Jandelsbrunn/Nagyoroszi. „Der deutsche Caravaning-Markt erlebte jüngst den besten November aller Zeiten. Und auch in Europa lässt sich hinsichtlich der Zulassungszahlen und Beliebtheit dieser Urlaubsform wieder ein klarer Aufwärtstrend erkennen“, steht in einer aktuellen Pressemitteilung aus dem Hause Knaus Tabbert eingangs geschrieben. Weiter heißt es: Da die Kunden des Jandelsbrunner Wohnwagen-Produzenten mehr denn je nach individualisierten Fahrzeugen verlangten, plane die Knaus Tabbert GmbH nun den Bau einer neuen Produktionshalle inklusive einer so genannten Multilinie am ungarischen Standort in Nagyoroszi. Die Investitionskosten belaufen sich auf mehrere Millionen Euro.
Am vergangenen Freitag, 11. Dezember, wurde mit dem Spatenstich der offizielle Beginn einer neuen Ära für das ungarische Werk eingeleitet. Insgesamt rund 13,5 Millionen Euro lässt sich die Knaus Tabbert GmbH innerhalb der kommenden zweieinhalb Jahre den Bau der neuen Montagehalle, die eine Nutzfläche von mehr als 10.000 Quadratmetern bietet, kosten. „Heute stoßen wir aufgrund von Kapazitäts- und Platzengpässen in unseren drei Werken an Produktionsgrenzen und können daher die gestiegene Nachfrage nur mit längeren Lieferfristen vollständig bedienen“, erklärt Geschäftsführer Werner Vaterl. „Mit dieser Investition schaffen wir die notwendigen Rahmenbedingungen, um zukünftig auf Nachfrageschwankungen in den einzelnen europäischen Märkten kurzfristig besser reagieren zu können.“
Drei weitere Bauabschnitte in Planung
Der neu gewonnene Platz werde für eine so genannte Multiline mit entsprechendem Produktionsversorgungsbereich genutzt. Damit sei der Hersteller künftig in der Lage, auf einem Band sowohl Wohnwagen als auch Reisemobile und Kastenwagen zu bauen – je nach Bedarf. Die erweiterten Kapazitäten würden so eine Verringerung der Produktionsdauer pro Fahrzeug von heute ca. 45 Minuten auf knapp 23 Minuten ermöglichen, so dass die Bandleistung um mehr als 100 Prozent gesteigert werden könne. Deshalb plane das Unternehmen einen Ausbau der Produktionsleistung am Standort in Ungarn auf 5.000 Einheiten pro Jahr.
Zusätzlich zum Bau der neuen Fertigungshalle, die auf ein Jahr terminiert sei, werde es noch drei weitere Bauabschnitte geben: Anfang 2017 werde die Aufbaufertigung in die aktuelle Wohnwagen-Fertigung umziehen. Auch hier soll künftig das benötigte Rohmaterial direkt an Ort und Stelle angeliefert und verbaut werden, so dass die fertigen Bauteile als Module ans Band geliefert werden können.
Die dritte Baumaßnahme betrifft die Schreinerei, deren Materialfluss ebenfalls an das neue Werkslayout angepasst werden soll. Zum Abschluss der Baumaßnahmen werde dann auch die Näherei umgelagert und größenmäßig in etwa verdoppelt. Die Fertigstellung der umfangreichen Baumaßnahmen und Inbetriebnahme der neuen Multilinie sei für 2018 geplant.
„Mittel- und langfristiger Effekt für Standorte in Deutschland“
„Wichtig ist, dass es sich bei dieser Investition um eine notwendige Maßnahme handelt, um unser Unternehmen nachhaltig und gut gerüstet für die Zukunft aufzustellen. Insofern haben diese baulichen Maßnahmen in Ungarn sicherlich einen mittel- bis langfristigen Effekt auch auf unsere beiden anderen Standorte in Jandelsbrunn und Mottgers“, so Vaterl weiter.
Die Knaus Tabbert GmbH produziert 2015 am Standort in Nagyoroszi mit ca. 250 Beschäftigten rund 2.250 Kastenwagen und ca. 2.430 Caravans. Damit stellt das Unternehmen an der maximalen Kapazitätsobergrenze her.
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Die Knaus Tabbert GmbH ist ein führender Hersteller von Freizeitfahrzeugen in Europa mit dem Hauptsitz im niederbayerischen Jandelsbrunn. Zu den weiteren Standorten gehören Mottgers, Hessen, sowie Nagyoroszi in Ungarn. Das Unternehmen mit seinen Kernmarken KNAUS, TABBERT, T@B und WEINSBERG erzielte im Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von 297 Millionen Euro und produzierte mit ca. 1.200 Beschäftigten ca. 13.000 Caravans, Reisemobile und Kastenwagen.