Haidmühle. Oh wie schön hätte es der ein oder andere gefunden, wenn in Haidmühle zwei Kasperl – äh, Kobolde! – herumgehüpft wären. Mit einer Schar Kinder hintendran sollten sie durchs Dorf und die Natur wandern, rumturnen und ihnen Geschichten über den Eisernen Vorhang erzählen – ganz spielerisch! Oh wie jammerschade: Aus der Traum! Eine Kobold-Gemeinde wird es nicht geben.
Ich bedanke mich herzlich beim Gemeinderat, dass es so ist! Eine Gemeinde, die ihr Hallenbad schließen muss, die einen wunderschönen See hat, an dem man aber nirgends parken darf und neben dem ein riesiger Reiterhof in sich zusammenfällt; eine Gemeinde, in der man mittags Schwierigkeiten hat, eine Lokalität zu finden, die ein warmes Mittagessen serviert – so eine Gemeinde hat wahrlich andere Baustellen…
Sie hätten kaum eine Familie hinter dem Ofen hervorgelockt
Jeden Tag gehe ich an den grünlich-vergilbten Schildern des KuLaMu vorbei – auch so ein Projekt, für das viele Fördergelder bewilligt wurden. Fördergelder, von denen ein großer Teil an ein Planungsbüro in München geflossen ist – das gut darin war, seine Idee toll zu verkaufen. Für den Tourismus bringt das Konzept: fast nichts. Wie gut, dass der Gemeinderat diesmal nicht nur die hohe potenzielle Fördersumme gesehen hat. Sondern auch die hohen Eigenkosten über viele Jahre hinweg.
In Hinsicht auf die Kobolde bin ich mir sicher: Sie hätten kaum ein Kind, kaum eine Familie hinter dem Ofen hervorgelockt. Was Haidmühle viel mehr bräuchte, wäre ein moderneres Image. Dazu trägt in allererster Linie eines bei: Eine moderne Homepage! Und keine Kobolde… Den Rest des Geldes, das die Imagekampagne jetzt nicht auffrisst, könnte man zum Beispiel darin investieren, den Badesee attraktiver zu machen – wenn schon das Hallenbad dran glauben musste… Und mal zu überlegen, wie man die „Beherbergungsbetriebe“ in der Gemeinde fördern und unterstützen könnte, damit sie attraktiver für Familien werden.
Wie hoch die Latte da heutzutage hängt, zeigt das Beispiel „Familotel„: Hotels mit diesem Siegel verlangen einen stolzen Übernachtungspreis – und sind trotzdem sehr gut gebucht. Weil sie so einiges zu bieten haben: Rundumbetreuung für Kinder jeden Alters, Ponyreiten, Hallenbad mit Riesenrutsche, Badesee mit Kinderbadestrand, Radausflüge, Kletterwand und und und (Beispiel: Schreinerhof nahe Grafenau. Er wirbt mit dem Spruch: „So geht Familienurlaub heute“ – und hat Recht damit!). Dass unsere Unterkünfte nicht einmal im Ansatz etwas in dieser Art zu bieten haben, hätten auch die Kobolde nicht geändert.
Sinnvoller wäre es, wenn die ganze Region mitanpackt
Attraktivere Übernachtungsmöglichkeiten wären der erste Schritt. Bessere Werbung über die Gemeinde-Homepage der zweite. Und danach würde auch eine Werbekampagne nicht schaden. Aber: Eine richtig große, wirkungsvolle Tourismus-Kampagne kann eine kleine Gemeinde wie Haidmühle schlicht und einfach nicht stemmen. Viel sinnvoller wäre es, wenn die ganze Region in dieser Hinsicht endlich noch besser zusammenarbeiten würde.
Kommentar: Sabine Simon
Hallo Frau Simon,
ich bedanke mich für den wunderschönen Artikel über unsere „Kobold-Gemeinde“. Sie haben mir aus der Seele gesprochen.
Beim Hallenbad wurde trotz Förderverein kurzen Prozess gemacht und sofort geschlossen. Der Haidmühler See ist sauber und bedürfte tatsächlich mehr Wertschätzung.
Hoffentlich sehen das auch unsere Gemeinderäte so.
Gruß
Reinhilde Kufner
Oh mei Frau Simon,
da haben Sie sich aber schön vor einen fremden Karren spannen lassen!
Sie vergleichen Äpfel mit Birnen!
Der Ausdruck „Kasperl“ ist von Ihnen nur zitiert, ich kenne den Ursprung.
Von den 15% Finanzierungsanteil der Gemeinde ( 85% Förderanteil ) kann die Gemeinde die von Ihnen geforderten Verbesserungen unmöglich bewältigen.
Der See und das hässliche Umfeld ist in Privatbesitz, die Gemeinde hat trotz umfangreicher Bemühungen in der Vergangenheit keinen Zugriff, da die Besitzerfamile kein Interesse an Veränderung des unsäglichen Zustands hat.
Dieser Umstand ist aber in der Bevölkerung Haidmühles bekannt und viel diskutiert.
Nun zu Ihrer Kritik an den mittags geschlossenen Gastwirtschaften:
Zwei Wirtsfamilien sind schon älter und haben keinen Nachwuchs in deren eigenen Familien, was soll die Gemeinde da tun?
Ich denke konstruktive Kritik ist willkommen, aber dann soll sich der Kritisierende bitte auch persönlich einbringen!
Das Problem in Haidmühle ist, dass es oft an Mut zu Neuem fehlt, und wenn dann einmal etwas Neues angepackt wird, überwiegen die Zweifler!
Michael PAUL, ehrenamtlich grenzüberschreitend und für die Ilztalbahn tätig
Hallo zusammen,
den Irrsinn unserer Gemeinde sehe ich schon etliche Jahre. Jedoch was die letzten Jahre abgeht, gibts sonst nirgends. Die Personalpolitik allein läßt einen normal denkenden Menschen schaudern. Da werden Personen eingestellt die sichere (Staats- und Bau-) Jobs gehabt haben, ja sogar Unkündbare. Warum werden diese in einer Gemeinde eingestellt? Es wäre doch viel sinnvoller gewesen einen einzustellen der bei der Arbeitsagentur gemeldet gewesen ist. So aber gehen Arbeitsplätze verloren. Dass ein „Jackson“ das nicht mehr zu leisten vermag, was junge und gesunde Menschen leisten können ist verständlich, aber dass sich die ganzen Gemeindebediensteten dieser Leistung noch unterordnen ist der Gipfel der Frechheit. Ebenso die Undistzipliniertheit der meisten Gemeindeangestellten, (lieber fünf Minuten später kommen bzw. viertel Stunde früher z.B. in Bauhof fahren zum Feierabend) sind der Krauß. Wenn die einen Raport schreiben müßten, wäre diese abends leer. Für solche „Tagediebe“ zahlen wir Steuerzahler schließlich!!!!! Der Fisch stinkt bekanntlich vom Kopf heißt es in einem Sprichwort. Bei uns ist das leider treffend.
Andere Kommunen haben auch klamme Kassen. Schaffen es aber damit umzugehen und ihre Gemeinde vorwärts zu bringen. Bei uns gibts nur Rückschritte und Mißwirtschaften. Allein der Ortskern ist für jeden Gast pure Abschreckung. Normalerweise ist das das Aushängeschild einer jeder Ortschaft. Bei uns ist nur das Kriegerdenkmal schön und das ist ja sehr positiv – mit Toten, die für ihr Vaterland gefallen sind. Die Gemeindestraße mit den vielen Schlaglöchern und Rissen jedenfalls nicht!
Drei weniger in der Verwaltung und Tourismus würde schon etliches bewegen – Hallenbad und beide Skilifte würden laufen, Straßenbeläge wären versilbert und ohne Schlaglöcher, die Straßenränder wären sauber (nicht so einladend zugewachsen wie zum Beispiel die Regenrinnen zur Grenze) und und und.
Was insgesamt sehr verwundert ist, dass keiner einen richtigen Plan zu irgend etwas hat. Die die Ahnung haben geht es am Allerwertesten vorbei, die anderen können es nicht besser. Beispiel: Die Regengitter gegenüber vom Haidmühler Hof wurden angehoben so dass sich vor und nach eine riesig große Pfütze sammeln kann. Einfach nur lustig und irrsinnig unsere Herren und Damen!!!!!
Was noch zu erwähnen ist: Die Ortszufahrten sind doch bei uns das Wunderhübscheste. Neben der Huckelpiste was für manche auch Straße genannt wird, sehen unsere wenigen Gäste von Bischofsreut kommend eine Bretterbude mit einer PV-Anlage bis zum Boden, zwei große Sandhaufen und weinge Meter weiter ein großen Komplex mit Blechcontainern. Von der anderen Seite über Altreichenau kommend sehen wir einen zusammen fallenden Reiterhof, alte verrostete LKW-Anhänger die das schöne Gebäude verdecken sollten und wieder Baumaterial in Hülle und Fülle. SEHR SEHR einladend wirkt dies für unsere Gäste!!!!
DAS IST DIE UNFÄHIGKEIT EINER GEMEINDEVERWALTUNG UND BÜRGERMEISTERIN WELCHES ES KEIN WEITERES MAL GIBT IN BAYERN. UND DAS IST NUR EIN KLEINER AUSSCHNITT WAS DA ABGEHT!!!!
Dem anderen Thema oben stimme ich Frau Kufner ganz und gar zu. Toll dass Sie das so sehen.
Ach ja zum Schluß fällt mir noch etwas ein. Bei uns ist es üblich, dass Gemeindeangestellte ihre Enkelkinder in den Kindergarter der Nachbargemeinde schicken – ist doch erwähnenswert? Sehr Loyal.
Grüß a Haidmühler
Sehr geehrter „Haidmühler“,
hätten Sie meine Stellungnahme gelesen, würden Sie sich nicht mehr unnütz über den verfallenden Reiterhof aufregen und die Schuld daran der Gemeinde anlasten!!!
Hallo Herr PAUL,
sorry, dass ich Ihren Kommentar erst gelesen hatte, als ich mit Meinem fertig war.
Deshalb bleib ich auch bei meiner Meinung, dass unsere Gemeinde unfähig ist. Unsere „Leute“ schaffen nicht mal das Kleinste zu bewegen. Auch wenn es schwierig ist mit den Eigentümer der Ruinen Positives zu gestalten, gibts es immer einen Willen und einen Weg. Dieser Wille und Weg ist derzeit und eben auch schon früher nicht erkennbar.
Ich kenne andere Bürgermeister von armen Gemeinden die es schaffen etwas voranzutreiben – mit Hirn und Verstand geht vieles. An Verhandlungsgeschick und manch anderen Eingenschaften fehlt es an allen Ecken und Kanten oder wollen Sie da widersprechen. Sie kennen unsere Situation doch sehr gut.
Hallo Haidmühler!
Warum stehst du nicht mit deinem Namen zu deiner Meinung? Anonym ist immer blöd! Was soll passieren, wenn jeder weiß, dass DU der Verfasser des Kommentars bist?
Hallo beinand,
mit diesem meinem, dem sechsten Kommentar, haben Sie jetzt offenbar schon mehr Aufmerksamkeit erhascht als in Ihren gesamten vorherigen Artikeln zusammen! Damit ist schon mal klar, dass Sie jetzt endlich mal interessierte Leser gefunden haben, schön auch für den Hog’n. Dass Sie kaum Vorinformationen gesammelt haben, keine Ahnung von der Materie Tourismus und kommunaler Verwaltung haben, und auch reichlich selbstbewusst Ihre Vorschläge zur Besserung der Situation einbringen, finde ich unterhaltsam und belustigend, mir geht’s ja als sog. Gemeinderat (was ist das schon für ein Titel?) genauso! Ich bin wirklich bekannt als etwas, sagen wir mal, „dünnhäutig“, was unfaire Darstellung von Sachverhalten betrifft, hier aber nicht, Ihre Aussagen unterhalten einfach gut. Weniger lustig finde ich schon so manche der obigen Kommente! Ich bin wahrlich kein kritikfreier Mitläufer im Rat und bei unserer Verwaltung, aber so geht es schlicht nicht, das sollten auch die Verantwortlichen des Hog’n registrieren. Traurig auch, weil die bei uns das beigefügte Kobold-Bild erbeten haben (blog heubüschel oder so).
Hier ein paar Fakten, ohne parteilichen Hintergrund: Hallenbad – fragen Sie mal nach zur Finanz.Situation bei unseren Kreisbädern in FRG, evtl beim Perlesreuter Bgm Eibl – dann wissen Sie, ob es einer sterbenden Gem. zusteht, sowas zu betreiben. See, Reiterhof, Anlieger Straße usw – Privatbesitz bzw rechtliche Fakten – Ihre Meinungen dazu sind dumme Frechheiten, mehr nicht. Homepage,- richtig, abgesegnet aber vertagt wegen Geldsorgen. Abgenmacht:Wir öffnen jetzt ein Familotel im Gemeindehaus und die Bgmin kocht dazu, übernachten können Sie in der Turnhalle, Sie offensichtliche **********, nur Spaß..
Morgen Führung am Kulamu-Steig Artenvielfalt ab 14:00 Uhr, ich putze auch die Schilder ab.
Hallo „Haidmühler“,
leider bin ich erst jetzt dazu gekommen, Ihre Kritik an der Ortsdurchfahrt zu hinterfragen, die Dreisesselstr. ist die Staatsstraße 2130, der Baulastträger ist damit nicht die Gemeinde, sondern der Freistaat Bayern, was soll die Gemeinde tun außer zu betteln und sich Absagen einzuholen?
Wie jetzt wieder zu sehen war, nimmt die Staatsregierung Niederbayern und speziell den Bayerischen Wald nicht ernst.
Erst die Hausaufgaben erledigen……
interessant, diese Diskussion..
Interessant auch, dass man sich offensichtlich abgefunden hat, dass Haidmühle eine „sterbende“ Gemeinde ist.
Interessant auch die Aussage, dass Gemeindearbeiter und Angestellte als „Tagediebe“ bezeichnet werden.
Auch wissenswert, dass in Haidmühle bei neuen Projekten die „Zweifler“ überwiegen.
Wollen wir das ganze doch Mal sachlich betrachten:
Dass der Tourismus krankt und nur durch neues wiederbelebt werden kann ist unbestritten.
Dazu bedarf es aber, nicht den zweiten vor dem ersten Schritt zu machen.
Es wäre aber falsch gedacht, sich mit Biegen und Brechen auf neue Konzepte zu stürzen, egal ob diese für sinnvoll erachtet werden oder nicht.
Zu allererst muss es um die Menschen in der Gemeinde gehen.
Für sie muss alles getan werden, dass sie gerne hier wohnen, sich mit ihrer Heimat identifizieren, kurz gesagt, dass sie sich wohlfühlen.
Wenn sie gefragt werden, wo sie herkommen, dann sollen sie sagen können: „Aus der Gemeinde Haidmühle, und das ist gut so!“
Nur wer sich wohlfühlt, sich identifizieren kann, der wird sich auch einbringen in die Gesellschaft, in Vereinen im öffentlichen Leben und auch in der „kleinen“ Gemeindepolitik.
Wer sieht dass es passt, der wird vielleicht auch Ideen entwickeln, die die Gemeinde, das Leben in der Gemeinde und auch das Image unserer Gemeinde fördern.
Was braucht es dazu? Funktionierende Infrastruktur (Straßen, Plätze usw.),
Einrichtungen die für die Bürger gemacht werden (eine gute Idee war hier ein schöner Dorfmittelpunkt im alten Hallenbadgarten), Treffpunkte für die Jugend schaffen(z.B. am See, das Areal mit dem Beachvolleyplatz bietet mit Sicherheit Möglichkeiten). Unterstützung der Vereine, sie sind der Träger von gelebter Gemeinschaft und Tradition. Gewachsene Traditionen fördern und bewahren. Die Pflichtaufgaben der Gemeinde perfekt erledigen.
Dass parallel nach Möglichkeiten gesucht werden soll oder muss steht außer Zweifel und ist auch notwendig. Diese müssen allerdings finanziell tragbar, vom Thema her passend sein und auch langfristig und nachhaltig angelegt werden, damit sie uns weiterbringen.
Wenn diese Hausaufgaben gemacht sind, dann haben auch neue Konzepte einen Sinn und dann auch den Rückhalt in der Bevölkerung.
Wir sind keine grundsätzlichen Zweifler, wir sind keine „Hinterwäldler“, die allem neuen entgegenstehen und wir werden nur eine sterbende Gemeinde sein wenn wir das zulassen und sterben wollen…….
Und ich bin sicher, dass wir das nicht wollen, dazu gibt es viel zu viele engagierte und intelligente Menschen in Haidmühle!
Harald Gibis hat das gut gesagt und geschrieben. Dies ist auch meine Meinung.
Beobachter aus Tschechien.
Standa Hadrava
@Harald Gibis schrieb: „wir werden nur eine sterbende Gemeinde sein wenn wir das zulassen und sterben wollen…….“
Nur das eigentliche Problem ist doch…. Haidmühle ist schon lange Tod!
Es gäbe viel zu sagen aber ich will hier nur mal einen Punkt herausgreifen: das KuLaMu.
Immer wenn ich mit Besuch in der Gegend unterwegs bin, gehen wir auch einen der vom KuLaMu ausgewiesenen Wanderwege. Meine Besucher und auch ich sind dabei immer wieder begeistert von der Landschaft und von der Beschilderung mit den hochinteressanten, ausführlichen Informationen und erläuternden Fotos zum jeweiligen Standort. Diese Wege und das ganze Konzept sind eine echte Bereicherung! Dass man in Bezug auf Unterhalt und Marketing einiges mehr und besser machen könnte steht außer Frage, nichtsdestoweniger sind die bisher fertiggestellten Steige ein herausragendes Beispiel was mit relativ geringen Mitteln und viel Bürgerengagement machbar ist.