E-Wald-GmbH: „Heuer nicht 15.000, sondern nur 7.500 Euro zahlen“
Thema E-Wald: Gibt es in Waldkirchen bereits Interesse für die Ladesäulen unter den Privatinvestoren ?
Waldkirchen ist auf jeden Fall bei E-Wald dabei, diese Infrastruktur ist wichtig, der Beschluss wurde im Stadtrat einstimmig gefasst. Ich habe bereits möglichen privaten Investoren den Sachverhalt mitgeteilt. Ein Privatinvestor muss – genauso wie die teilnehmenden Kommunen – die 15.000 Euro als Einlage in die GmbH bezahlen. Welchen Mehrwert hat nun ein Privatinvestor? Das Geld wird dafür genutzt, um Autos zu kaufen. Gleichzeitig bekommt man eine Ladesäule, die von den Herstellerfirmen zur Verfügung gestellt wird. Im Rahmen der GmbH erhält jedes Mitglied für vier Jahre die Betreuung dieser Ladesäule: der Storm wird bezahlt, sämtliche Updates usw. Interessanterweise gibt es in anderen Regionen, die mit diesen Beschlüssen schon weiter fortgeschritten sind, bereits viele private Investoren, die trotz der vermeintlich hohen Kosten von 15.000 Euro sagen: Wir machen mit! In Waldkirchen gibt es rund zehn Privatinvestoren, bei denen die Teilnahme an der E-Wald-GmbH denkbar ist, wie etwa das Modehaus Garhammer. Es werden auch Kaufhäuser, Hotels oder Supermärkte informiert, wie zum Beispiel Edeka Schwaiberger. Mehrere haben schon ihr Interesse signalisiert. Und ich hoffe, dass der ein oder andere dann tatsächlich investiert. Es kämen ohnehin nur Privatinvestoren in Frage, die auch die nötigen Parkplätze zur Verfügung stellen können. Eine Ladesäule beinhaltet ja zwei Parkplätze.

Ladesäulen wie diese vom Technologie-Campus Teisnach sollen im Zuge des E-Wald-Projekts im Stadtgebiet von Waldkirchen aufgestellt werden: am Bürgerhaus und am Karoli.
Wo sind denn die städtischen Standorte für die Ladesäulen geplant?
Wir haben zwei Standorte favorisiert: Zum einen neben dem Karoli-Badepark, beim Wohnmobil-Stellplatz. Das wäre die am einfachsten zu installierende Ladesäule. Die Überlegung ist dabei: Während sie ihre Autos mit Strom aufladen, können die Leute ins Bad gehen. Ein zweiter Standort ist am Bürgerhaus vorgesehen.
Was halten Sie vom Vorschlag des Grafenauer Bürgermeisters, dass die Kommunen heuer der GmbH beitreten – und erst im nächsten Jahr den „Mitgliedsbeitrag“ bezahlen?
Der Vorschlag war angedacht, um diejenigen Gemeinden nicht auszuschließen, die diese Finanzmittel in diesem Jahr nicht im Haushalt eingeplant haben. Es gab vor kurzem ein Schreiben von der Regierung von Niederbayern, dass jetzt heuer nicht mehr 15.000 Euro zu bezahlen sind, sondern nur mehr die Hälfte. Die restlichen 7.500 Euro werden im nächsten Jahr nachbezahlt. Ich verstehe einerseits das Tempo nicht, das hier jetzt in punkto E-Wald-GmbH-Gründung vorgelegt worden ist. Der Kreistag hat deswegen nochmal eine außerordentliche Sitzung einberufen. Da geht es dann auch um die Beteiligung des Landkreises an der GmbH. Das Sitzungsgeld hätte man besser in die Einlage investiert …
„Wir kümmern uns wohl um die Überbleibsel der Landesgartenschau“
Thema Landesgartenschau: Viele Stationen sind abgebaut worden, viele werden nicht so gepflegt und erhalten, wie es sich manche Waldkirchner wünschen …
Da muss ich gleich Kontra geben. Das sind Aussagen, die einfach nicht stimmen. Es ist zwar richtig, dass vieles abgebaut worden ist und auch nach wie vor abgebaut wird – vor allem aus sicherheitstechnischen Gründen. Wenn ich aber nur an die Himmelsstangen denke, die ja vielfach in der Stadt verteilt waren: Die sind seit 2007 kaputt gegangen und werden nun nach und nach abgebaut. Ansonsten sind nach wie vor die Wege da, die Einbauten im Zauberwald ebenfalls. Hingegen sind bestimmte Naturdenkmäler einfach morsch. Dass die Überbleibsel der Landesgartenschau nicht gepflegt werden, weise ich deutlich zurück. Gegengesteuert hat die Stadt heuer damit, dass eine spezielle Truppe im Bauhof installiert worden ist, die für die Gartenschau-Dinge mitverantwortlich ist. Und das funktioniert. Klar, die Farbenvielfalt der Blumen ist nicht mehr da, aber dafür die Infrastruktur.