Fabian Brem ist schwerbehindert. Sein Zuhause ist aber alles andere als behindertengerecht. Deshalb bittet Opa Reinhard Blöchinger nun um Hilfe.
Fabian Brem
Einfach Kind sein: Fabian Brems Lieblingsspielzeug ist eine Duplo-Eisenbahn.

Grafenau. Freitagabend in Reismühle, Grafenau. Fabian spielt in seinem Zimmer mit seiner Duplo-Eisenbahn – das Lieblingsspielzeug des 13-Jährigen. Der Bub ist vertieft, vergisst das Drumherum. Momente, die nicht nur er, sondern auch seine Eltern Gerhard Brem und Jaqueline Milde genießen. Momente, die ein kleines bisschen Normalität in die Grafenauer Familie bringen.

Fabians Zug entgleist, seine kleinen Finger können die Spielzeug-Lokomotive allerdings nicht so richtig greifen. Die Waggons überschlagen sich. Er wimmert, macht sich gegenüber seinen Eltern bemerkbar, die ihm sofort zu Hilfe eilen – sie wissen nicht, dass es sich lediglich um einen „spielzeugtechnischen Unfall“ handelt. Ihr Bub hat sich nicht verletzt, er hat keine Schmerzen.

„Nach der Geburt dann der Schock“

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Fabian Brem ist schwerbehindert. Seine körperliche Entwicklung entspricht der eines Fünfjährigen. Er kann nicht sprechen, hat Probleme mit dem Schlucken. Er hat überdehnbare Gelenke und ist seit jeher an den Rollstuhl gefesselt. 13 Operationen am Herzen, am Kopf, an der Hüfte und an den Zähnen haben den ohnehin schon recht schmächtigen Körper weiter ausgemergelt. Fabian leidet am sogenannten Charge-Syndrom – ein genetischer Defekt, der mehrere Organe in Mitleidenschaft ziehen kann. Zu dieser Behinderung kommt ein sogenannter Wasserkopf (Hydrocephalus) hinzu – unter der Haut verlegte Drainagen sollen den Kopf und somit das Hirn entlasten.

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Mit einem emotionalen Facebook-Eintrag hat Opa Reinhard Blöchinger auf das Schicksal seines Enkels aufmerksam gemacht.
Mit einem emotionalen Facebook-Eintrag hatte Opa Reinhard Blöchinger auf das Schicksal seines Enkels aufmerksam gemacht.

„Als wir nach der Geburt davon erfahren haben, standen wir unter Schock“, gibt Papa Gerhard Brem rückblickend zu. „Unser großer Fehler damals war, dass wir keine psychologische Hilfe angenommen haben.“ Der Berufskraftfahrer flüchtete sich in den Alkohol und verlor seinen Führerschein. Die Hilflosigkeit ob der Behinderung des kleinsten Sohnes – eine immense Zerreißprobe für die Ehe. Fabians älterem Bruder Julian (16) wurde parallel die Krankheit ADS diagnostiziert. Nur mit enorm viel Kraft konnte es die Familie letztlich schaffen, die Probleme gemeinsam in den Griff zu bekommen. Fabian ist inzwischen ein festes, nicht mehr wegzudenkender Bestandteil im Leben seiner Eltern und seines Bruders. Sein sonniges Gemüt, seine positive Lebenseinstellung sind ansteckend.

Bad, Eingang, Kinderzimmer – Barrierefreiheit sieht anders aus

„Fabian in ein Heim stecken? Niemals!“, sagt Gerhard Brem mit Nachdruck. Eine „Abschiebung“ ihres kleinen Sonnenscheins kommt für die Familie nicht in Frage – trotz aller Schwierigkeiten, die der Alltag mit sich bringt. Fabian besucht die Caritas-Schule in Freyung, bekommt dort ergotherapeutische und logotherapeutische Anwendungen. Ihm wird geholfen, soweit es geht selbstständig zu sein. Dennoch ist er außerhalb der Schulzeit quasi rund um die Uhr auf die Betreuung seiner Familie angewiesen. „Wir machen das gerne“, unterstreicht Mutter Jaqueline Milde. „Wir lieben ihn.“ Doch vor allem die baulichen Hindernisse in der Wohnung stellen Fabian und seine Eltern vor große Schwierigkeiten. Das Bad, der Eingang, das Kinderzimmer – Barrierefreiheit sieht anders aus.

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Eine schier unüberwindbare Hürde stellt im Eingangsbereich des Hauses diese Treppe dar. Fabian muss getragen werden, um ins Haus zu gelangen oder um es zu verlassen.

Umbauarbeiten sind jedoch aufgrund der recht klammen Familienkasse nicht umsetzbar. Papa Gerhard Brem ist wieder Berufskraftfahrer, hat oft Nachtschicht. Mama Jaqueline Milde arbeitet halbtags in einer Wäscherei. Große finanzielle Sprünge sind in dieser Situation ausgeschlossen. Der Anlass für Opa Reinhard Blöchinger, der ebenfalls im selben Haus, einem ehemaligen Café in Reismühle, wohnt, einen Hilferuf an die Öffentlichkeit zu senden. Via Facebook macht er jüngst auf das Schicksal von Fabian aufmerksam, bittet um Spenden für die dringend notwendigen Umbaumaßnahmen. Ein Hilferuf. Ein unabdingbarer Schritt. Ein Offenbarungsakt, der Opa Blöchinger viel Mut und auch Überwindung gekostet hat.

„Unsere Kraft ist am Ende – wir brauchen nun Hilfe“

„Wir haben uns lange nicht getraut an die Öffentlichkeit zu gehen“, beschreibt Gerhard Brem die missliche Lage von Fabian und seinen Familienangehörigen. Eine ähnliche Aktion für Daniel Blöchinger, Gerhard Brems Cousar, der einen neuen Elektro-Rollstuhl nach einem Spendenaufruf erhielt, habe ihnen jedoch gezeigt, dass es keine Schande sei, in der Not die Gesellschaft um finanzielle Unterstützung zu bitten. „Unsere Kraft ist am Ende. Wir sind nur noch am Sparen – und können uns trotzdem nichts leisten. Deshalb brauchen wir nun Hilfe.“

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Gemeinsam mit dem Verein „Chance für Jeden e.V.“ hat das Onlinemagazin da Hog’n ein Spendenkonto für Fabian Brem eingerichtet. Das Geld kommt einzig und allein dem 13-Jährigen und den für ihn so notwendigen Umbaumaßnahmen im Hause Brem-Blöchinger zu Gute. Wer also einen Teil dazu beitragen möchte, dass Fabian und seine Familie wieder hoffnungsvoller in die Zukunft blicken können, hat unter folgender Kontoverbindung dazu die Möglichkeit. Wir bedanken uns bereits jetzt bei allen Spendern und Unterstützern mit einem herzlichen „Vergel’s Gott“.

Chance für Jeden e.V.

Sparkasse Freyung-Grafenau

IBAN: DE30 7405 1230 0060 2035 10

BIC: BYLADEM1FRG

Verwendungszweck: Hilfe für Fabian

(Spenden bis zu 200 Euro können durch Vorlage des Bankeinzahlungsbeleges (Kontoauszug) steuerlich geltend gemacht werden. Für Summen, die darüber hinaus gehen, wird freilich eine Spendenquittung ausgestellt – einfach eine Mail mit den Kontaktdaten an info@cfjfrg.de schicken. Wir erledigen den Rest.)

da Hog’n


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0 thoughts on “Hog’n-Spendenaktion: Fabian Brem (13) braucht Eure Hilfe

  1. Warum erwähnen Sie nicht seine physiotherapeutische Behandlungen? Bei mir ist er nicht am Rollstuhl gefesselt. Er geht stattdessen selbständig mit Hilfe eines Rollators. Und er macht sehr viele Fortschritte, worüber ich sehr froh und stolz bin.

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