Freyung/Passau. „Da es sich bei dem Projekt um ein heiß diskutiertes Thema handelt, bei dem mittlerweile leider einige Vorurteile und Fehlinformationen im Raum stehen, stellt das Staatliche Bauamt Passau die Planungen für den vorgesehenen Kreuzungsumbau vor“, heißt es in einer Pressemitteilung der Baubehörde zum in jüngster Vergangenheit alles andere als unumstrittenen B12-Knotenpunkt bei Freyung-Ort. Anhand eines dreidimensionalen Geländemodells wolle man nun die Öffentlichkeit über den aktuellen Planungsstand informieren und ihr einen „guten Einblick über die künftige Lösung“ bieten. Kritiker des Projekts, die eine weitere „Monsterkreuzung“ auf den Landkreis zukommen sehen, bevorzugen insbesondere aus Umwelt- und Kostengründen einen Kreisverkehr.
Die Pressemitteilung des Staatlichen Bauamts Passau im Wortlaut:
„Anfang Februar 2017 teilten das Staatliche Bauamt Passau und die Stadt Freyung mit, dass sie im Sinne einer schnellen Realisierung der beiden Vorhaben – Ausweisung eines Gewerbegebietes und Kreuzungsumbau bei Freyung-Ort – getrennte Genehmigungsverfahren durchführen wollen. Die Planungen für den Kreuzungsumbau sind weitestgehend abgeschlossen, derzeit werden die Unterlagen für die Genehmigungsplanung erarbeitet (…).
„B12 wird fast durchgehend abgesenkt“
Zur nachhaltigen Beseitigung des Unfallschwerpunktes an der Einmündung der St 2132 in die B12 bei Freyung/Ort wurden, wie berichtet, in 2015 zahlreiche Varianten untersucht. Dabei wurde nicht die billigste, sondern die nachhaltigste Lösung gesucht. Nachhaltig sind sämtliche Lösungen, die den Unfallschwerpunkt vollständig beseitigen und auch der Bedeutung der B12 als zentrale Bundesfernstraße der gesamten Region gerecht werden.
Wie in dem 3D-Modell erkennbar, wird die Bundesstraße 12 fast durchgehend abgesenkt und der modifizierte Kreisverkehr in einer zweiten Ebene über der B12 angeordnet. Durch diese beiden Ebenen kann der Durchgangsverkehr ungehindert den Knotenpunkt passieren, was zur deutlichen Verbesserung der Verkehrssicherheit und Leistungsfähigkeit auf der B12 und dadurch einer hohen Verkehrsqualität führt.
Durch die Abwicklung des Ab- und Einbiegeverkehrs in der oberen Ebene profitiert der Verkehrsteilnehmer von den Vorzügen eines übersichtlichen Kreisverkehrs, an dem bei geringerem Geschwindigkeitsniveau verkehrssicher ab- und eingebogen werden kann. Der Knoten ist so konzeptioniert, dass er leicht begreifbar und auch von großen Fahrzeugen (Lkw bis Gigaliner) problemlos und zügig befahrbar ist.
Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Kreisverkehr wird der durchgehende Verkehr kaum abgebremst, was zusätzliche Belastungen der Anwohner durch Schadstoffausstoß und Lärmerzeugung beim Abbremsen und Beschleunigung vermeidet. Das gleiche Prinzip gilt für Ein- und Abbieger, da hier der Anstieg der Rampen zum umwelt- und fahrzeugschonenden Abbremsen, bzw. das Gefälle der Rampen zur spritsparenden Beschleunigung genutzt werden können.
„Eine der sichersten Knotenpunktformen überhaupt“
Insgesamt wirkt sich die gesamte Planung lärm-mindernd aus. Die Absenkung der B12 bewirkt eine Abschirmung der umliegenden Anwesen vor dem Durchgangsverkehr und die höherliegende Anordnung des Kreisverkehrs wirkt sich u.a. aufgrund des geringeren Geschwindigkeitsniveaus positiv auf die Lärmbilanz aus. Der Geländeverbrauch der gewählten Variante ist zwar etwas größer als bei einem herkömmlichen einspurigen Kreisverkehr, jedoch im direkten Variantenvergleich von vernachlässigbarem Umfang. An dieser Stelle müsste aufgrund der erforderlichen Leistungsfähigkeit ein zweistreifiger Kreisverkehr angeordnet werden, wodurch hauptsächlich nur die Rampen eine zusätzliche Versiegelung verursachen. Der heutige Einmündungsbereich wird auf die Breite der durchgehenden B12 verschmälert.
Auch die bereits geäußerte Angst vor dem Volllaufen der geplanten „Wanne“ bei Unwetter- und Starkregenereignissen ist unbegründet. Zwar wird die B12 abgesenkt, jedoch entsteht hier keine sog. Wanne. Die B12 neigt sich auf gesamter Länge des neuen Kreuzungsbereiches Richtung Norden (Philippsreut/CZ), wodurch ausreichend Gefälle für den Wasserabfluss entsteht. Für den neuen Knotenpunkt wurde, wie bei jeder Neuplanung, ein funktionierendes Entwässerungskonzept erstellt.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass es sich bei der gewählten Lösung um einen Knotenpunkt handelt, an dem die übergeordnete Straße nicht unterbrochen wird und die Verbindung mit der untergeordneten Straße über Ein- und Ausfahrtsrampen erfolgt. Sie verbinden wichtige Fernstraßen mit dem untergeordneten Straßennetz. Im Zuge der B 12 wurden solche teilplanfreie Knotenpunkte in der letzten Zeit bei Hutthurm-Nord, Hutthurm-Süd, Salzweg-Nord und Außernbrünst gebaut. Im Fall Freyung-Ort wurde besonders auf eine möglichst kompakte, wenig Flächen beanspruchende und umwegfreie Gestaltung geachtet. Ferner hat die Verkehrssicherheit hier eine sehr große Bedeutung. Höhenfreie Anschlussstellen mit Ein- und Ausfahrstreifen sind an Bundesfernstraßen Standardlösung und eine der sichersten Knotenpunktformen überhaupt.
„Baurechtliche Genehmigung bis Ende des Jahres“
Nach Fertigstellung des Vorhabens sowie Abschluss der landschaftspflegerischen Maßnahmen dürfte sich der neue Knotenpunkt mit seinen aufgeteilten Fahrstreifen und den dazwischen liegenden Grünflächen gut in das bebaute und künftig gewerblich genutzte Umfeld einfügen und eine verkehrssichere und leistungsfähige Lösung der aktuell vorherrschenden Unfallhäufungsstelle darstellen. Die nächsten Schritte sind die Fertigstellung der Entwurfsunterlagen für die haushaltsrechtliche und baurechtliche Genehmigung, welche bis Ende des Jahres beantragt werden soll.“
da Hog’n
- „Kreisel statt Knoten“: Online-Petition geht auf Stimmenfang
- Knoten-Gegner Josef Gais: „Der Begriff Wendehals ist hier angebracht“
- Kreisel-Befürworter Gais: „Als wenn es meinen Brief gar nicht gegeben hätte“
- 12:6 gegen B12-Kreisverkehr – doch bei Petent Gais bleiben Fragen offen
- Wieso ein Münchner MdL in Sachen Freyunger B12-Knoten nachhakt
- „Monster“ bei Freyung-Ort: Schleicht sich die Stadt aus der Verantwortung?
Warum einfach, wenn es teuer und umständlich auch geht. Warum soviel
Boden versiegeln? Von diesen Befürwortern denkt keiner in die Zukunft!
Nach diesem Ausbau darf dann noch ein Schlepper auf diese Straße?
Da wird dann so mancher Landwirt erst aufwachen, der jetzt seinen Grund
dafür hergibt! Wo liegt da der Vorteil gegenüber einem Kreisel! Da ist ja
das Monster in Waldkirchen noch eine einfache Sache!
Liebe Kreiselfreunde,
auch in 3D, schön grün und mit Bäumchen wird das Monster auch nicht besser.
Schaun mer mal, was die betroffenen Grundstückseigentümer und Anlieger machen werden, wenn das Planfeststellungsverfahren eröffnet ist und die Pläne ausliegen.
Vielleicht bekommen wir ja auch einen neuen Verkehrsminister in Berlin, je nachdem wie die Wahlen ausgehen.
Rita Hagl-Kehl hat uns ja versprochen, daß sie sich weiterhin auf Kreis- und Bundesebene für einen Kreisel einsetzt. siehe openpetition Kreisel statt Knoten.
Ich werde jedenfalls, auch im Namen der 1620 Unterzeichner der Onlinepetition, gegen die Monsterpläne Einspruch einlegen.
Was in Waldkirchen passiert ist – 10 Millionen für die Monsterkreuzung und jetzt doch ein Kreisel für geschätzte 1.5 Millionen – darf hier nicht geschehen.
Die Leute, die das verbrochen haben, gehören zur Verantwortung gezogen.
Wahrscheinlich werden sie aber das Bundesverdienstkreuz bekommen, wenn sie in Pension gehen.
Was in Patersdorf möglich ist – hier treffen zwei Vfs 1 Bundesstrassen zusammen und trotzdem wird ein Kreisel gebaut – muß auch hier möglich sein.
Das Argument, daß ein Kreisel möglich ist wenn zwei solcher vfs 1 Strassen aufeinandertreffen, ist lächerlich.
Der Kreisel war nur möglich, weil sich der Minister Brunner, Landrat Adam, und die zwei Bürgermeister von Patersdorf und Geierstal dafür eingesetzt haben.
Wahrscheinlich hätte es große Probleme bei der Grundstücksbeschaffung gegeben, wenn auch hier ein Kreuzungsmonster gebaut worden wäre, das ein Vielfaches an Land benötigt.
liebe Grüße von der Kreiselfront
Sepp