auf einen Schlag zugesandt. Aber, „in letzter Zeit bin ich eh ruhiger geworden“, beschwichtigt der 73-Jährige.
Bei 48.000 Stück den Überblick zu behalten sei „gar nicht so tragisch, wie sich das anhört“. Mühlehner katalogisiert seine Sammlung nicht. Doch anhand der Telefonbücher kann er nachvollziehen, welche Firmen-Kulis er bereits besitzt. Die habe er alle im Gedächtnis – „außer die Pharma-Firmen mit ihren komischen Namen“. Und ja, ob unter den knapp 50.000 vielleicht ein paar hundert Doppelte sind, kann er jetzt auch nicht mit letzter Gewissheit sagen. Aber das sei auch egal.
Dass das ganze Unterfangen einmal solche Ausmaße annehmen würde, hatte sich Mühlehner wohl selbst nicht ausmalen können. 20 Jahre hat er als Maurer gearbeitet. Später, nach einer Umschulung, wechselte er für weitere 20 Jahre zur Firma Schott in Zwiesel. Und nach getaner Arbeit brauchte es eben etwas Neues. „Ich suche mir jetzt ein Hobby“, habe er damals zu seiner Frau gesagt. Und bekam kurz darauf zwei Kugelschreiber zugeschickt. Es dauerte nicht lange und seine Frau habe gedroht seine „Sammlung“ zu entsorgen, erinnert sich der Langdorfer und lacht…
–> Die ganze Geschichte über Rudolf Mühlehner gibt’s hier zu lesen (einfach klicken)
Johannes Gress
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