Schönberg. Er sieht zwar nicht aus wie ein kleiner pausbackiger Engel, aber Daniel Wildfeuer könnte zum größten Kuppler Bayerns werden. Statt mit Pfeil und Bogen arbeitet er mit Ansteckern und Schlüsselbändern: „Mogst schmusn?“ ist etwa auf einem der kleinen Buttons zu lesen, die der 30-Jährige aus Schönberg (Landkreis Freyung-Grafenau) zusammen mit seiner Frau Annika über seinen Online-Shop meinherzschlag.de vertreibt.

Das Geschäft brummt, in Kürze wird die 1000. Sendung von meinherzschlag.de verschickt. Fotos: Daniel Wildfeuer
Auf den anderen finden sich deutlich subtilere Anmach-Sprüche wie: „Du bist doch a blos so sche, weil i so bsuffa bin“. Produziert wurden die Buttons in Freyung, gelagert werden sie momentan noch im Kinderzimmer der Familie Wildfeuer. Aber das könnte sich bald ändern, denn das Geschäft brummt. „In Kürze wird die 1000. Sendung von meinherzschlag.de verschickt“, erzählt der Jungunternehmer und Vertreiber der typisch bayerischen Geschenke stolz. „Täglich versenden wir 10 bis 30 Päckchen, je nach Wochentag und Bestellaufkommen“. Neben Buttons und Aufklebern haben Wildfeuers auch Postkarten, Wandkalender, Bücher, Babystrampler und Schlüsselbänder im Angebot, alles mit bayerischem Bezug. Aber Bayern soll nur der Anfang sein – Wildfeuer hat größere Pläne.
Daniel Wildfeuer: „Bayern ist schön und des kann man ruhig zeigen“
Jeder hat mal klein angefangen: Bill Gates in einer Garage – und meinherzschlag.de liefert zur Zeit (noch) aus dem Kinderzimmer. Los ging alles mit einem Stapel „Mein Herz schlägt boarisch“-Aufkleber, die Daniel über die gleichnamige Facebook-Seite verkauft hatte – aus dem Urlaub, in Hamburg, bei den Schwiegereltern. Der junge Vater war die kompletten zehn Tage praktisch nur mit Einpacken und Verschicken beschäftigt – sehr zum Leidwesen seiner Frau. Die Aufkleber liefen also gut und die Idee war geboren: Warum nicht noch mehr Produkte anbieten, die man sich gerne an den Schlüsselbund, ans Dirndl oder die Lederhose heftet? „A bisserl was für den bayerischen Stolz. Bayern ist schön und des kann man ruhig zeigen“, sagt Wildfeuer. Wenn man sich die Produkte ansieht, merkt man aber auch, dass bei den Bayern der Humor nicht zu kurz kommt. In fünf Tagen hat der gelernte Informatiker dann den Shop aus dem Boden gestampft: Das Verkaufssystem wurde installiert, Artikel wurden eingepflegt, Testbestellungen gemacht, Werbung erstellt. Am 16. August, also vor rund zwei Monaten, hat der Shop seinen Betrieb aufgenommen.
Nicht nur die Sprüche, auch die Produkte selbst kommen zum Großteil aus Niederbayern: Die Buttons werden in Freyung hergestellt, Strampler & Co. in Vilshofen bedruckt, und bald gibt es auf meinherzschlag.de Nougat-Busserl aus Landshut – mit bayerischen Sprüchen und Motiven drauf.
Auch Hamburger Herzen schlagen: „Ich leev di“ und „Klei mi ann Mors“
meinherzschlag.de – der Name ist Programm, mit all den Produkten, die sie bei Wildfeuers finden, können die Leute zeigen wofür ihr Herz schlägt. Der Name wurde aber auch so gewählt, dass man im ganzen deutschsprachigen Raum aktiv werden kann. Langfristig wollen sich die Beiden nämlich nicht auf Bayern beschränken. Der Startschuss dazu ist schon gefallen, so Wildfeuer: „Da meine Frau eine waschechte Hamburgerin ist, sind auch bereits die ersten Artikel mit Hamburg-Bezug im Angebot.“ Auch für die Hanseaten gibt es die Aufkleber und Buttons im Dialekt. Während „Ick leev di“ („Ich liebe Dich“) für den süddeutschen Leser noch relativ leicht zu entschlüsseln ist – vor allem, weil auch ein großes Herz auf dem Button prangt -, wird das bei „Klei mi ann Mors!“ schon etwas schwieriger. Inhaltlich ist dieser Spruch aber auch dem Bayern nicht fremd. Übersetzt heißt das Ganze nichts anderes als :„Du kannst mich mal am Arsch kratzen!“
[Not a valid template]„Wenn man die einmaligen Startkosten abzieht“, sagt Daniel, können die Beiden vom Shop schon jetzt leben. Das Ziel lautet, dass das auch dauerhaft so bleibt. „Aber es schaut sehr gut aus“, schiebt er nach. Besonders vom Weihnachtsgeschäft erwarten sich die Jungunternehmer einiges. Direkte Rückmeldungen, ob mithilfe des „Mogst schmusn!“-Buttons schon Beziehungen angebahnt wurden, gibt es bisher nicht. Aber des öfteren, so Wildfeuer, gingen Bestellungen für 10 bis 15 Stück auf einmal ein. Offenbar statten sich die Männer bzw. Frauen gleich scharenweise damit aus …
Christian Luckner
Gratuliere! Gfoid ma!
Die Verknüpfung Bayern – HH find ich als ehemaliger Wahl-Hamburger sehr witzig!
Weiter so und viel Erfolg!
Mit (s)innovativen Grüßen
[…] Wer hätte das gedacht: Armors Gehilfen sitzen im Bayerischen Wald Onlinemagazin da Hog’n – 12. Oktober 2012 […]
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